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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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früh genug eigene Kinder haben. Um Marias Erziehung brauchst du dich nicht zu kümmern.“
    „Kommt nicht in Frage, Mutter. Du hast dein ganzes Leben gerackert, jetzt übernehme
ich
einmal die Verantwortung.“
    „Ha! Wenn du wüsstest …“
    Mathäus hielt den Zeitpunkt für gekommen, sich in das Gespräch der beiden Frauen einzuschalten. „Darf ich fragen, was ihr da beredet?“, fragte er scheinheilig.
    Jutta und Heilwig starrten ihn an.
    „Liebster, irgendwer muss sich der Kleinen doch annehmen, oder nicht?“
    „Wie? Sicher.“
    „Genau das werde ich tun.“
    „Du?“
    „Ich!“
    „Und ich!“, setzte Heilwig hinzu.
    „Aha?“
    Mutter und Tochter nickten trotzig und setzten ihre Debatte fort. „Es hat geklappt, Brauner“, flüsterte Mathäus Julius ins Ohr.
    „Klappt, Brauna …“, trällerte Maria. Erstmals erschien ein Strahlen auf ihrem Gesicht.
    „Was sagt sie?“, wollte Heilwig wissen.
    Mathäus zuckte die Achseln. „Man versteht sie kaum.“
    „Seht nur mal, wie hübsch sie lachen kann“, rief Jutta außer sich. „Und diese braunen Kulleraugen!“ Sie trat auf Maria zu und hob sie lachend in die Höhe. Maria prustete vergnügt, offenbar begann sie aufzutauen. Stumm sah Mathäus ihnen zu.
    „Aber Herr Mathäus“, sagte Heilwig flüsternd, „Ihr seid doch etwa nicht eifersüchtig?“
    „Warum sollte ich das sein? Nein, keine Sorge, Frau Heilwig, ich bin niemals eifersüchtig.“
    Heilwig deutete mit dem Kinn auf einen nahe gelegenen Feldweg, wo sich ihnen ein alter Knecht mit einem bunten Strauß Sommerblumen humpelnd näherte. „Das solltet Ihr aber sein, Mathäus.“
    Der Dorfherr folgte ihrem Blick. „Wieso?“
    „Das ist ein Knecht unseres Nachbarn Hugo, der seinen Ältesten gerne mit unserer Jutta vermählt sehen würde. Jeden Tag lässt der Sohn durch einen Boten Blumen schicken. Der Heiratsantrag wird sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen.“
    Mathäus verspürte den Kloß, der plötzlich seinen Hals blockierte. „Euren Gatten wird’s freuen“, sagte er zerknirscht.
    Heilwig berührte den Arm des Dorfherrn. „Regt Euch nicht auf. Ich bin ja auch noch da.“
    Der Bote hatte Jutta inzwischen erreicht und überreichte ihr den Strauß mit ein paar auswendig daher geplapperten Phrasen. Jutta dankte dem Überbringer höflich. Der Alte grunzte und machte sich wieder davon.
    Heilwig warf Mathäus einen aufmunternden Blick zu. Nahm dann die kleine Maria bei der Hand und entfernte sichvon den Liebenden, denn es war offensichtlich, dass sie alleine sein wollten.
    „Langsam wird’s ernst, was?“, fragte Mathäus, ohne Jutta dabei anzusehen.
    Jutta ließ die Sonnenblumen auf die Erde fallen und ergriff seine Hände. „Du weißt, wem mein Herz gehört“, sagte sie fest.
    „Wird dein Vater dich zwingen?“
    „Ich kann’s mir nicht vorstellen.“
    „Und wenn doch? Schließlich wünscht er sich einen Bauern zum Schwiegersohn.“
    „Wenn er mich zwingen will, gehe ich ins Kloster. Dann ist es wohl ein Wink Gottes.“
    Mathäus nickte betrübt. Wie gerne hätte er ihr jetzt den Ring überreicht. „Es wird geschehen, was geschehen muss“, stammelte er. Gedankenverloren sah er hinüber zu der kleinen Maria, die inzwischen von neugierigen Mägden umringt war. „Maria - sie wird dann auch um ihre neue Mutter trauern“, flüsterte er.
    „Trauern? Noch sterbe ich nicht.“
    Mathäus verwünschte seine Worte. „Ich hätte sie gern mit dir zusammen aufwachsen sehen“, sagte er, einen Seufzer unterdrückend, „als dein Mann und als ihr Vater.“ Welcher Teufel ritt ihn bloß, solches zu sagen?
    Sanft nahm Jutta sein Gesicht in ihre Hände. „Wie du schon sagtest, Liebster: Was geschehen muss, wird geschehen.“
    Den Rest des Vormittages verbrachte Mathäus in seiner Stube mit längst fälligem Schriftkram. In Gedanken war er freilich bei seiner Angebeteten, deren Verehrer er einen Buckel aufden Leib wünschte. Mittags aß er Hafergrütze und zwang sich, an etwas anderes zu denken, schließlich hatte er ja noch eine Menge weiterer Sorgen.
    Am späten Nachmittag war er des Stubenhockens überdrüssig, zerrte den müden und protestierenden Julius aus dem Stall und suchte noch einmal die Mordstätte am Forellenweiher auf. Die Fußspuren, die er gestern mit Laub und Zweigen bedeckt hatte, waren noch vorhanden. Nochmal inspizierte er den Abdruck der Sohlen, konnte aber nichts entdecken, was er nicht gestern schon gesehen hätte. Auch in der weiteren Umgebung des

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