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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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war gegen mich gerichtet. Sie wussten, wo sie suchen mussten.« Vielleicht wüssten wir jetzt mehr über das, was die Feenkönigin wollte, wenn ich mit ihr geredet hätte.
    »Sie ist nicht besonders klug, diese Feenkönigin«, sagte Ben. »Sonst hätte sie gewusst, dass du kein Mensch bist.«
    »Ich hänge es nicht gerade an die große Glocke«, erklärte ich ihm. »Und mal abgesehen von meiner Verbindung zu Adam und dem Marrok bin ich nicht wichtig. Es gibt keinen Grund, warum sie es wissen sollte. Besonders, wenn sie in Kalifornien Fernsehshows produziert hat.«
    »Sie stellt Mutmaßungen an«, sagte Darryl. »Die meisten Leute schauen dich an, Mercy, und fragen sich, ob du zum Feenvolk gehörst oder ein Werwolf bist, weil du die Gefährtin eines Wolfs bist und mit dem Feenvolk zusammenarbeitest.« Er hielt inne und zog nachdenklich eine Augenbraue hoch. »Oder sie hält dich für wahlweise das eine oder das andere und verhöhnt dich damit, dass du menschlich bist, weil du dann vielleicht reagierst und ihr verrätst, was du bist.«
    »Das klingt plausibel«, sagte ich.
    »Warum gibst du ihr nicht einfach, was sie will, und holst Gabriel zurück?«, fragte Mary Jo. »Es gehört nicht dir, und es klingt, als wäre der rechtmäßige Besitzer sowieso tot.«
    Ben schnaubte. »Normalerweise bist du nicht so dumm. Du willst einer Frau wie dieser Feenkönigin ein mächtiges Objekt übergeben, von dem sie fest glaubt, dass es sie vor uns beschützen kann?«
    Darryl legte den Kopf schräg und musterte Mary Jo. Sie lief rot an und senkte den Blick. »Glaub nicht, dass ich vergessen habe, dass du dich Adams Befehlen widersetzt hast«, sagte er. »Du hast hier keinerlei Stellung, und du wirst dieses Haus nicht verlassen, bis du deine Strafe bekommen hast.« Er wartete kurz, dann beantwortete er ihre Frage. »Ben hat Recht. Außerdem, glaubst du wirklich, dass sie jemanden am Leben lassen wird, der weiß, was sie hat? Wenn die Grauen Lords bereit sind, Mercy zu töten, nur weil sie davon weiß - Mercy, die in ihrer Gunst steht und von unserem Alpha geliebt wird -, glaubst du nicht, dass sie jemand anderen sofort töten werden, der solchen Schutz nicht hat? Wenn ich das nach einem Telefonat schließen kann, dann weiß diese Daphne es auch. Sie hat keinerlei Absicht, irgendjemanden gehen zu lassen. Sie wird den Austausch vollziehen und dann Mercy und den Jungen umbringen.«
    »Oder den Jungen behalten und nur Mercy töten«, fügte Jesse hinzu, die von ihrem Vater den klaren strategischen Verstand geerbt hatte. »Gabriel wäre lieber tot.« Sie war allerdings immer noch ein Teenager mit einer gewissen Vorliebe für Drama. Ich war mir nicht so sicher, ob Gabriel lieber tot wäre als der Feenkönigin zu dienen - den Geschichten nach zu schließen war es für das Opfer eine recht angenehme Erfahrung, weil es keinen eigenen Willen mehr hatte, mit dem es sich hätte widersetzen können.
    Ich wäre allerdings lieber tot. Vielleicht hatte sie Recht.
    »Mercy«, grummelte Darryl, »mit einer Sache hatte sie Recht: Du brauchst Schlaf. Geh ins Bett.« Seine Stimme wurde sanfter. »Du auch, Jesse. Wir können dem Jungen alle besser helfen, wenn wir eine Nacht geschlafen haben.«
    Er hatte Recht. Ich war so müde, dass ich kaum meine Augen offen halten konnte. Ich gähnte und schob meinen Arm unter Jesses. »Okay.«
     
     
    Nachdem ich Jesse bei ihrem Zimmer abgesetzt hatte, öffnete ich so leise wie möglich Adams Tür. Jemand hatte die Überdecke vom Bett gezogen und auf den Boden geworfen. Adam lag nackt auf der Decke - und er sah schrecklich aus. Seine Arme und Beine waren von dunkelroten Krusten übersät, und auch der Rest seines Körpers sah nicht besonders gut aus.
    Warren hatte seine Stiefel ausgezogen und lag mit dem Gesicht zur Tür auf der Seite. Sam hatte sich zwischen den beiden am Fußende des Bettes zusammengerollt.
    Ich hatte mir ein wenig Sorgen gemacht, ihn mit einem verletzten Alpha zurückzulassen, aber anscheinend benahm er sich immer noch untypisch für einen unkontrollierten Werwolf. Während ich die Tür schloss, rollte er sich auf die Seite und sah mich durch halb geöffnete Lider an. Er verschob seinen Körper ein wenig und gab ein befriedigtes Grunzen von sich, als Warrens Füße ein Stück zur Seite rutschten. Ich bemerkte, dass er Adam dabei nicht berührte.
    Warren war wach - selbst wenn es so aussah, als würde er tief schlafen. Ich kletterte über ihn hinweg, und seine Mundwinkel glitten ein Stück nach oben.

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