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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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hinterher.
    Ein paar Leute auf der Dorfstraße schauten recht verdutzt drein, als der Dorfherr mit der Kleinen an ihnen vorbeitrabte. Mathäus fragte sich, welche haarsträubenden Gerüchte wohl bald die Runde machen würden.
    Das Mädchen begann zu wimmern. Mathäus gab sich größte Mühe, sie zu beruhigen. „Keine Angst, Kleine. Wir reiten zu deiner neuen Mutti.“
    „Mutti“, schniefte sie.
    „Genau!“ Er tätschelte Julius’ Hals. „Und das hier ist mein Pferd. Es heißt Julius.“
    „Fährd ….“
    „Julius!“
    „Ji – lus.“
    Julius schnaubte wütend.
    „Stell dich nicht so an, Brauner. Sie wird’s schon noch lernen.“
    Sie erreichten den Strangsweg. Ein aufgeschreckter Fuchs suchte vor ihnen das Weite, im Maul ein totes Huhn, das er irgendwostibitzt hatte. Mathäus nahm ihn kaum wahr, zu sehr war er damit beschäftigt, sich die richtigen Worte zurechtzulegen.
    Ähnlich wie in Merode herrschte auch auf der Dorfstraße in Schlich kein allzu reger Betrieb. Die meisten der Bauern waren auf den Feldern beschäftigt. Einige Rotzlümmel riefen dem Dorfherrn unflätige Bemerkungen hinterher, bevor sie kichernd hinter einer Scheune verschwanden.
    Am hinteren Ortsausgang offenbarte sich der Blick auf die Felder. Mathäus brachte Julius zum Stehen und beobachtete die arbeitende Schar. Atmete dann tief ein, als müsse er sich Mut machen, und trieb Julius erneut an.
    Über Juttas Gesicht huschte ein Lächeln, als sie ihren Geliebten sah. Und verwundert war sie auch.
    „Wen bringst du denn da mit?“
    Mathäus glitt aus dem Sattel, half dann der Kleinen auf den Erdboden. Verschüchtert senkte sie den Kopf.
    „Was für ein süßer Fratz!“ Jutta wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. „Wer ist sie?“
    „Niemand kennt ihren Namen.“
    Jutta beugte sich zu ihr hinab, strich mit beiden Daumen sanft über ihre Schläfen. „Wie heißt du denn, mein armes Kind?“
    Die Kleine wagte nicht aufzuschauen. Mathäus berichtete, was tags zuvor in Merode geschehen war. Erschüttert hörte Jutta ihm zu.
    „Gleichwohl muss sie doch einen Namen haben.“ Sie tippte sich an die Brust. „Ich – Jutta!“ erklärte sie der Kleinen, bevor sie ihren Finger drehte. „Und – du?“
    „Bolezlá“, schniefte sie.
    „Himmel“, lachte Jutta, „wer kann das aussprechen? Bestimmt ist das kein christlicher Name. Aber was machen wir nur mit dir, du kleiner Wurm?“
    Mathäus räusperte sich. „Tja. Sie braucht ein neues Zuhause.“
    „Das glaube ich gerne.“
    „Ich hatte gehofft, du wüsstest jemanden, der, äh … sich ihrer annehmen kann.“
    „Hmmm!“ Jutta zog nachdenklich die Stirn in Falten. Inzwischen waren auch ihre Eltern an sie herangetreten. Johann begrüßte den Dorfherrn mit einem stummen Nicken.
    „Wer ist denn das Mägdelein?“, fragte Heilwig nicht ohne Entzücken. Jutta erklärte den Eltern ausführlich die Zusammenhänge.
    „Und nun braucht sie wohl neue Eltern“, bemerkte die Bäuerin nachdenklich.
    Mathäus scharrte verlegen mit seinem Stiefel. „So ist es, gute Frau Heilwig. Ich sagte schon zu Eurer Tochter, vielleicht kennt Ihr ja zufällig jemanden, der sich ihrer … äh …“
    Mutter und Tochter sahen sich lange an.
    „Das kann nicht euer Ernst sein“, brummte Johann nach einer Weile. „Ihr wollt doch nicht etwa …“
    Mathäus wusste nicht, wo er hingucken sollte.
    „Sie ist etwa so alt, wie unsere kleine Maria jetzt sein müsste“, sinnierte Heilwig.
    Johann klammerte sich an seinen Dreschflegel. „Wohl wahr“, sagte er leise. Jutta war das einzige Kind, das ihm und seiner Frau in all den Jahren geblieben war. Vier weitere Kinder, darunter drei Söhne, waren bereits in jungen Jahren gestorben. Inzwischen waren sie wohl zu alt, um weitere Kinder in die Welt zu setzen. „Macht, was ihr für richtig haltet“, erklärte Johann schließlich und begab sich wieder aufs Feld.
    „Wir müssen ihr einen richtigen Namen geben“, meinte Heilwig und strich der Kleinen durch die Haare.
    „Wir nennen sie Maria“, schlug Jutta vor.
    „Wie deine Schwester? Tja, warum nicht? Das liegt nahe.“
    „Allerdings ich werde sie nicht wie eine Schwester behandeln, sondern wie eine Tochter.“
    Heilwig lachte auf. „Du? Bist doch selbst noch ein Kind.“
    „Das sagen alle Mütter von ihren Töchtern.“
    „Entscheide du erst mal über dein eigenes Leben.“ Sie warf einen Seitenblick auf Mathäus, der sinnlos an Julius’ Zügeln herumfingerte. „Wenn du heiratest, wirst du noch

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