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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Aber die Schränke waren aus Kirschenholz und bildeten einen angenehmen Kontrast zu den dunkelgrauen Arbeitsplatten. Nichts allzu Gewagtes, aber zumindest war es nicht langweilig.
    Er sah sich stirnrunzelnd um. »Findest du, dass es gut aussieht? Meine Verlobte – Exverlobte – sagte, ich bräuchte einen Innenarchitekten für die Küche.«
    »Es sieht wirklich gut aus«, versicherte ich ihm.
    Ein Kochwecker klingelte, und er öffnete die Ofentür und holte eine kleine Pizza heraus. Die Uhr an meinem Ofen machte immer ein Geräusch wie eine zornige Biene.

    Der Duft der Pizza lenkte mich von meinem Ofenneid ab.
    »Das riecht wirklich wunderbar«, sagte ich und schloss die Augen, um besser schnuppern zu können.
    Er wurde ein wenig rot über mein Kompliment, als er die Pizza auf eine runde Steinplatte rutschen ließ und sie mit geübter Hand schnitt. »Wenn du den Salat nimmst und mir folgst, können wir essen.«
    Gehorsam nahm ich die Holzschüssel mit dem Salat und folgte ihm durchs Haus.
    »Das hier ist das Esszimmer«, sagte er unnötigerweise, denn der große Mahagonitisch zeigte das deutlich genug. »Aber wenn ich alleine oder mit nur ein paar Leuten esse, tue ich das hier draußen.«
    »Hier draußen« war ein kleiner runder Raum, der von Fenstern umgeben war. Die Form des Raumes war ungewöhnlich, aber beigefarbene Kacheln und die Vorhänge ließen auch ihn langweilig wirken. Der Architekt hätte wahrscheinlich gesagt, seine künstlerische Vision sei in Geschmacklosigkeit versunken.
    Tim stellte die Pizza auf einen kleinen Eichentisch und öffnete die Jalousien, damit wir in den Garten sehen konnten.
    »Die meiste Zeit lasse ich die Vorhänge zu, denn sonst kann es hier wirklich warm werden«, sagte er. »Ich nehme an, im Winter wird es angenehm sein.«
    Er hatte den Tisch bereits gedeckt, und wie die Küche war auch sein Geschirr eine Überraschung. Handgearbeitete Keramikteller, die in Größe und Farbe nicht vollkommen zusammenpassten, aber einander irgendwie ergänzten, und handgearbeitete Steingutkelche. Tims Kelch war
blau mit gerissener Emaille und meiner braun. Er sah alt aus. Auf dem Tisch stand ein Krug, aber er hatte die Kelche bereits gefüllt.
    Ich musste an Adams Haus denken und fragte mich, ob er immer noch das Porzellan seiner Exfrau benutzte, wie Tim offensichtlich die Sachen benutzte, die seine Exverlobte oder vielleicht ein Innenarchitekt ausgesucht hatte.
    »Setz dich«, sagte er und folgte seinem eigenen Rat. Er legte ein Pizzastück auf meinen Teller, gestattete mir aber, mir selbst vom Salat zu nehmen und viel von einem Gericht, das auf gebackenen Birnen basierte.
    Ich nahm einen vorsichtigen Schluck von meinem Getränk. »Was ist denn das?«, fragte ich. Es war kein Alkohol, was mich überraschte, aber gleichzeitig süß und säuerlich.
    Er grinste. »Das ist ein Geheimnis. Vielleicht zeige ich dir nach dem Essen, wie man es herstellt.«
    Ich trank noch einen Schluck. »Ja, bitte.«
    »Mir ist aufgefallen, dass du hinkst.«
    Ich lächelte. »Ich bin in ein paar Glasscherben getreten. Kein Grund zur Sorge.«
    Dann hörten wir beide auf zu reden und widmeten uns mit gutem Appetit dem Essen.
    »Erzähl mir von deinem Freund«, sagte er schließlich. »Der, von dem die Polizei glaubt, er hätte O’Donnell getötet.«
    »Er ist ein mürrischer, pedantischer alter Mann«, sagte ich. »Und ich hab ihn wirklich gern.« Die Birnen hatten eine Glasur aus braunem Zucker. Ich erwartete, sie würden zu süß sein, aber sie waren säuerlich und zerfielen beinahe in meinem Mund. »Mhm. Das hier ist wirklich gut. Wie
auch immer, im Augenblick ist er sauer auf mich, weil ich meine Nase in die Ermittlungen gesteckt habe.« Ich trank noch einen großen Schluck. »Oder er hält es für zu gefährlich und denkt, ich würde aufhören, Nachforschungen anzustellen, wenn er mich glauben lässt, dass er wütend auf mich ist.« Zee hatte Recht, ich redete zu viel. Zeit, das Thema zu wechseln. »Ich hatte auch erst gedacht, du wärest wütend, als du feststellen musstest, dass ich nicht ganz uneigennützig zu der Versammlung gekommen bin.«
    »Ich wollte immer schon als Privatdetektiv arbeiten«, gestand Tim. Er hatte fertig gegessen und sah mir jetzt erfreut beim Essen zu. »Wenn ich O’Donnell gemocht hätte, hätte es mich vielleicht mehr geärgert.«
    »Hast du diese Liste angefertigt?«, fragte ich.
    »O ja«, log er.
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an und legte die Gabel hin. Ich kann eine Lüge nicht so gut

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