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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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mindestens für den Rest dieses Tages. Wenn du allerdings nach nichts als nach Basilikum riechen kannst, dann werde ich dich vertilgen. Auf einen Bissen – einen leckeren kleinen Bissen vermutlich. Mit Basilikum gewürzt.«
    Der Reiher kicherte über seinen Scherz, dann fragte er: »Akzeptierst du die Bedingungen? Sag Ja, und ich garantiere dir diese Gelegenheit zur Demonstration deiner Macht. Die Drohung des nahenden Todes ruft meiner Meinung nach das Beste in den Geschöpfen hervor. Oder das Schlimmste. Jedenfalls ist das deine Chance, etwas wirklich Bemerkenswertes zu tun. Sag Ja, und du wirst verschont. Sag Nein – dann ist es Zeit fürs Abendessen.«
    Wie als Ausrufezeichen hinter seinen Worten stieß der Reiher mit dem Schnabel in die seichte Stelle an seinem Fuß. Nach einer halben Sekunde zog er einezappelnde Elritze aus dem Wasser und verschlang sie.
    Klack. Klack.
Der Reiherschnabel klapperte ungeduldig.
    Denke stinkende Gedanken!
, befahl sich der Salamander. Mit größter Konzentration rief er sich Bilder von schleimigen Fischeiern in Erinnerung. Faulenden Äpfeln. Haufen von Bärenkot, in dem die Maden krabbelten.
    Hoffnungsvoll schnupperte er in die Luft. Nichts. Noch nicht einmal der Geruch nach Basilikum erreichte seine Nasenlöcher.
    Klack. Klack.
Der Reiher beobachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen.
    Eilig versuchte es der Salamander mit anderen stark riechenden Ideen. Er stellte sich eine Parade fauliger Birnen vor, ein Kieferngehölz mit tropfendem Harz, ein Häuflein zerquetschter Käfer, ein paar frisch erblühte Narzissen, eine Familie von Stinktieren, ein ganzes Feld fauliger Eier.
    Nichts.
    Klack. Klack.
    Der Reiher schaute dem kleinen Fisch zu, der an seinem Fuß schwamm. Offensichtlich wurde der Vogel hungrig. Und offensichtlich würde er nicht mehr viel länger warten.
    Immer angestrengter versuchte der Salamander, sich die am kräftigsten riechenden Dinge vorzustellen, die er je gerochen hatte. Den Wochen alten Kadavereines Rehs. Schwefelblasen, die aus einer heißen Quelle stiegen. Der erste blühende Veilchenbusch.
    Klack. Klack.
    Mir läuft die Zeit davon. Alle diese Bilder, aber keine Gerüche.
Halt! Der Salamander hielt den Atem an. Vielleicht kam es nicht darauf an, sich riechende Dinge vorzustellen – man musste sie
riechen
. Aromen, nicht Bilder. Gerüche, nicht Vorstellungen.
    Klack.
»Deine Zeit ist um, leider.« Der Reiher schüttelte den gefiederten Kopf. »Es macht mich traurig, dass du mich enttäuscht hast. So traurig. Allerdings bessert es zum Glück immer meine Laune, wenn ich esse.«
    Gerade als sich der Schnabel ihm näherte, versuchte der Salamander heftig, sich zu konzentrieren.
Denke Gerüche!
Aber wie? Daran war er nicht gewöhnt. Er war noch nicht einmal sicher, dass er das tun
konnte.
    Der Schnabel kam näher und näher. Er öffnete sich. Darin sah der Salamander einen klaffenden Schlund von Finsternis.
    Denke wie ein Jäger!
, befahl er sich.
Wie der Reiher – der seine Beute riecht.
Er versuchte sein Bestes, sich vorzustellen, wie er den Geruch jedes Fischs aufnahm, bevor er den Fisch selbst fing. Selbst bei einer großen, fleischigen Forelle, die aus dem Bach hüpfen könnte, würde er wahrscheinlich zuerst die öligen Schuppen, den fischigen Atem riechen. Dann würde er –
    Schnapp!
Der Reiherschnabel klappte energisch zu.
    Aber nicht über dem Salamander. Er hatte sichschnell umgedreht und seinen Schnabel über einem Fisch geschlossen, den er direkt hinter sich gerochen hatte. Aber zu seiner Überraschung war da gar kein Fisch.
    »Was?«, kreischte er und drehte den Kopf hin und her. »Ich bin überzeugt, dass ich sie gerochen habe   …«
    »Eine Forelle?«, fragte der Salamander. »Eine schön saftige vielleicht?«
    Der Reiherkopf drehte sich wieder herum. Er sah sehr verärgert aus. Dieser Vogel war noch sehr selten getäuscht worden – bestimmt nicht von jemandem, den er bereits gefangen hatte. Der Salamander schluckte ängstlich. Würde der Reiher sich nicht an die Abmachung halten? Hatte er nie vorgehabt, sie einzuhalten?
    Der Reiherfuß packte die Beute fester – dann ließ er sie abrupt los. Der Salamander klatschte in das seichte Wasser. Schnell schwamm er an den Rand.
    »Glückwunsch!« Der Reiher schlug mit den breiten Flügeln. »Ich sage dir ein ungewöhnliches Leben voraus. Ein ganz ungewöhnliches Leben! Vielleicht sogar ein langes.« Er starrte auf den Salamander hinunter. »Es sei denn«, flüsterte er, indem er sich niederbeugte,

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