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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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lassen?
    Zunächst glaubte er, das Opfer einer Sinnestäuschung zu sein. Starrte auf die blutverschmierte Kleidung des Mannes vor seiner Tür und auf den riesigen Hund, der treu an seiner Seite stand. Dahinter Thusnelda …
    „Hein! Um Himmels willen, was ist geschehen?“
    „Nichts Besonderes, Mätthes. Nur ein paar Strolche, die sich an meinen Habseligkeiten bereichern wollten. Als ob ich welche hätte.“ Seine Stimme war leise und schwach.
    „Ihr habt Fieber, Heinrich“, stellte Jutta fest. Inzwischen war auch sie an die Tür getreten und maß ihn mit sorgenvollen Blicken.
    „Jutta!“, keuchte Heinrich. „Die Perle der Herrschaft! Der Goldfisch im Karpfenteich. Ihr sollt mich doch Hein nennen.“
    „Ihr redet wirr, Hein, aber das ist das Fieber.“ Sie nahm ihn bei der Hand, zerrte ihn in die Stube. „Ihr gehört ins Bett. Sofort. Ich muss nach Eurer Wunde sehen. Mathäus versorgt derweil Euer Pferd. Ihr werdet eine Weile hier bleiben müssen.“
    Als Mathäus aus dem Stall zurückkehrte, hatte Jutta dem Verwundeten ein Bett auf der Bank unter dem Fenster bereitetund ihn von seiner blutverschmierten Kleidung befreit. Nun war sie dabei, auf dem Herd einen Topf mit Wasser zu erwärmen.
    Eine hässliche Wunde klaffte an Heinrichs linker Schulter. Chlodwig hatte seine Schnauze auf den Bettrand gelegt und ließ seinen Herrn nicht aus den Augen. Mit glasigem Blick sah Heinrich zu seinem Freund empor.
    „Trügt mich das Gefühl, dass du meine Hilfe brauchst, Mätthes?“, wisperte er.
    „Habe mir, um ehrlich zu sein, nichts sehnlicher gewünscht als dass du hier wärest, Hein.“
    „Dann bin ich zum Glück doch nicht verrückt. Seltsame Mächte, die da wirken …“
    „Mächte?“
    „Schon gut. Ich freue mich auch, dich zu sehen, alter Kamerad.“
    „Freilich sähe ich dich lieber munter und gesund.“
    Heinrich machte eine schlappe Handbewegung. „Man kann nicht alles haben. Außerdem hab ich schon schlimmer ausgesehen. Weißt du noch damals? Das Gefecht gegen die Brabanter? Sie waren in der Überzahl und hatten uns umzingelt, wollten uns in Stücke hauen. Aber da waren sie genau an die Richtigen geraten, was?“
    Mathäus lächelte, aber die Sorgenfalten blieben.
    „Vor welchen Problemen stehst du, Freund?“, fuhr Heinrich fort. „Du weißt doch: Zusammen sind wir nicht zu besiegen. Na los, erzähl schon.“
    „Zuerst musst du wieder zu Kräften kommen.“
    „Aber du hast nicht viel Zeit, nicht wahr?“
    Mathäus runzelte die Stirn. „Dein Scharfsinn ist einfach nicht zu überbieten.“
    „Damit das so bleibt, solltet ihr eure Unterhaltung auf später verschieben“, sagte Jutta entschieden. Mit einer dampfenden Waschschüssel war sie an das Bett getreten. „Was Ihr jetzt braucht, Heinrich, ist Ruhe!“
    „Hein. Freunde sollen mich Hein nennen, Jutta.“
    „Vor allem sollt Ihr nicht immer das letzte Wort haben.“ Sie stellte die Schüssel auf einen Hocker, setzte sich an den Bettrand und begann, die Wunde des Verletzten mit einem Leinentuch vorsichtig zu säubern. Heinrich biss die Zähne zusammen.
    Mathäus sah ihnen zu. Stellte fest, dass diesmal nicht das leiseste Gefühl von Eifersucht durch seine Gedanken geisterte. Dankbar für diese Feststellung schenkte er Jutta ein beglücktes Lächeln. Sie erwiderte es. Schließlich gesellte sich auch die kleine Maria zu ihnen und bedachte Heinrich mit einem fragenden Blick ihrer unwiderstehlichen Kulleraugen.
    „Ich muss wohl träumen“, flüsterte Heinrich ermattet, „da steht tatsächlich ein Engel an meinem Bett.“
    „Än-gel!“‚ wiederholte die Kleine, streichelte sanft über die Hand des Kranken. Dann watschelte sie auf die Dogge zu und kraulte ohne jede Furcht ihren riesigen Kopf. Chlodwig ließ es zu und brummte behaglich.
    Jutta warf Mathäus einen fassungslosen Blick zu. „Normalerweise ist sie Fremden gegenüber misstrauisch“, behauptete sie, „aber dein Freund Heinrich scheint da eine Ausnahme zu sein.“
    „Engel wollen mich retten“, sagte Heinrich kryptisch. Dann fiel er in einen tiefen Schlaf.
    Jutta verband die gesäuberte Wunde des Fiebernden mit einem frischen Tuch und deckte ihn behutsam zu.
    „Wird er es überstehen?“, fragte Mathäus besorgt.
    Sie nickte. „Dein Freund ist robust. Aber du solltest bei der alten Sibylle ein paar Heilkräuter gegen das Fieber besorgen.“
    Mathäus tat wie ihn geheißen. Als er später, in seinen Händen ein Korb voller Wundklee, wieder in die Stube trat, glaubte er seinen

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