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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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schlagen?«
    »Es dient Rhita Gawr!«, brüllte Basilgarrad. »Müssen wir mehr als das wissen?«
    »Ja, wenn wir es besiegen wollen.« Die Brauen wurden höher gezogen. »Was ich am meisten wissen will, ist   … wie kommt es zu seiner Kraft? Aus welcher Quelle? Was nährt all diese« – er trat einen Haufen Egelleichen hoch – »schwarze Magie?«
    Der Drache schob seinen riesigen Kopf näher heran, sodass seine Unterlippe fast die Spitze von Merlins Hut berührte. Mit leiser Stimme knurrte er: »Das finden wir nur heraus, wenn wir zum verhexten Moor gehen.«
    Merlin strich sich den Bart und hielt dabei die Hand außerhalb Euclids Reichweite. »Das ist eine |110| weitere Sache. Kein sehr gastfreundlicher Ort, dieses Moor. Lieber würde ich jede andere Stelle in Avalon aufsuchen. Selbst eine Koboldfestung ist im Vergleich dazu ein erfreuliches Ziel. Woher weißt du, dass dieses Monster sich dort versteckt? Was macht dich so sicher?«
    »Das«, grollte der Drache. Er griff mit zwei Krallen zu seiner Schulter hinauf und nahm einen kleinen angekohlten Papierfetzen aus dem Spalt über einer Schuppe. Den ließ er fallen, er wirbelte hinab in Merlins offene Hand.
    Der Zauberer schürzte die Lippen und untersuchte das angesengte Papierchen. Er drückte einen Finger auf den handgezeichneten Pfeil, der sichtbar geblieben war. »Hier spüre ich Magie. Nur einen schwachen Rest, aber genug, um zu wissen, dass die Magie einmal sehr wirklich und auch sehr stark gewesen ist. Woher kommt dieser Fetzen?«
    »Von einer Karte. Einer magischen Karte.« Basilgarrad zögerte und dachte an Merlins sehr beschädigte Beziehung zu seinem Sohn Krystallus. »Es war ein Geschenk von   … einem Freund. Der so viele Abenteuer bestand, dass er die Karte auf seinen Reisen gewonnen hat. Und der großzügig genug war, sie mir zu geben, weil sie nur einmal benutzt werden konnte.«
    »Und du hast sie benutzt, um das Versteck des Monsters zu finden?«
    »Ja. Und sie enthüllte mir ohne jeden Zweifel das verhexte Moor.«
    |111| Merlin nickte beifällig, während er sich auf seinen Stab lehnte und die Spitze in den schlammigen Boden bohrte. »Diese Karte ist wirklich ein kostbares Geschenk. Ein großzügiges Geschenk. Welcher treue Freund von Avalon hat es dir gegeben?«
    Die breite Brust des Drachen weitete sich, als er tief Atem holte. »Krystallus.«
    Merlin fuhr zusammen, fast ließ er seinen Stab fallen. »Krystallus?«
    »Ja. Dein Sohn.«
    Wütende Falten erschienen auf der Stirn des Magiers. »Ich habe keinen Sohn.«
    Basilgarrad sah seinen Freund durchdringend an, er wusste, dass jetzt nicht die Zeit für dieses schmerzliche Thema war. Fest, aber sanft grollte er: »Wir müssen los.«
    Merlin saugte Luft ein. »Ja, du hast recht.«
    Der Zauberer öffnete die Hand und wollte den Papierfetzen schon zur Seite werfen, dann zögerte er. Einen Moment starrte er ihn an, als wollte er in dem Menschen lesen, der ihn einst besessen hatte. Schließlich ließ er den Fetzen mit ernstem Kopfschütteln fallen und sah zu, wie er in den Schlamm sank.
    »Also los.« Basilgarrad fing wieder an, die großen Flügel auszubreiten. »Zum Moor.«
    Auch Marnya öffnete ihre Flügelversion. An den Kanten beider Flossen breiteten sich Schwimmhäute aus. Sie drückte den leuchtend blauen Schwanz flach |112| auf den Boden, so konnte er sich fest genug abstoßen, um ihren Körper in die Luft zu schleudern.
    Neben ihr bei den gespreizten Krallen eines ihrer Füße raschelte der junge Ganta mit den papierdünnen Flügeln. So klein sie auch waren, seinen schmalen Körper ließen sie noch kleiner aussehen. Mit seiner piepsenden Stimme rief er: »Ich bin bereit, Meister Basil. Lass uns diesen Kampf für Avalon gewinnen!«
    Der grüne Drache schaute kurz auf seinen kühnen kleinen Neffen hinunter. »Ich hoffe, das werden wir, Ganta. Ich hoffe, das werden wir.«

|113| 11
Schatten eines Schattens
    Zu allem, was ein Überlebender braucht, gehört erstens und letztens Mut.
    W eit entfernt vom Schlachtfeld, auf dem Basilgarrad und seine Gefährten um ihr Leben gekämpft hatten, raste ein junger Habicht durch einen wirbelnden Sandsturm.
    Wie ein Adler mit silbernen Flügeln schoss der Habicht durch Böen von aufgewehtem Sand, ohne auf all die winzigen Körner zu achten, die in seine Federn prasselten. Sand traf seine Augen mit solcher Kraft, dass er sie fast geschlossen hielt und blind in den turbulenten Sturm flog. Doch er ließ sich nicht aufhalten, seine Flügel schlugen so

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