Merry Ex-Mas
ist nicht viel jünger als du , flüsterte eine kleine Stimme aus ihrem Inneren. Ja ja, meinte Cass nur dazu, aber ich bin in meinen Gewohnheiten schon viel zu eingefahren. Sie brauchte keinen Mann. Sie hatte ihr Geschäft und ihre Kinder. Die bald erwachsen sind und dich verlassen werden , erinnerte die Stimme sie. Na, sie würden sie ja wohl nicht alle ganz verlassen. Sie hoffte, dass auch noch welche hier in der Stadt blieben.
„Ich habe noch ein paar Neuigkeiten für euch“, sagte Ella. So, wie sie strahlte, war es keine allzu große Überraschung, als sie verkündete: „Ich habe gerade einen Schwangerschaftstest gemacht. Und der war positiv!“
„Oh, wie schön! Herzlichen Glückwunsch“, rief Cecily und sprang auf, um ihre Freundin zu umarmen.
„Gut“, sagte Charley, „noch ein Baby zum Spielen und Verwöhnen.“
„Tja, aber nur, wenn du nach Nashville kommen willst.“ Ella lächelte. „Das ist meine andere Neuigkeit: Wir ziehen um.“
„Wow, das ging jetzt ja schnell“, meinte Cass erstaunt.
„Das Haus war ja schon verkauft, und außerdem ist ein Talentscout an Jake interessiert.“
„Dank dem Lied auf YouTube?“, fragte Cecily.
Ella nickte.
„Wie viele Klicks hat das inzwischen?“, wollte Samantha wissen. Als Ella ihr die Zahl nannte, stieß sie einen leisen Pfiff aus. „Sieht so aus, als hätte er einen echten Hit gelandet.“
„ Das müsste deine Mom doch glücklich machen“, meinte Cecily.
„Sie hat es akzeptiert. Mehr oder weniger“, fügte Ella grinsend hinzu. „Hauptsächlich deshalb, weil er ein nettes Lied komponiert hat und es ebenfalls hochgeladen hat.“
„Und was will deine Mom jetzt machen?“, fragte Samantha.
„Sie sagt, sie kommt uns besuchen, aber sie wird nicht dorthin ziehen. Da sind ihr zu viele Hinterwäldler und Proleten.“
„Irgendwie mag ich Hinterwäldler“, erklärte Charley.
„Ich auch“, erwiderte Ella, und ihre Freundinnen lächelten. Doch dann wurde sie wieder ernst. „Allerdings haben wir ein Problem. Tiny. Wir können ihn nicht mitnehmen. Wir wollen uns erst einmal eine Wohnung mieten. Und er ist doch ein Hund für die Berge. Er braucht die kalte Bergluft. Es wäre nicht fair, ihn im Süden schwitzen zu lassen.“
„Was wollt ihr denn mit ihm machen?“, fragte Cass und streichelte dem Hund den Kopf.
„Wir müssen ein nettes Heim für ihn finden, am besten natürlich irgendwo hier.“
Cass erinnerte sich daran, wie begeistert Amber über Cupcake gewesen war. Schon seit Jahren bettelten die Kinder, dass sie einen Hund haben wollten. Sie hatte den Bitten immer widerstanden, weil sie mit dem Haushalt und der Bäckerei schon genug zu tun hatte.
Dani zog aus. Cass musste eine Lücke in ihrem Heim und in ihrem Leben füllen.
Sie hatte keinen Hund mehr gehabt, seit sie und Mason damals verheiratet gewesen waren. Es wäre nett, nach Hause zu kommen und von einem Hund begrüßt zu werden.
Aber musste sie unbedingt mit einem anfangen, der fast so groß war wie ein Pferd?
Auf jeden Fall besser als so ein kläffender, verwöhnter Spitz.
Als würde er spüren, dass er beweisen musste, wie liebenswert er war, legte Tiny seinen Kopf auf Cass’ Schoß und sah mit treuem Hundeblick zu ihr auf. Und sabberte sie voll. Na ja, jedes männliche Wesen hatte eben seine Fehler.
„Er mag dich“, stellte Samantha fest.
„Willst du bei uns leben?“, fragte Cass. Tiny antwortete mit einem Bellen.
„Lass mich erst die Kinder fragen“, sagte sie zu Ella.
„Als wenn die etwas dagegen hätten“, schalt Samantha. „Sag einfach Ja. Du weißt doch, dass du es willst.“
„Okay, ja. Aber wenn Jake groß rauskommt und ein Konzert in Seattle gibt, schuldest du mir Konzerttickets in der ersten Reihe“, fügte Cass lächelnd hinzu.
„Erste Reihe“, stimmte Ella strahlend zu. „So, Mädels. Seid ihr bereit für den Film, den ich ausgesucht habe?“
„Na klar“, meinte Charley. „Also, was hast du mitgebracht?“
Als Ella eine DVD aus ihrer Tasche zog, wurde ihr Lächeln noch breiter. „Den perfekten Film. Ist das Leben nicht schön?“
„Weißt du“, sagte Cass lächelnd. „Du hast recht, das Leben ist schön.“
Daran musste sie sich erinnern, als sie am Heiligabend über Cupcake stolperte, das Gleichgewicht verlor und den Red-Velvet-Kuchen fallen ließ, den sie gerade ins Esszimmer hatte bringen wollen, wo sich all ihre Freunde und Verwandten versammelt hatten.
„O nein“, jammerte Babette, als sie herbeieilte, um den Kuchen
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