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Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Plötzlich änderte sich mit einem Aufblitzen des Metalls der Winkel seiner Klingen. Sie zielten auf
     meine Knie! Den Bruchteil einer Sekunde bevor sie mich trafen, sprang ich zurück und entging ihnen knapp.
    Als er sah, dass ich aus dem Gleichgewicht war, griff er mich mit überraschender Geschwindigkeit an. Seine mächtige Schulter
     traf mich in die Seite und schleuderte mich an den Zaun. Schnee und Stroh flogen durchs Gehege. Ich rollte weg, als seine
     Klingen den Holzzaun trafen, der unter dem Anprall zersplitterte.
    Schnell zog ich meinen Stock aus dem Gürtel. Jetzt hatte ich zwei Waffen, genau wie er. Wieder stürzte er sich auf mich, diesmal
     zielte er auf meinen Kopf. Ich duckte mich, als die Klingen so dicht über mich sausten, dass ich den Luftzug direkt an meinem
     Ohr spürte. Seine beiden Schwerter schlugen oben in meinen Stock. Obwohl mich der Rückstoß des Hiebs bis zu den Knöcheln erschütterte,
     hielt der Stock, er sprühte nur blaue Funken. Überrascht machte der Krieger einen Schritt zurück und gab mir Zeit, den Platz
     zu wechseln.
    Aha
, dachte ich. Dieser Stock ist aus mehr als Holz gemacht. Genau wie ich aus mehr als Muskel und Knochen bestehe! Magie – damit
     kann ich den Töter ausschalten.Und während die Magie meines Stocks selbst für mich nicht vorhersehbar war, besaß ich viel mehr Magie, als ich beherrschen
     konnte. Und gebrauchen!
    Ich drehte mich auf den Absätzen und schleuderte einen mächtigen Zauberspruch gegen seine Schwerter.
Werdet schwer. Zu schwer zum Heben.
Sofort flossen schwarze Streifen von seinen Schultern und wickelten sich um die Klingen wie dunkle Netze. In wenigen Sekunden
     waren beide Schwerter völlig in Schwarz eingehüllt.
    Der Töter taumelte, als hätte ihn ein unsichtbarer Schlag getroffen. Er versuchte die Waffen wieder zu heben, versagte aber,
     es strengte ihn schon mächtig an, sie hochzuhalten. Schließlich brach er unter dem Gewicht zusammen, die Klingen schlugen
     auf den Boden. Empört brüllte er laut und zerrte an ihnen. Aber sie rührten sich nicht.
    Schon wollte ich schadenfroh den Anblick genießen – da spürte ich ein sonderbares Gefühl in meiner Schwerthand. Zu meinem
     Entsetzen strömten schwarze Fäden aus dem Griff und umhüllten die ganze Klinge. Plötzlich war das Schwert schwer, zu schwer
     zum Halten. Trotz meiner Anstrengungen schlug es in den Schnee. Sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte es nicht mehr aufheben.
    Der gleiche Zauber! Er hat ihn über mich verhängt.
Oder hatte ich nur mit meinem eigenen Zauberspruch schlecht gezielt? So oder so, alle unsere Klingen waren jetzt nutzlos.
    Eilig sprach ich den Gegenzauber, darauf angelegt, die Macht der Magie zu brechen. Er dauerte wegen der Vielfalt in Worten
     und Tönen mehrere Sekunden. Und ich achtete besonders darauf, ihn ausschließlich auf mein eigenes Schwert zu richten. Sowie
     ich geendet hatte, verzog sich das schwarze Gewebe und versickerte im Griff. MeinSchwert ließ sich wieder frei bewegen. Ich hob es und schwang es mit einem Schrei über dem Kopf.
    Ein ebenso wilder Schrei kam von meinem Feind. Auch er hatte den Gegenzauber gebraucht! Ich empfand jähe Ehrfurcht mit einem
     Anflug von Angst, weil er so komplizierte Magie kannte. Wer mochte er sein, dass er über solche Macht verfügte?
    In diesem Moment warf er sich wieder auf mich und schwang ungestüm seine Waffen. Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. Ich
     konnte nur die Schläge mit meinem erhobenen Stock abwehren. Funken zischten in der Luft.
    Er schlug unablässig auf mich ein und gab mir keine Chance, den Angriff zu erwidern. Meine Arme schmerzten von der Abwehr
     seiner Hiebe. Stärker drang er auf mich ein, noch stärker. Plötzlich war mir klar, was er vorhatte: Er zwang mich zurück in
     den Stall! In ein paar Sekunden würde ich in die Enge getrieben sein, ohne Handlungsspielraum. Auf einer Seite war die Stallwand,
     auf der anderen der Zaun.
    Ich musste hier raus!
Mit einem anderen Zauberspruch? Ja – mit einem, der mir ein wenig Zeit verschaffte. Genug, um einen eigenen Plan zu fassen!
     Mir drehte sich der Kopf, während mein Ellbogen gegen die Holzwand schlug.
    Um einem Schlag auszuweichen, warf ich mich auf den Boden. Sobald ich mit den Händen die Erde berührte, wusste ich, was tun.
     Auf allen vieren machte ich einen Satz vorwärts und spürte neue Kraft in den Gliedern. Vom Schwung getragen sprang ich, so
     hoch ich konnte. Die Klingen des Töters fuhren durch die Luft und

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