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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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so weit zu glauben, dass es ein Problem gab. Als ich Alicia am Tresen sah und sie mir nichts darüber sagen konnte, wo Phin war oder wann er zurückkommen wollte, entschied ich, dass ich ihr das Buch nicht geben würde. Ich habe auch beschlossen, dass irgendjemand versuchen muss, herauszufinden, wo Phin ist.«
    »Also sind Sie nachts zurückgekommen und haben im Laden nach ihm gesucht?«
    »Ich dachte«, sagte ich zu Jesse, »dass wir hierhergekommen sind, um herauszufinden, wo Gabriel ist, und wie wir ihn retten können.«
    »Und ich habe beschlossen, zuerst ein paar Fragen zu stellen, damit ich entscheiden kann, wie viel ich Ihnen sagen will«, erklärte Alicia. Das ließ stark vermuten, dass sie uns nichts sagen würde, wenn ich mich weigerte, ihre Fragen zu beantworten. Wenn sie überhaupt etwas wusste. Ich schaute zu Zee, der mit den Achseln zuckte und seine Hände ein wenig vom Schoß hob - er hatte keinen Einfluss auf sie.
    Die einzige andere Option war, auf den Anruf der Feenkönigin zu warten.
    »In Ordnung«, sagte ich zu Jesse. »Du weißt bereits, dass Sam und ich nachts in den Buchladen gegangen sind, um herauszufinden, ob Phin etwas passiert ist. Wir stellten fest, dass sein Laden von einem Feenwesen des Wassers und zwei Waldwesen zerstört worden war.«
    »Es lag ein Schutzzauber auf dem Laden«, erklärte Alicia. »Ein starker Schutzzauber, den ich nicht durchbrechen konnte, obwohl ich wusste, dass er da war. Ich hatte solche Angst, dass die Leiche meines Enkels neben mir lag und ich sie nicht spüren konnte.«
    »Magie hat ihren Preis«, sagte Zee und verschränkte seine altersfleckigen Hände über seinem kleinen Kugelbauch. »Schutzzauber kosten jetzt weniger, aber trotzdem gibt es Kosten für Sicht und Geräusch, Kosten für die physischen Dimensionen. Es gibt wenige im Feenvolk mit guten Nasen, also wird darauf weniger Mühe verwandt, und man konzentriert sich auf die anderen Sinne. Magie wirkt...« Er schaute kurz zu mir. »Gewöhnlich sage ich ›seltsam‹.«
    »Seltsam auf Mercedes. Manche funktioniert, andere nicht so gut. Aber sie hat eine scharfe Nase, und das erlaubt ihr, Schutzzauber zu durchdringen. Ich habe gesehen, wie sie den Schutzzauber eines Grauen Lords durchbrochen hat. Diejenige, hinter der wir her sind, ist kein Grauer Lord.«
    »Phin hat auf diesen Boden geblutet, Jesse«, sagte ich. »Ich habe keine große Hoffnung, dass er die Begegnung überlebt hat. Aber wir haben auch nicht seine Leiche gefunden. Wir sind in den Keller gegangen - der ebenfalls durchsucht worden war -, und während wir dort unten waren, tauchte eines der Feenwesen, die den Laden auseinandergenommen hatten, auf der Treppe auf.«
    »Das ist der, der tot im Keller lag«, sagte Alicia mit einem seltsamen Ton in der Stimme. »Der, von dem jemand gefressen hat.«
    »Sam war in letzter Zeit nicht er selbst«, erklärte ich Jesse. »Der Feenmann hat mich bewusstlos geschlagen, und als ich wieder aufwachte, hatte Sam ihn getötet und...«
    »Sam«, sagte die Feenfrau leise - ihre Finger waren im Schoß ineinanderverkrampft. »Zee hat mir erzählt, dass Sie Freunde haben, die Werwölfe sind. Dieser Sam ist ein Werwolf?«
    »Sam ist ein Werwolf und mein Freund«, antwortete ich ihr. Vielleicht klang meine Stimme ein wenig scharf, aber ich war es leid, dass die Leute Samuel ständig angriffen. »Der mein Leben gerettet hat, indem er den nicht so fröhlichen grünen Riesen getötet hat. Für mich ist es okay, wenn er sich dabei auch einen schnellen Bissen erlaubt hat.«
    Selbst wenn das meinen Du-sollst-kein-Kannibale-sein-Knopf drückte - das war ein Knopf, den meine Mutter mir eingeimpft hatte, nicht die Werwölfe. Er hatte nicht gegen irgendwelche Werwolf-Tabus verstoßen - die Beute zu fressen war besser als Leichen herumliegen zu lassen.
    Alicia schien nicht allzu beunruhigt darüber zu sein, dass ich sie angeblafft hatte. »Samuel Cornick«, sagte sie und hielt meinen Blick. »Samuel Marrokson, Samuel Branson, Samuel Weißwolf, Samuel Schnellfuß, Samuel Todbringer, Samuel Rächer.« Ich konnte mich nicht daran erinnern, welche Farbe ihre Augen im Buchladen gehabt hatten, aber ich wusste, dass es kein normales Grün gewesen war. Auch nicht haselnussbraun, überhaupt keine menschliche Farbe, sondern ein leuchtendes Grasgrün, das kurz zu dunklerem Blau und dann wieder heller wurde.
    »Das wäre dann wohl ich«, sagte Samuel vom Türrahmen her. Er trug ein graues Sweatshirt, und es war ihm gelungen, ein Paar Jeans

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