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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Stab.« Ich hielt es nicht für notwendig, ihm zu sagen, dass das Feenvolk einiges davon zurückgeholt hatte.
    Er stieß einen Pfiff aus. »Es war also wirklich ein Raubmord.«
    »So sieht es aus. Wenn ich das beweisen kann, ist mein Freund kein guter Verdächtiger mehr.«
    Die Grauen Lords wollten nicht, dass Sterbliche von diesen magischen Artefakten wussten, und ich konnte sie verstehen. Das Problem bestand darin, dass die Grauen Lords ziemlich gnadenlos sein konnten, wenn sie sicherstellen
wollten, dass niemand etwas von ihren Absichten erfuhr. Tim wusste bereits zu viel.
    »Kannte Fideal die Sammlung?«, fragte ich.
    Tim dachte darüber nach. »Nein. Das glaube ich nicht. O’Donnell mochte ihn nicht, und Fideal war nie in O’Donnells Haus. Ich denke, er hat die Sammlung nur Austin und mir gezeigt.«
    »Also gut.« Ich holte tief Luft. »Es könnte gefährlich sein, von dieser Sammlung zu wissen. Wenn O’Donnell tatsächlich etwas finden konnte, das einmal dem Feenvolk gehört hat, würden die Angehörigen des Feenvolks nicht wollen, dass das bekannt wird. Und du weißt besser als die meisten, wie gnadenlos sie sein können. Im Augenblick solltest du darüber lieber nicht mit der Polizei oder mit jemand anderem sprechen.«
    »Du glaubst, dass einer vom Feenvolk ihn getötet hat.« Tim klang ein wenig verblüfft.
    »Die Sammlung ist weg«, sagte ich. »Vielleicht hat einer vom Feenvolk jemanden damit beauftragt, sie zu holen, oder vielleicht hat ein anderer O’Donnells Geschichten geglaubt und die Sachen haben wollen. Ich könnte vielleicht mehr herausfinden, wenn ich wüsste, was er hatte. Könntest du vielleicht eine Liste der Dinge anfertigen, an die du dich erinnerst?«
    »Vielleicht«, sagte er. »Ich habe sie nur einmal gesehen. Wie wäre es, wenn ich versuche, alles aufzuschreiben, und wir können uns heute Abend die Liste ansehen?«
    Ich erinnerte mich plötzlich daran, dass ich angerufen hatte, um die Verabredung abzusagen.
    Er ließ mir jedoch keine Gelegenheit, etwas zu sagen. »Wenn ich den ganzen Tag darüber nachdenke, sollte ich
imstande sein, das meiste davon zusammenzubekommen. Ich werde Austin an der Uni sehen; normalerweise essen wir gemeinsam zu Mittag. Er hat O’Donnells Sammlung ebenfalls gesehen, und er kann ganz gut zeichnen.« Er lachte bedauernd. »Ja, ich weiß. Er sieht auch gut aus, ist intelligent und musikalisch. Er kann alles tun. Wenn er nicht so nett wäre, könnte ich ihn wirklich nicht ausstehen.«
    »Zeichnungen wären wunderbar«, sagte ich. Ich würde sie mit den Zeichnungen in dem alten Buch vergleichen können. »Aber vergiss nicht, dass es um wirklich gefährliche Dinge geht.«
    »In Ordnung. Also bis heute Abend.«
    Ich legte auf.
    Ich hätte Adam anrufen und ihm sagen sollen, was ich tun würde. Ich wählte die erste Ziffer seiner Nummer, dann legte ich auf. Es war leichter, um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis – nicht dass ich überhaupt eine Erlaubnis brauchen sollte. Eine Liste dessen, was O’Donnell gestohlen hatte, war Grund genug, um es auch für Adam verständlich zu machen, wieso ich Tim einen Besuch abstatten würde. Er würde vielleicht wütend werden, aber es würde ihn nicht kränken.
    Und ein wütender Adam war ein faszinierender Anblick. War es schlecht von mir, das zu genießen?
    Leise in mich hineinlachend ging ich zur Arbeit.

    Tim öffnete die Tür diesmal selbst, und das Haus roch nach Knoblauch, Oregano, Basilikum und frisch gebackenem Brot.
    »Hallo«, sagte ich. »Tut mir leid, dass ich so spät dran
bin. Ich habe einige Zeit gebraucht, das Schmieröl unter den Nägeln rauszukratzen.« Ich hatte nach der Arbeit Gabriel und ein Abschleppseil mit zum Golf genommen und den Wagen mit dem VW-Bus nach Hause gezogen. Es hatte ein bisschen länger gedauert, als ich erwartet hatte. »Ich habe vergessen zu fragen, was ich mitbringen soll, also habe ich Schokolade zum Dessert gekauft.«
    Er nahm die Papiertüte und lächelte. »Du hättest überhaupt nichts mitzubringen brauchen, aber Schokolade ist –«
    »Typisch Frau, ich weiß.«
    Sein Lächeln wurde intensiver. »Ich wollte sagen, Schokolade ist immer gut. Komm rein.«
    Er führte mich durchs Haus und in die Küche, wo er eine kleine Schüssel Caesar-Salat angerichtet hatte.
    »Deine Küche gefällt mir.« Es war der einzige Raum, der so etwas wie Persönlichkeit hatte. Ich hatte Eichenschränke und Arbeitsplatten aus Granit erwartet, und zumindest bei den Arbeitsplatten behielt ich Recht.

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