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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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schob sich nach vorne. „Es gibt eben zwei Mörder!“, erwiderte er grimmig.
    „Ja, so wird es sein. Meine Untersuchungen werden es zeigen.“
    Der Burgvogt lachte verächtlich. „Dann untersucht mal fleißig.“
    Mathäus kniete sich neben die Tote. Er entdeckte eine lange Borste am Ausschnitt ihres weißen Kleides, nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete sie akribisch im Licht der Sonne.
    „Was habt Ihr da?“, fragte Paulus skeptisch.
    „Sieht aus wie eine Wildschweinborste.“
    „Ach ja? Hochinteressant.“
    „Die Frage lautet: Wie kommt die Borste eines Wildschweins auf das Kleid der Ermordeten?“
    Paulus hob theatralisch die Hände. „Oh natürlich, dass ich da nicht von selbst drauf gekommen bin: Eine Wildsau ist der Täter!“
    „Natürlich nicht, was soll die Posse? Dennoch stellt sich doch die Frage, wieso sich auf dem Kleid der Toten eine Borste dieses Tieres findet.“
    Paulus machte eine weit ausholende Handbewegung. „Seht Euch hier mal um, Mathäus. Wo, glaubt Ihr, sind wir hier eigentlich? Glaubt mir, im Wald soll es auch Wildschweine geben.“
    „Als erfahrener Jäger dürftet Ihr wissen, verehrter Herr Paulus, dass Wildschweine am helllichten Tag im Unterholz den Schlaf der Gerechten halten.“
    „Herrgott, ich werd’ nochmal verrückt mit dem Kerl.“ Paulus presste eine Hand auf seine Stirn, als habe er unerträgliche Kopfschmerzen.
    Der Dorfherr verbiss sich einen spitzen Kommentar. „Ich möchte, dass Ihr mir die alte Sibylle herholt“, sagte er stattdessen.
    „Die alte Sibylle“, echote Paulus mit gequälter Stimme. „Was zum Teufel wollt ihr von der schon wieder? Ihr wisst doch, dass sie kaum noch gucken kann und nichtsdestotrotz behauptet, sie hätte einen Dämon gesehen“
    „Macht schon, holt sie her!“
    Der Burgvogt hob seufzend die Schultern und nickte seinen Knappen zu. Diese bestiegen sogleich ihre Pferde und ritten los.
    „Und dass ihr sie diesmal anständig behandelt!“, rief Mathäus ihnen nach.
    „Gestattet, dass ich mich jetzt verabschiede“, brummte Paulus, „ich hab auch noch anderes zu tun.“
    „Lasst Euch nicht aufhalten. Schickt mir später jemanden, der die Leiche abholt.“
    Paulus verbeugte sich spöttisch und sprang mit erstaunlicher Leichtigkeit auf sein Pferd. Mathäus sah dem Davonreitenden stirnrunzelnd hinterher.
    „Herr?“
    Erst jetzt merkte Mathäus, dass Dietrich immer noch treu und brav hinter ihm stand und auf Befehle wartete.
    „Was ist, Dietrich?“
    Der Diener deutete auf die Leiche des Mädchens, das zu Lebzeiten die Herzen eines jeden Burschen hatte höher schlagen lassen. „Wer ist zu so was fähig?“
    „Ich hoffe, das bald herauszufinden.“
    „Glaubt Ihr, dass es der Dämon war?“
    Mathäus zog die Stirn in Falten. „In gewisser Weise ja. Jeder, der so etwas vollbringt, wird von einem Dämon geleitet.“
    „Aber … wenn es der Dämon höchstselbst war?“
    „Ich persönlich glaube, dass die Mächte des Bösen nur durch Menschen wirken. Satan benutzt uns als seine Instrumente. Also sollten wir die Umgebung dieser Mordstätte nach völlig irdischen Spuren absuchen. Hilfst du mir?“
    „Gewiss, Herr.“
    „Gut. Du gehst hier lang, ich dort. Halte Ausschau nach allem, was dir ungewöhnlich erscheint.“
    Es dauerte nicht lange, und Dietrich rief den Dorfherrn herbei. Der junge Diener hockte hinter einer großen Eiche, wenige Rutenlängen vom Weiher entfernt, betrachtete die Erde zu seinen Füßen. „Fußspuren!“, verkündete er aufgeregt.
    Mathäus kniete sich neben ihn. Eine Libelle schwirrte um sie herum.
    „Das ist seltsam“, murmelte der Dorfherr.
    „Was denn, Herr?“
    „Was fällt dir auf, Didi, wenn du die beiden Fußabdrücke dort betrachtest?“
    „Sie sind noch frisch. Sieht aus, als hätte sich jemand hinter diesem Baum versteckt.“
    „Richtig! Aber jetzt sieh dir die Erde zwischen dem Wurzelwerk an. Nun?“
    „Sie ist feucht.“
    „Genau! Dabei hat es in den vergangenen Tagen nicht geregnet.“
    Dietrich sah den Dorfherrn verwundert an. „Ihr habt Recht, Herr.“
    „Warum also ist es gerade dort feucht, wo sich offenbar jemand versteckt hat?“
    Der Diener rieb sein Kinn. „Vielleicht hat derjenige ja ein Bad im Weiher genommen?“
    „Tja, wer weiß? Und nun sieh dir die Fußspuren an. Was fällt dir auf?“
    „Bauernstiefel.“
    „Und was noch?“
    Dietrich überlegte angestrengt. „Nichts, Herr. Das heißt … wenn man genau hinschaut, erkennt man auf der linken Sohle

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