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Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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mögen, nie mehr die vergessene Insel verlassen.«
    Nie mehr verlassen!
    Meine Gedanken jagten sich. War ich mit Elen und den Kindern dazu verurteilt, immer hier zu bleiben? Oder bis wir verhungert
     und verdurstet waren? Nein! Ich musste einen Weg finden, die Insel zu verlassen – um Vorräte für die anderen zu holen und
     zum Steinkreis zu gehen.
    Ich schaute nach dem Stand der Sonne. Schon mitten am Nachmittag! In kaum mehr als zwei Tagen würde sich das Tor zwischen
     den Welten öffnen. Und Rhita Gawrs Einmarsch würde beginnen.
    Entschlossen sah ich zur fernen Küste jenseits des Wassers hinüber. Ich würde meinen Weg zurück finden. Und kein Fluch, keine
     Schranke sollten mich hindern.
    Eine Bewegung am Boden unterbrach meine Gedanken. Ein Schatten! Er breitete sich über die Statue am Boden und den Mistelkranz.
     Erleichterung überkam mich. Mein Schatten war endlich zurückgekehrt.
    Erst dann bemerkte ich seine sonderbare Gestalt. Er schien breiter und größer, als er um diese Tageszeit sein sollte. Da wurde
     mir klar, dass dieser Schatten anstelle von Armen zwei tödliche Klingen trug.

XXVIII
LAND, LÄNGST VERGESSEN
    J etzt gibt es keine Flucht mehr für dich, du Welpe!«
    Ich sprang auf, mein Herz hämmerte gegen die Rippen. Der Töter!
    Der Krieger stand vor mir, die Füße zwischen den Ruinen des Hügels. Er trat heftig auf die Achse des umgeworfenen Wagens,
     so dass eines der Räder den Hang hinunter und über die Kante einer Klippe rollte. Dann machte er einen Schritt auf mich zu
     und lachte rau durch seine Schädelmaske, an der Wasser von den weißen Wangenknochen tropfte. Noch mehr Wasser lief von seinem
     Brustpanzer, seinen Stiefeln und seinen massiven, zweischneidigen Schwertern.
    Sprachlos starrte ich ihn an. Wie war er hierher gekommen? Allein sein Anblick hier auf derselben Insel, auf der meine Mutter
     und die Kinder waren, verblüffte mich. Nach allem, was ich getan hatte, um ihm zu entkommen!
    Hinter seiner Maske knurrte er: »Hast du es immer noch nicht begriffen, du lächerlicher Zauberer? Ich bin immer näher, als
     du weißt.«
    Näher, als du weißt.
Mit den gleichen Worten hatte Urnalda ihn beschrieben.
    »Dank dir bin ich zu viel geschwommen«, brummte er. »Keiner deiner Freunde unter den Fischmenschen wollte mir helfen. Aber
     ich habe andere im Meer gefunden, die es wollten, beim süßen Atem des Todes!«
    So war er also hierher gekommen! Ich hatte die Hilfe desMeeres bei der Überfahrt angerufen und er auch. Genau wie alle anderen magischen Kräfte, die ich gegen ihn benutzte, hatte
     er auch diese auf mich zurückgeschleudert. Noch während meine Schläfen vor Zorn pochten, spürte ich wieder, dass etwas an
     ihm vertraut war. Aber ich konnte nicht genau sagen, was es war.
    Er schaute mich finster an, seine Schwerter blitzten in der Sonne. Ich packte meinen Stock mit einer Hand und zog mit der
     anderen mein Schwert. Wie immer gab die große Klinge in der Luft einen kurzen Ton von sich, sie klang wie eine ferne Glocke.
     Ich hatte kaum genug Zeit, sie zu heben, bevor der Töter die Schwertarme schwang und angriff.
    Ich sprang zur Seite und schlug mit meinem Stock, als der Töter auf den Fleck sprang, auf dem ich gestanden hatte. Der knotige
     Griff knallte in seinen Rücken und warf ihn gegen einen großen Stein. Der Granitbrocken schwankte, fiel auf die Seite und
     rutschte mit einer Erdwolke in die tiefe Grube. Der Krieger drehte sich durch den Anprall seitlich, hielt aber das Gleichgewicht,
     seine Füße wühlten in der losen Erde. Mit zornigem Gebrüll warf er sich wieder auf mich.
    Um seine Attacke zu parieren, schwang ich Schwert und Stock hoch. Sie stießen mitten in der Luft klirrend mit seinen Klingen
     zusammen und überschütteten uns mit Funken. Er zog sich zurück und hieb mit einer Klinge, während ich mit meiner abwehrte.
     Er drehte sich auf einem Fuß und stach nach mir; ich schlug ihn mit dem Stock zur Seite. Über die Trümmer und verstreuten
     Schätze kämpften wir und tauschten Schläge aus.
    Schließlich bedrängte er mich so sehr, dass ich rasch zurückwich und nach Kräften seine Stöße abwehrte. Plötzlich stolperte
     ich auf einen Kessel mit Goldrand und fielrücklings auf einen Haufen zerbrochener Teller, Schüsseln und Trinkgefäße. Der Töter ging auf mich los, zu schnell für mich.
     Keine Zeit, wieder auf die Füße zu kommen! Während seine beiden Klingen heruntersausten, geriet ich mit der Stiefelspitze
     unter den Rand einer

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