Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
sehr dominant ist, und zum Teil, weil sie sehr schön ist -, also musste sie zu den Nachzüglern gehören.
»Mary Jo wurde als dominanter anerkannt als Alec?«, fragte sie. Sie klang nicht glücklich, was seltsam war. Nachdem ihr Gefährte, Peter, ein unterwürfiger Wolf war, wurde Honey neben Mary Jo als das rangniedrigste Mitglied des Rudels betrachtet, obwohl sie von ihrer Persönlichkeit und Kampfkraft her eigentlich weiter oben rangieren sollte. Vielleicht machte sie sich Sorgen, dass es Probleme im Rudel geben würde, oder zwischen ihr und ihrem Gefährten. Vielleicht hatte sie auch Angst, dass sie jetzt in Dominanzkämpfe verwickelt werden würde. Was auch immer es war, auf meiner persönlichen Wichtigkeitsskala rangierten ihre Sorgen momentan ziemlich weit unten - Adam kippte langsam nach rechts. In ein paar Sekunden würde es jemand bemerken.
»Ja«, sagte ich, schob mich an ihr vorbei und stieg über jemanden hinweg, der auf dem Boden lag. »Frag mich nicht, was das auf lange Sicht bedeutet; ich glaube nicht, dass irgendjemand das weiß. Adam?«
Er schaute auf, und ich fragte mich, ob Warren bei seiner Zusammenbruch-Kalkulation vielleicht besser eine Minute abgezogen hätte; so übel sah er aus.
»Du solltest mitkommen. Wir müssen den Marrok anrufen.« Nachdem ich den Marrok ins Spiel gebracht hatte, war es unwahrscheinlich, dass uns jemand folgen würde. Ich ging ganz auf Nummer sicher, indem ich hinzufügte: »Er wird nicht glücklich darüber sein, dass man ihn nicht benachrichtigt hat. Je früher er es erfährt, desto besser.«
Adams Augen funkelten, auch wenn er den Rest seines Gesichts ausdruckslos hielt. »Wenn er mir schon ein Ohr abkaut, dann besser in meinem Schlafzimmer. Sei so nett, hilf mir hoch. Paul hat ein paar gute Treffer gelandet.«
Er streckte eine seiner armen, wunden Hände aus, und ich nahm sie, ohne das Gesicht zu verziehen wegen der Schmerzen, die er empfinden musste, als er seine Hand um meine schloss. Auf diese Art versicherte er dem Rudel, dass er so stark war wie immer. Das Glitzern verschwand aus seinen Augen, auch wenn er den Mund zu einem Lächeln verzog, als er ohne Probleme aufstand, wobei er überhaupt nicht an meiner Hand zog.
Als wir zu dem Trottel kamen, der den einzigen Weg zur Treppe versperrte, fasste Adam mich um die Hüfte und hob mich über ihn hinweg, bevor er selbst über den Mann hinwegstieg.
»Scott?«, sagte Adam, als wir nach oben gingen. »Ja?«
»Ich will dich nie wieder im Weg liegen sehen, außer jemand erschießt dich, zieht dir die Haut ab und wirft die Reste auf den Boden.«
»Ja, Sir!«
Als wir den oberen Treppenabsatz erreichten, lag seine Hand schwer auf meiner Schulter, und je näher wir dem Schlafzimmer kamen, desto schwerer stützte er sich auf mich. Jemand - und ich hätte darauf gewettet, dass es Darryl war - hatte drei riesige Roastbeef-Sandwiches, eine Tasse heißen Kaffee und ein Glas Eiswasser auf den Nachttisch gestellt.
Medea schlief auf dem Kopfkissen. Sie schaute zu uns auf und schloss dann, nachdem keiner von uns Anstalten machte, sie zu vertreiben, wieder die Augen, um weiterzuschlafen.
»Brösel im Bett«, murmelte Adam, der die Sandwiches nicht aus den Augen ließ, während ich ihn aufs Bett schob.
»Ich wette, irgendwo in diesem Mausoleum gibt es frisches Bettzeug«, erklärte ich ihm. »Wir können es heute Abend suchen und das Bett frisch beziehen. Simsalabim, keine Brösel mehr.« Ich nahm ein halbes Sandwich und hielt es ihm vor den Mund. »Iss.«
Er lächelte und biss mich mit einer Verspieltheit in die Finger, die ich in seinem Zustand niemals erwartet hätte.
»Iss«, sagte ich streng. »Essen, dann schlafen. Und dann retten...« Ich biss mir auf die Lippe. Adam war ein Wolf. Ich konnte nicht mit ihm über Gabriel reden, egal, wie falsch sich das anfühlte. »Essen, dann schlafen. Alles andere kann warten.«
Aber es war zu spät. Er würde dieses Wort niemals ohne Nachfrage durchgehen lassen.
Er nahm das Sandwich, biss einmal ab und schluckte. »Retten?«
»Ich kann nicht darüber reden. Sprich mit Jesse oder Darryl.«
Mercy?
Seine Stimme wehte durch meinen Kopf wie eine Winterbrise, frisch und süß. Da hatte ich schon einen Weg, ohne Worte zu kommunizieren - und ich wusste immer noch nicht wie. Ich starrte ihn konzentriert an.
Schließlich lächelte er. »Du kannst nicht darüber reden. Du hast es... jemandem versprochen. So viel habe ich empfangen. Ich habe in meiner Aktentasche im Schrank ein
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