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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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ein Kreuz.“
    Mathäus klopfte dem Diener auf die Schulter. „Sag mal, welchem der Herren von Merode dienst du eigentlich?“
    „Ich gehöre zu Rikalts Leuten, Herr.“ Offenbar betrachtete er sich nicht als Marionette des Burgvogtes.
    „Das freut mich!“
    „Herr?“
    „Schon gut.“ Er griff nach einem Holzzweig und maß die Länge der Fußspuren ab. Mit seinem Dolch machte er eineMarkierung. Warf dann einen letzten Blick auf das Kreuz in der linken Sohle, das auf der linken Seite des Querbalkens einen leichten Knick nach unten zeigte. Schließlich raffte er etwas Laub zusammen und bedeckte die Fußspuren sorgsam. „Lass uns weitersuchen, Didi. Vielleicht finden wir ja noch andere interessante Spuren.“
    Trotz gründlicher Suche machten sie keine weiteren Besonderheiten in der näheren Umgebung aus. Schon bald deutete Hufgetrampel auf Ankömmlinge hin. Die beiden Knappen des Burgvogtes kehrten zurück. Die alte Sibylle kauerte hinter einem der Reiter und schien diesmal keinen Widerstand zu leisten. Ihr Gesicht war fahl und eingefallen, die Begegnung mit dem Dämon hatte offensichtlich Spuren hinterlassen. Dietrich half ihr vom Pferd.
    „Wieder eine Leiche“, krächzte sie, als sie den Dorfherrn erblickte. „Der Dämon mag nur frisches Blut, meins hat er verschmäht. Was wollt Ihr von mir?“
    Mathäus faltete bittend seine Hände. „Entschuldigt, dass ich Euch schon wieder behelligen muss, Sibylle. Aber auf Euer Wissen kann ich schwerlich verzichten.“
    Sibylle machte eine abwehrende Handbewegung. „Was nützten Euch all meine Kenntnisse, wenn der Jüngste Tag anbricht? Wollt Ihr schon wieder von mir wissen, ob sich jemand an dem Mädchen vergangen hat?“
    „So ist es.“
    „Und wenn Ihr’s wisst, welchen Sinn macht’s? Dämonen tun mal dies, mal das, ganz in höllischer Willkür. Ihre Absicht ist es, die Menschen zu verwirren.“
    „Bitte, tut es trotzdem für mich.“
    „Ihr glaubt nicht, dass es ein Dämon war.“
    Mathäus schwieg.
    „Als ich in Eurem Alter war, Dorfherr, hätte ich auch nicht daran geglaubt. Wenn man jung ist, wähnt man sich klug und erhaben über solche Dinge. Doch glaubt mir, wenn das Alter über einen kommt, ändern sich die Sichtweisen.“
    „An Eurer Weisheit zweifle ich nicht. Werdet Ihr mir den Gefallen erweisen?“
    „Gewiss, weil Ihr es seid. Ihr seid zwar kein Einheimischer, und ich hab Euch nicht auf diese Welt geholfen. Aber Ihr habt mich immer mit Respekt behandelt. Ich werde die arme Tote untersuchen.“
    Mit klopfendem Herzen stand der Dorfherr vor der Tür des Schuhmachers, um die schreckliche Nachricht vom Tod seiner Tochter zu überbringen. Am liebsten wäre er weit, weit fort gewesen.
    Albrecht selbst empfing ihn. Sein Gesicht war blass, und seine seltsamen Augen flackerten unheilvoll. Im Hintergrund, am Tisch sitzend, erblickte Mathäus Philipp, in seinen Händen eine alte Sandale, die er mit einer großen Nadel bearbeitete. Neugierig spähte der junge Mann zur Tür.
    „Albrecht, ich … muss mit Euch zu reden“, sagte Mathäus leise.
    Der Schuhmacher hob verwundert die Augenbrauen. „Gewiss, kommt herein. Aber Margarethe ist nicht da.“
    Mathäus trat in die Stube. Albrecht bot ihm Platz an. Philipp legte die Sandale beiseite und sah den Dorfherrn fragend an. Auch Albrecht setzte sich und faltete erwartungsvoll die Hände.
    Mathäus senkte den Blick. „Margarethe … Sie ist tot“, erklärte er mit hohler Stimme.
    Schweigen, lähmendes Schweigen. Erst nach einer schier endlosen Weile wagte Mathäus den Blick zu erheben. Albrecht starrte ausdruckslos vor sich hin. Sein Gesicht eine Totenmaske. Philipp dagegen schüttelte fassungslos den Kopf, und über seine Wange kullerte eine dicke Träne. „Was soll das heißen,
sie ist tot?“
, hauchte er. „Was ist geschehen?“
    „Jemand hat sie erwürgt. Im Wald.“
    „Im Wald? Was … hatte sie im Wald zu suchen?“
    Mathäus schüttelte den Kopf, er hatte gehofft, dass der Bruder oder der Vater eine Antwort auf diese Frage wüssten. „Sie trug ein weißes Festtagskleid“, sagte er leise.
    „Mutters Kleid“, stieß Philipp heiser hervor. Sein Vater stöhnte auf.
    „Wer hat ihr das angetan?“, fragte Philipp.
    „Ich weiß es noch nicht“, räumte Mathäus ein, aber Albrecht glaubte die Antwort zu wissen.
    „Ludwig!“ Seine Hände wurden zu Fäusten.
    „Ihr verdächtigt ihn?“
    „Habt Ihr denn nicht gehört, was meine Tochter Euch über ihn berichtet hat?“
    „Aber Ludwig war

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