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Meridian

Titel: Meridian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Kizer
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tätig bin als Sie. Er stirbt.«
    »Sie lügen.«
    »Schon gut, Sie haben mich erwischt. Das Gift stammt nicht von einem Schlangenbiss, sondern von mir. Ich habe es ihm bei dem Zugunglück verabreicht. Es wirkt zwar langsam, tötet aber hundertprozentig innerhalb von sechsundneunzig Stunden. Tick, tock.«
    »Sie lügen.«
    »Und Sie gehen mir auf die Nerven. Was gibt es daran nicht zu verstehen?«
    In meinem Kopf drehte sich alles, als ich herauszufinden versuchte, ob er die Wahrheit sagte oder mir etwas vormachte. Aber welche Motive konnte er haben?
    »Er hatte Muskelschmerzen, richtig? Und Kopfweh? Dunkle Augenringe.«
    »Ich war im Zug mit ihm zusammen.«
    »Allerdings nicht die ganze Zeit.«
    »Also, was wollen Sie?«
    »Die Frage fällt Ihnen reichlich spät ein. Erst verweigern Sie mir die Gastfreundschaft. Dann beschimpfen Sie mich und nennen mich einen Lügner. Und erst jetzt kommen Sie zu dem Punkt, wo es wirklich interessant wird. Sie müssen noch viel von mir lernen.«
    »Was wollen Sie?«
    »
Wen
würde es besser treffen?«
    Mein Herz schlug wieder schneller. »Wen?«
    »Sie.«
    »Sehen Sie, Sie lügen.« Ich sprang auf. »Hab ich es doch gleich gewusst.« Ich würde nicht sterben, wenn Tens starb.
    »Wie oft müssen wir das noch durchkauen? Ich lüge nicht, sondern mache Ihnen ein Angebot. Sie bleiben am Leben und werden mein Lehrling. Dafür dürfen Sie Ihren jungen Mann mitbringen, und Ihre Eltern müssen nicht sterben. Allerdings gebe ich Sammy nur ungern auf, er ist wirklich niedlich und isst so gerne Schokocreme, richtig.«
    »Und was passiert sonst?«
    »Sie sterben. Tens stirbt. Ihre ganze Familie stirbt.«
    Für mich klang das nicht gerade nach einem fairen Angebot.
    »Wenn Tens stirbt, ist es auch aus mit Ihnen. Die Familie ist eine kleine Dreingabe, weil ich mich so lange mit Tantchen habe herumschlagen müssen. Das alte Miststück hat sich geweigert, das Licht zu sehen.«
    Die Tante war doch auch nicht ums Leben gekommen, als Charles starb. Vielleicht log Perimo tatsächlich. Das musste einfach so sein.
    »Sie werden zu einer Aternocta und lernen von den Besten. Meine Mannschaft ist unübertroffen. Wir sind überall und können jede beliebige Gestalt annehmen.«
    »Wie soll das funktionieren?« Ich hatte zwar nicht vor, auf seinen Vorschlag einzugehen, wollte aber unbedingt Zeit gewinnen.
    »Sie müssen sich umbringen – in gewisser Weise. Sie drücken ab, und ich hole Sie zurück in Ihren Körper. Dann können Sie die Ewigkeit mit Tens verbringen. Ihn werde ich auch retten.«
    »Und meine Eltern?« Wenn er mir die Pistole gab, konnte ich ihn damit in Schach halten.
    »Falls Sie darauf bestehen. Habe ich Ihnen schon erzählt, dass Celia sehr folgsam war. Es war nicht schwer, sie zu überreden, in die Falle zu treten. Und sie aus dem Kaffeekränzchen in Ihrem Kopf zu entfernen war wirklich ein Spaß.«
    Es drehte mir den Magen um. »Woher soll ich wissen, dass Sie wirklich meine Eltern in Ihrer Gewalt haben?«
    Er holte ein Telefon heraus.
    »Hier gibt es keinen Empfang«, sagte ich.
    »Satellit. Wir haben alle Vorzüge auf unserer Seite. Geld.Macht. Schönheit. Das ewige Leben.« Er wählte eine Nummer und hielt mir das Telefon hin.
    Ich nahm es und lauschte dem Freizeichen. »Mer-D?«, hörte ich plötzlich, und mir stockte der Atem.
    »Sammy?«
    Im nächsten Moment drang Moms Stimme an mein Ohr. »Meridian? Laut Rufnummernanzeige spricht da Meridian. Wer sind Sie?«
    »Mom, ich bin es!«, rief ich, während Perimo mir das Telefon aus der Hand riss.
    »Sehen Sie? Es war keine Lüge.«
    Ich sank neben Tens auf den Boden. Sein Puls war beschleunigt und ging unregelmäßig. Es stellte mir die Nackenhaare auf, als ich spürte, wie seine Seele an mir zerrte.
    »Ach, er stirbt. Schauen Sie nur.« Perimo klopfte mit den Fingern an die Höhlenwand.
    Dieses Gefühl konnte man nicht vortäuschen. Ich wusste, dass es echt war. Tränen verschleierten mir den Blick, als ich darauf wartete, dass Tens die Augen aufschlug und mir Mut machte. Wenn er starb, musste ich eben für uns beide leben.
    »Gut, ich mache es. Geben Sie mir die Pistole.«

Kapitel 34
     
     
    »Ich bin beeindruckt. Ich dachte, Sie müssten den Tod erst spüren, um meinen Standpunkt zu begreifen.«
    »Ich mache es.« Ich sah zu, wie Tens’ Atemzüge immer langsamer und flacher wurden. »Sie haben gewonnen.«
    Perimo reichte mir die Waffe. »Stecken Sie sie in den Mund. An der Schläfe klappt es nicht so gut.«
    »Ich möchte mich

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