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MERS

MERS

Titel: MERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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funktioniert’s.«
    »Menschen sind keine Mäuse. Ich finde es widerlich.«
    Und widerlich war, ging ihr auf, auch das, was sie gerade tat. Den hiesigen Bauern, den edlen Wilden, auf seine Meinung hin ausloten, weil sie von den Meinungen ihrer Karriere-Ratgeber nicht überzeugt war.
    Wenig Tugend konnte man jemandem zuschreiben, der so ungebildet war, seinem Bruder das Etikett ›Bauer‹ aufzukleben. Sie hatte Spielchen gespielt. Das war schlimmer als ihr Vater und sein ›schrecklich‹.
    »Parthenogenese wird nie mehr als ein Notbehelf sein, Danno. Sie begrenzt den Genpool, und das ist auf lange Sicht gesehen sehr gefährlich.«
    »Ja. Nun ja, ich bin noch immer der Ansicht, daß man sie verbieten sollte.«
    Ihr Abend war vorüber. Sie hatte ihn mit ihren Spielchen verdorben. Sie trat einen Schritt von ihm weg und streckte die Hand aus. »Vielleicht wird sie auch verboten. Noch was Disco?«
    »Wie du willst.«
    Er wollte ebenfalls nicht. Sie schüttelte den Kopf. »Mir würde einfach bloß wieder heiß.«
    »Kein Stehvermögen, das ist dein Problem.«
    Wenn sie zwei Minuten früher gegangen wären, wären sie Brak und seinen Freunden nicht begegnet, die gerade die Rückseite des Kais von der Front Street her betraten. Aber jetzt…
    »Hallo, ihr frisch Verliebten.« Es war ein Fernseh-Schlagwort. Er trat leise vor ins Licht, flankiert von Hager und Fett. Diesmal keine Mädchen. »Heiß, nich? Ich mein, für mitten in der Nacht.«
    Harriet wich zurück in die Schatten am Geländer. Sie wollte nicht erkannt werden. Das oben auf dem Gelände war nicht geschehen.
    Daniel taxierte die drei Männer. »Verpißt euch!« sagte er. »Wenn ich eine Wettervorhersage haben will, werd ich danach fragen.«
    »Ein verständliche Reaktion, mein Freund. Tut uns leid, wenn wir was unterbrochen haben. Erledigen bloß unseren Job.«
    »Das ist doch lächerlich. Was denn für ’n Job?«
    »Mein Name ist Brak. Ohne ›c‹ – B-r-a-k. Wir sind eure freundlichen Aufpasser aus der Nachbarschaft.«
    »Eher verdammte Voyeure.«
    »Wie ich gesagt habe, mein Freund, tut mir leid für die Unterbrechung.«
    »Ihr habt nichts unterbrochen. Und ich bin nicht euer Freund.«
    Harriet hatte sich entspannt, und ihr Blick glitt zwischen ihnen hin und her. Sie war nicht wiedererkannt worden, sie war kaum bemerkt worden. Es war einfach bloß machohafter Unsinn. Sie waren wie Hunde. Früher oder später würden beide zurückweichen. Sie wünschte, Danno wäre nicht so, wie er war, aber er war so.
    »Wir sollten jetzt nach Hause gehen, Danno.«
    »O Danno…« Braks Imitation war nicht schlecht. »O Danno, jetzt hast du die Gelegenheit für einen Quickie verpaßt, Danno. Sie bittet dich, nach Hause zu gehen. Tschüs!«
    »Halt dein verdammtes Maul!« Er war jetzt wütend und ließ das Geländer los. Dann kam er zum Entschluß, daß der Typ es nicht wert sei. »Du hast recht, Harriet. Zeit zum Abflug.«
    Er nahm sie wieder an der Hand, und sie gingen davon. Zwei Schritte. Aber Brak hatte still und heimlich auf den Zehenspitzen einen Satz nach vorn getan, er hatte elastische Schuhe. Hatte seine Kumpane zurückgelassen, die sich noch immer in den Schatten herumdrückten.
    »Hast du Harriet gesagt? Harnet Ryder?« Er blieb vor ihnen stehen und sah genau hin. »Ei, ei, ei. Harriet Ryder, und noch immer ohne ihren Vertrauens-Button.«
    Daniel drückte sich an ihm vorbei. »Verpiß dich! Biste taub oder was?«
    Brak legte Daniel eine Hand auf den Arm. Die anderen beiden waren neben ihn getreten. Umringt von den dreien hielt Daniel inne.
    »Wir haben sie gewarnt, mein Freund. Es gibt keine Entschuldigung. Wir haben sie gewarnt, und sie hat nicht darauf gehört.«
    Daniel riß den Arm los. »Und ich warne dich. Treib’s nicht auf die Spitze!«
    Brak musterte ihn von oben bis unten. »Offen gesagt, Freund Danno, Typen wie dir gebe ich die Schuld. Typen wie dir, die mit Schlampen verkehren, die auf keine Warnung hören, wenn sie freundlich gemeint ist. Kein Niveau, Danno. Verstehst du, was ich meine?«
    Daniel zielte aufwärts und trat ihm brutal in die Eier, wobei er ihn von den Füßen hob. Als er vornüber fiel, traf ihn Daniels Kopf zwischen die Augen. Der Angriff erfolgte so jäh und so gewaltsam, daß Braks Kumpane einen Augenblick lang zögerten. Dieser Augenblick reichte aus. Daniel schnappte sich den Hageren, warf ihn seitlich aufs Geländer und schlug ihm daraufhin wie ein Schmiedehammer ins Gesicht, so daß er rücklings über das Geländer stürzte

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