Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
zur Werkstatt anrufen. Zuerst musste ich Jesse finden und hoffen, dass sie etwas von Gabriel hatte, was ich benutzen konnte. Praktischerweise kam Jesse gerade in ihr Zimmer gestiefelt, als ich losziehen wollte, um sie zu suchen. »Ich suche nach Samuel«, sagte sie. »Er ist irgendwie verschwunden. Ben sagt, er sollte gefüttert werden, weil er heute Morgen nichts gefressen hat, und aus irgendeinem Grund ist Ben ziemlich panisch bei dem Gedanken. Ich hatte nicht erwartet, Samuel hier zu finden - aber dich hatte ich auch nicht hier erwartet.«
»Ich wollte dich gerade holen gehen.«
Sie schaute mich an, dann warf sie einen Blick zur Anlage. »Du magst Bullet for My Valentine?«, fragte sie. »So wie du meine Eyes Set to Kill-CD vorher Mary Jo vorgespielt hast?«
»Ich erkenne Sarkasmus, wenn ich ihn höre«, erklärte ich ihr. »Du kannst ihn etwas abmildern. Ich habe versucht, ein Privatgespräch zu führen.«
Sie schenkte mir ein angespanntes Lächeln. »Lass mich raten. Zeug, von dem ich nichts wissen soll, weil ich ein Mädchen bin. Und nur menschlich. Weil es zu gefährlich ist.«
»Weißt du, wie man mit einer Pistole umgeht?« Ich hatte nicht vorgehabt, sie das zu fragen. Ich hatte sie nur um etwas von Gabriel bitten wollen. Aber ich wusste, wie es war, nur rumzusitzen, während andere Leute in Schwierigkeiten steckten und man nichts dagegen tun konnte.
Bei meiner Frage erstarrte sie - genau wie ihr Vater, wenn etwas Wichtiges passierte. »Ich habe eine nette Vierzigkaliber-Pistole, die mein Dad mir zum letzten Geburtstag geschenkt hat«, sagte sie. »Willst du damit sagen, dass du Gabriel gefunden hast?«
Und die Anspannung in ihrer Stimme entschied die Sache für mich. Sie waren jung - er bemühte sich, es nicht zu ernst zu nehmen, weil er aufs College wollte; sie bemühte sich, es nicht zu ernst zu nehmen, weil sie wusste, wie er sich fühlte. Es würde vielleicht nie etwas daraus werden, aber er bedeutete ihr eine Menge. Damit stand für sie in diesem ganzen Schlamassel eine Menge auf dem Spiel -und wenn sie schießen konnte, dann konnte sie sich auch verteidigen.
Jesse war die Tochter ihres Vaters. Klug, geistesgegenwärtig und taff. Aber es schwebte schon einer meiner zerbrechlichen Menschen in Gefahr, und jetzt dachte ich darüber nach, noch einen zweiten zu gefährden. Aber ich konnte mit dem Feenvolk oder den Werwölfen nicht über Gabriel reden, und es aufzuschreiben dauerte - wie mein Versuch, alles für Adam niederzulegen, gezeigt hatte - zu lange. Ich brauchte Jesse.
Ich zog Jesse ganz ins Zimmer und schloss die Tür. »Zee hat angerufen und will, dass ich mich in einer Viertelstunde mit ihm in der Werkstatt treffe. Er hat eine Feenfrau bei sich, die panische Angst vor Werwölfen hat und die uns helfen könnte. Wir müssen etwas finden, was Gabriel gehört und an dem er ziemlich hängt. Ich glaube nicht, dass sie vorhat, ihn durch seine Witterung aufzuspüren, also kann es auch etwas Hartes sein wie ein Ring und nicht nur Dinge, die Geruch annehmen, wie Socken oder andere Kleidung.«
»Ich darf mitkommen?«
»Du darfst mit zu diesem Treffen«, erklärte ich. »Ich brauche dich. Aber du musst begreifen, dass ich nicht Gabriel gegen dich austauschen werde. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.« Ich schenkte ihr das bestmögliche Lächeln, aber das Feenvolk jagte mir eine Heidenangst ein. »Ich brauche dich. Aber du musst auch auf mich hören, wenn ich sage, dass es Zeit ist, nach Hause zu gehen.«
Sie beobachtete mich mit den Augen ihres Vaters, und ich konnte den Moment sehen, in dem sie ihre Entscheidung traf. »Okay. Sollen wir ihnen erzählen, dass wir Zeug für dich holen fahren, weil du was brauchst, nachdem gestern dein Haus verbrannt ist?«
»Mädchenzeug«, sagte ich. »Denk dran, dass sie merken, wenn du lügst. Also werde ich mir einen Riesenpack Chocolate-Mint-Chip-Eis kaufen, wenn das alles vorbei ist.«
»Mädchenzeug«, sagte sie. »Und wenn sie versuchen, uns Warren mitzugeben, weil sie aus irgendeinem Grund der Meinung sind, dass er sich für Mädchenzeug interessieren sollte? Was überhaupt keinen Sinn ergibt, da Kyle schließlich Männer mag, je männlicher desto besser - was machen wir dann?«
»Präventivschlag«, verkündete ich. »Lass uns Warren suchen und ihn nach oben schicken, damit er auf deinen Vater aufpasst, der gerade schläft.«
In diesem Moment kroch Sam unter dem Bett hervor.
Es klappte. Wir schafften es bis nach draußen zu
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