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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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Augen nicht zu trauen. Nicht nur Heinrich schlief den Schlaf des Gerechten; auch Jutta, Maria und Chlodwig waren eingenickt. Letzterer machte durch ein unsägliches Geschnarche auf sich aufmerksam.
    Der Dorfherr machte sich leise an die Zubereitung eines Suds. Draußen begann die Abenddämmerung. Es würde eine lange Nacht werden.

23
    Als die ersten Strahlen der Morgensonne durch die kleine Fensteröffnung in die Stube fielen, öffnete Mathäus die Augen. Er fand sich wieder auf dem Haufen Stroh, den er am Vorabend noch hergeschafft hatte, damit niemand auf dem blanken Fußboden nächtigen musste. Alle hatten sie in Heinrichs Nähe sein wollen. In Mathäus’ Armen schlummerte Jutta, deren rechte Hand, wie er mit wohliger Erregung feststellte, auf seiner Brust ruhte. Daneben lag, zusammengekauert unter einer Decke, die kleine Maria und nuckelte an ihrem Daumen. Chlodwig räkelte sich vor der Bettstatt seines Herrn, der zu Mathäus’ Erleichterung ruhig und tief atmete. Heinrich würde die Verwundung überleben, aber würde er auch in der Lage sein, dem Dorfherrn bei der Aufklärung des mysteriösen Mordfalls mit Rat und Tat zur Seite zu stehen? Es blieb ihm nur noch dieser eine Tag. Mathäus seufzte leise.
    „Ich hab gebetet, Liebster. Alles wird gut gehen!“
    Erst jetzt merkte Mathäus, dass auch Jutta ihre Augen geöffnet hatte. „Ist dir eigentlich klar“, fuhr sie fort, „dass wir unsere erste Nacht miteinander verbracht haben?“
    Mathäus ließ seine Hände durch ihr langes, dunkles Haar gleiten. Hoffte innig, dass sie noch viele gemeinsame, auch weniger platonische Nächte erleben würden. „Deine Eltern werden sich große Sorgen machen, weil ihr nicht nach Hause gekommen seid“, bemerkte er stirnrunzelnd.
    „Sie werden wissen, dass es einen Grund dafür geben muss“, behauptete sie, „und auch heute werde ich am Bett deines Freundes Wache halten, damit du in Ruhe deine Ermittlungen fortsetzen kannst.“
    „Ich danke dir, Liebste. Auch wenn ich mit meinem Latein am Ende bin. Ich weiß beim besten Willen nicht, wer die arme Margarethe ermordet hat. Vielleicht war’s ja am Ende wirklich der Teufel.“
    „Es wird alles gut werden!“ Sie sah ihren Geliebten zuversichtlich an.
    „Glaubst du?“
    „Ich weiß es.“
    „Dann zweifle ich nicht länger.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Ich werde zu deinen Eltern reiten und ihnen erklären, warum du bei mir bist.“
    „Danke.“
    Er wechselte sein zerknittertes Wams, wusch sein Gesicht und verließ das Haus.
    „Willst du nicht erst etwas essen?“, rief Jutta ihm nach, aber er hörte sie nicht mehr.
    Draußen bereute Mathäus sein Versprechen, Juttas Eltern aufzusuchen, denn er stellte sich Johanns entrüstetes Gesicht vor. Seine Tochter über Nacht im Haus des Dorfherrn? Er würde wohl kaum erfreut darüber sein.
    Also beschloss Mathäus, zur Burg zu gehen, um Dietrich mit diesem unangenehmen Botengang zu beauftragen. Das mochte zwar nicht sehr mutig sein, aber er hatte schließlich zurzeit auch ganz andere Dinge im Kopf.
    Die Zugbrücke war noch hochgezogen.
    „He! Alle ausgeflogen?“, brüllte er dem Wachhabenden im Torbogen zu. Fast augenblicklich begann sich die hölzerne Brücke unter lautem Knirschen zu senken.
    „Herrgott! Habt ihr die Eisen noch immer nicht geschmiert?“, fluchte Mathäus.
    „Werd’s bald erledigen“, versprach der Bursche.
    „Gewiss. Und
bald
wächst dir auch ein Horn auf der Stirn.“
    Auf dem Burghof herrschte mäßige Betriebsamkeit. Zwei Mägde huschten mit Körben voller Eier aus dem Hühnerstall.
    Friedrich trat verschlafen aus seiner Laube. „Was um alles in der Welt treibt Euch so früh hierher?“
    „Schafft mir den Dietrich herbei“, befahl Mathäus schlecht gelaunt.
    „Mit Verlaub, aber ist Euch eine Laus über die Leber gelaufen, werter Dorfherr?“
    „So ist es! Soll ja vorkommen, oder? Holt mir den Dietrich her oder muss ich ihn etwa selbst suchen?“
    Friedrich entfernte sich kopfschüttelnd und kehrte nach kurzer Zeit mit dem jungen Diener zurück. Auch Dietrich schien noch nicht allzu lange der Welt des Schlafes entrückt zu sein, wie seine verklebten Augen verrieten.
    „Didi! Sei so gut und überbring’ dem Schlicher Bauern Johann und seiner Gattin Heilwig eine Nachricht von mir.“
    „Was, jetzt?“, fragte Dietrich.
    „Nein, am Jüngsten Tag! Sag ihnen, dass sie sich um ihre Tochter und die kleine Maria keine Sorgen machen müssen. Die beiden werden zurzeit dringend als

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