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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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„Plötzlich trat der Teufel aus dem Gebüsch. Ich sah, wie Margarethe sich immer wieder bekreuzigte, aber der Teufel grinste nur, und …“
    Er begann heftig zu schluchzen. „Da bin ich weggerannt, so schnell ich konnte“, schloss er. „Ich war … feige! Ich hasse mich dafür.“
    Mathäus schüttelte den Kopf. „Welcher Sterbliche hätte wohl keine Angst vor den Wesen der Hölle? Wie sah er aus, der Teufel?“
    „Schwarz, behaart, finster. Ihr glaubt mir?“ In Eberhards Augen blitzte Hoffnung auf.
    Mathäus rieb sich nachdenklich das Kinn. Eberhards Schilderung konnte die Abdrücke seiner Stiefel im Schlamm immerhin erklären. Es fiel ihm schwer, weiter an die Schuld des jungen Bauern zu glauben. Irgendetwas sagte ihm, dass Eberhard ihn nicht belog. Andererseits: Hatte seine innere Stimme ihn nicht schon einmal in die Irre geführt?
    „Hast du Margarethe häufig diese steinernen Botschaften zukommen lassen?“
    „Nur manchmal.“
    „Woher wusste Margarethe, um welche Zeit du sie zu sehen wünschtest?“
    „Wir trafen uns immer um die gleiche Zeit.“
    Mathäus erhob sich und griff nach der Fackel. „Eine letzte Frage noch, Eberhard: Warum bist du vorhin geflüchtet?“
    „Weil ich unschuldig bin, Herr. Wer lässt sich schon gerne festnehmen für eine Tat, die er nicht begangen hat?“
    Der Dorfherr nickte und wandte sich zum Gehen.
    „Glaubt Ihr, dass ich die Wahrheit sage, Herr Mathäus?“, rief Eberhard verzweifelt.
    Der Angesprochene drehte sich ein letztes Mal um. „Ich neige dazu, dir zu glauben. Ich werde die Wahrheit schon herausfinden.“
    Am Hahndorn waren ein paar Leute des Burgvogts damit beschäftigt, einen Galgen zu zimmern. Das Klopfen und Hämmern hallte schauerlich durchs Dorf, während zwei Köter sich unbeeindruckt davon im Gras balgten. Einige Mägde waren dabei, den Dorfplatz von allerlei Unrat zu säubern. Die Vorbereitungen für das kommende Erntefest liefen auf Hochtouren.
    Von weitem näherten sich zwei Ochsenkarren. Die Bauern brachten ihre Ernte zu den Scheunen. Mathäus sah Albrecht und dessen Sohn Philipp am Rand des Angers stehen. Mit starren Mienen verfolgten sie die makaberen Bauarbeiten der Zimmerleute. Als Albrecht des Dorfherrn gewahr wurde, hob er grüßend eine Hand, doch Mathäus tat, als hätte er es nicht bemerkt, und ging weiter.
    Sein Kopf war wie Blei, als er seine Stube betrat, seine Gedanken kreisten immer wieder um die Frage nach Margarethes Mörder. Hieß er Walter Hompesch? Walter hatte ihm leider nicht den Gefallen getan, ein Stück von seinem Gewand am Tatort zu hinterlassen.
    Oder war Ludwig der Täter? Freilich war dieser weibergeile Mistkerl in der Tat krank gewesen. Hatte er aus gekränkter Eitelkeit gedungene Mörder bestellt? Wollte er den jungen Leuten in ihren Mordabsichten zuvorkommen? Hatte er denn etwas geahnt? Aber wie konnte man ihm das nachweisen?
    Oder hatte Mathäus sich am Ende von Eberhard mit einer abstrusen Geschichte vom Teufel an der Nase herumführen lassen?
    Teufel und Dämonen! Mathäus ließ sich schwerfällig auf einen Hocker gleiten. Griff sich an den Kopf. Was hatte es bloß mit diesen schauderhaften Beobachtungen auf sich? Konnte man Sibylles Sinnen noch trauen? Wollte Eberhard die allgemeine Verwirrung für seine Zwecke nutzen?
    Mathäus wünschte sich seinen scharfsinnigen Freund Heinrich herbei. Aber wer wusste schon, wohin es diesen seltsamen Kerl verschlagen hatte?

21
    Die milden Strahlen der Abendsonne waren wie Wohltäter. Heinrich hatte es sich auf einer Wiese des waldigen Hügels jenseits der Stadt bequem gemacht und kaute gedankenverloren auf einem Stück Dörrfleisch herum, während Chlodwig sich gelangweilt im Gras wälzte. Unten, im Tal, erhoben sich Aachens Türme im goldenen Abendlicht. Irgendwo hinter den Mauern dieser großartigen Stadt lebte und liebte Johanna, und Heinrich war sich einmal mehr darüber im Klaren, dass er sie niemals wiedersehen würde.
    Er vernahm die fernen Hammerschläge aus den Gassen der Stadt. In einer dieser Werkstätten, bei einem Hufschmied, hatte Heinrich in den vergangenen Tagen gearbeitet. Ein paar Gulden hatte er sich verdient, doch nun drängte es ihn weiterzuziehen.
    „Was denkst du“, fragte Heinrich seinen Hund, „welche Himmelsrichtung sollen wir einschlagen?“
    Chlodwig brummte zur Antwort und streckte seine Pfoten aus.
    „Weißt du was?“ Heinrich zupfte Grashalme aus. „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass unser Freund Mathäus meine Hilfe

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