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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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gewann er seine Fassung rasch zurück. „Wie Ihr ja sicher erfahren habt“, parlierte er, „ist derzeit auch die Zelle auf meiner Seite belegt.“
    „Ich hörte davon. Zwei Eurer Mägde besaßen die maßlose Unverfrorenheit, von Eurem Wein zu kosten.“
    „Teurer Wein aus Frankreich, Dorfherr“, zischte Elisabeth von Grafschaft. „Habt
Ihr
ihn etwa bezahlt? Euer Spott gefällt mir nicht.“
    „Aber, Liebste“, lächelte Konrad und griff nach ihrer Hand, „ich finde seinen Sarkasmus recht köstlich. Was für ein Unterschied zu den groben Klötzen, die uns sonst umgeben.“ Er seufzte theatralisch. „Nun, mein lieber Mathäus, meine Kerkerzelle ist also belegt. Was machen wir denn nun?“
    Mathäus zuckte die Achseln. „Ich werde einen Brief nach Nideggen schreiben und einen Eilboten entsenden. Vielleicht weiß der Markgraf ja eine salomonische Lösung.“
    Das machte Konrad etwas kleinlauter. „Aber, aber, Herr Mathäus …“, er breitete lachend seine Arme aus, „wir wollenden Grafen doch nicht mit solchen Belanglosigkeiten belästigen, oder?“
    „Ihr habt Recht, das täte ich ungern.“
    „Vielleicht könnten wir ja …“, er stützte nachdenklich das Kinn und sah seine Gemahlin mit großen Augen an, „wir könnten die Kerkerhaft der Mägde vertagen“, murmelte er, „oder ihnen stattdessen einige Stockhiebe geben lassen, was meint Ihr, Liebste?“
    Elisabeth von Grafschaft mied seinen Blick und starrte giftig zur Seite. Sie zog es vor, auf einen Kommentar zu verzichten.
    „Meine Gemahlin ist einverstanden“, erklärte Konrad. „Machen wir es so. Meine Leute werden das Nötige veranlassen.“
    Mathäus verbeugte sich leicht. „Eure Weisheit ist mir eine unermessliche Stütze auf dem Weg zur Wahrheitsfindung, Herr Konrad.“ Er wandte sich an Elisabeth, die immer noch an ihrem Ärger schluckte. „Das Gleiche gilt natürlich auch für Euch, gnädige Frau Elisabeth.“
    Konrad erhob sich und trat an Mathäus heran, bis ihre Gesichter sich fast berührten.
    „Bis Sonntag habt Ihr noch Zeit, denkt daran!“, flüsterte Konrad. Es klang wie eine Drohung.
    Mathäus verließ das Gemach der Edelleute. Draußen, vor der Tür, presste er eine Portion Luft aus seinen Lungen und kehrte zur Laube des Kastellans zurück. Wie ein Häuflein Elend kauerte Eberhard auf einem Hocker, flankiert von zwei Wächtern, die ihn nicht aus den Augen ließen. Der Kastellan selbst thronte hinter einem Pult und überflog einen der Pergamentbögen, die sich haufenweise vor ihm stapelten. Mathäus erklärte den Männern, was er mit Konrad vereinbart hatte.
    „Ihr habt’s gehört“, sagte Friedrich zu den Wächtern, „bringt ihn also fort.“
    „Aber behandelt ihn anständig!“, rief Mathäus ihnen warnend hinterher. Seufzend ließ er sich auf einen Hocker nieder.
    Friedrich musterte ihn stirnrunzelnd. „Sagt mal, Herr Dickkopf, ich dachte, man hätte den Mörder der Schuhmacherstochter bereits festgenommen?“
    „Das behauptet Paulus.“
    „Nichts für ungut, Herr Dickkopf, eigentlich mag ich Euch gut leiden und kann Paulus umso weniger ausstehen …“, er spielte verlegen mit einer Schreibfeder, „aber lagt Ihr nicht schon daneben, als es um die Schuldfrage dieses Tobias Hompesch ging?“
    Mathäus schüttelte müde den Kopf. „Musste erst alle anderen Möglichkeiten ausschließen. Das Meer der Wahrheit ist oft von tückischen Klippen umgrenzt.“
    „Schön gesagt!“, bemerkte eine dunkle Stimme ironisch. Mathäus fuhr herum. Ganz unbemerkt war Paulus eingetreten und lehnte am Türrahmen. Mit seiner massigen Gestalt wirkte er wie ein unheilverkündender Engel.
    „Wie ich hörte, betreibt Ihr wieder höchst aufschlussreiche Ermittlungen und wollt der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen.“
    „Eure Wahrheit ist nicht meine Wahrheit“, entgegnete Mathäus schroff.
    Friedrich hob verlegen seine Hände. „Meine Herren, wir wollen doch nicht -“
    „Wie kommt Ihr auf diesen Bauernburschen?“, schnarrte Paulus, als sei der Kastellan nicht anwesend.
    „Stiefelspuren“, war Mathäus’ lakonische Antwort.
    „Oh, wie scharfsinnig. Ich hoffe nur, dass Eure …
Ermittlungen
bis Sonntag beendet sind.“
    „Tja, Herr Konrad hofft das auch.“
    „Ach übrigens …“, Paulus stemmte eine Hand in die Hüfte, während die andere seinen Schwertknauf umklammerte, „ich hab Eure Botschaft nicht ganz verstanden, die Ihr mir über Dietrich ausrichten ließet. Was soll das heißen, dass ich Euch im Mondenschein begegnen

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