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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Deutsch vor sich hin murmelte. »Deine Mutter war ein Cola-Automat!«
    »Ihre Mama mag ja ein Cola-Automat gewesen sein«, sagte ich und antwortete damit auf den einzigen Satz, den ich selbst bei voller Zee-Geschwindigkeit verstanden hatte. »Deine Mutter...«, klingt in einer Menge Sprachen ähnlich. »Aber zu ihrer Zeit war sie eine Schönheit.« Ich grinste Gabriel an. »Wir Frauen müssen zusammenhalten.«
    »Warum sind eigentlich alle Autos weiblich?«, fragte er.
    »Weil sie zimperlich und anstrengend sind«, antwortete Zee.
    »Weil sie, wären sie Männer, nur rumsitzen und sich beschweren würden, statt den Job zu erledigen«, erklärte ich ihm.
    Es war eine Erleichterung, etwas Normales zu tun. In meiner Werkstatt hatte ich alles unter Kontrolle... Na ja, wenn Zee da war, hatte er eigentlich das Sagen. Selbst wenn ich ihm die Werkstatt abgekauft hatte und ihn inzwischen dafür bezahlte, dass er hier arbeitete, wussten wir doch beide, dass er der bessere Mechaniker war - und er war lange Zeit mein Boss gewesen. Vielleicht, dachte ich, während ich ihm Stecknüsse in den Größen zehn und dreizehn anreichte, war das die eigentliche Erleichterung. Hier hatte ich einen Job, von dem ich wusste, wie es ging, und jemand, dem ich vertraute, gab mir Anweisungen, und das Endergebnis wäre ein Sieg für Ordnung und Anstand. Autos zu reparieren ist eine sehr ordentliche Sache - anders als ein Großteil meines restlichen Lebens. Tu das Richtige, und es funktioniert. Tu das Falsche, und es funktioniert nicht.
    »Verdammte Karre«, knurrte Zee. »Gib mir mal...« Das letzte Wort klang gepresst, als etwas Schweres Bumm, Bumm, Bang machte.
    »Was soll ich dir geben?«, fragte ich.
    Es folgte Schweigen. »Zee? Geht es dir gut?«
    Der gesamte Wagen hob sich etwa dreißig Zentimeter von den Wagenhebern, warf sie um und zitterte wie ein Epileptiker. Als eine Welle von Magie sich vom Buick erhob, wich ich zurück und krallte eine Hand in Gabriels T-Shirt, damit er mitkam, während das Auto mit protestierenden Stoßdämpfern und dem Geräusch von Gummi auf Beton wieder zu Boden fiel.
    »Jetzt fühle ich mich besser«, sagte Zee in einem sehr bösartigen Tonfall. »Ich würde mich noch besser fühlen, wenn ich den letzten Mechaniker aufhängen könnte, der daran gearbeitet hat.« Ich kannte dieses Gefühl - die unvergleichliche Frustration über nicht zusammenpassende Bolzen, falsch angeschlossene Ölstandsgeber, und über Kreuz angebrachte Teile, die man erst einmal finden musste: Dinge, die etwas, was eigentlich eine halbe Stunde hätte dauern sollte, in ganztägige Arbeit verwandelten.
    Gabriel kämpfte gegen meinen Halt, als wollte er noch weiter vom Auto zurückweichen. Seine Augen waren weit aufgerissen, und ich konnte das gesamte Weiß um seine Iris sehen. Ein wenig zu spät fiel mir auf, dass es wahrscheinlich das erste Mal war, dass er Zee wirklich in Aktion gesehen hatte.
    »Es ist okay. Ich glaube, er ist jetzt fertig.« Ich ließ Gabriels Hemd los und klopfte ihm auf die Schulter. »Zee, ich glaube, der letzte Mechaniker, der an dem Wagen gearbeitet hat, warst du. Erinnerst du dich? Du hast den Kabelbaum ausgetauscht.«
    Zee rollte wieder mit dem Kopf voraus unter dem Auto hervor. Eine schwarze Schmierspur zog sich von seiner Stirn bis zu einem Kinn, wo ihm etwas übers Gesicht gerollt war. Auf seiner Stirn glänzte noch ein wenig Blut, und er hatte eine Beule am Kinn. »Du kannst den Mund halten, wann immer du willst, Kindlein«, riet er mir scharf. Dann runzelte er die Stirn. »Ich rieche Cookies, und du wirkst müde. Was ist los?«
    »Ich habe Cookies gebacken«, erklärte ich ihm. »Ich habe noch eine Tüte für dich im Auto. Ich habe noch mehr mitgebracht, aber die Horde hat sie mir entrissen.«
    »Gut«, sagte er. »Und was stiehlt dir deinen Schlaf?« Früher hatte er mich mal in Frieden gelassen. Aber seitdem Tim... Seitdem ich verletzt worden war, verhätschelte er mich auf seine ganz eigene Art.
    »Nichts, wobei du mir helfen könntest«, sagte ich.
    »Geld?«
    »Nö.«
    Er schaute noch grimmiger drein, und seine Augenbrauen verdeckten fast seine kühlen grauen Augen. »Vampire?« Er blaffte es fast. Zee mochte Vampire nicht besonders.
    »Nein, Sir.« Ich reagierte auf seinen Tonfall. »Nichts, wogegen du etwas tun könntest.«
    »Werd nicht frech, Mädchen.« Er starrte mich böse an. »Ich...« Eine von Gabriels Schwestern schrie auf. Ich hatte die furchtbare Vision, wie Sam auf einem der Kinder herumkaute,

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