Messi
Mannschaften – dem Dream Team . Hinzu kommen neun Jahre als Jugendtrainer des FC Barcelona. García ist der Einzige, der Messi dort eine ganze Saison lang trainiert hat.
Kommen wir noch einmal auf die Meisterschaft 2002/03 zurück.
„Das war mein zweites Jahr als Trainer der Cadet A. Ich hatte einen ziemlich talentierten Haufen Jungs, darunter Fàbregas, Piqué, Vásquez und Leo …“
Wie war er so?
„Stets aufgeschlossen, bei allem immer aufmerksam, ruhig, schüchtern, zurückhaltend und von großer Klasse. Er war ein ganz besonderer Spielertyp. Bekam er den Ball, war er nicht aufzuhalten. Sein Dribbling war einfach grandios. Auf dem Platz konnte er schon sauer werden, wenn man ihn nicht anspielte oder es nicht so gut machte, wie er wollte. Allerdings hat er nie über eine Schiedsrichterentscheidung oder ein Foul gemeckert.“
Und wie war er im Kreise der übrigen Gruppe?
„Nun, die haben sich ziemlich viel um ihn gekümmert. Sie haben ihn beschützt, weil er wie ein kleiner Bruder für sie war und weil die Gegner immer auf ihn drauf sind. Deshalb standen ihm Piqué oder Víctor stets zur Seite. Alle wussten, dass er wichtig für die Mannschaft war und dass Leo jederzeit ein Spiel entscheiden konnte.“
Hatte er jemals irgendwelche Probleme mit Ihnen?
„Nein, auf keinen Fall. Ich wusste, dass er weit weg von zu Hause und seiner Familie war und dass er mit seinem Vater hier lebte. Ich konnte sein Heimweh gut nachvollziehen. Ab und zu habe ich ihn danach gefragt, aber er wirkte so, als ob ihm nichts etwas anhaben könnte. Er behielt alles für sich. Mit 15 Jahren wusste Leo bereits, was er wollte. Ihm war bewusst, dass er bei Barça eine Chance hatte. Er wusste auch, was es bedeutete, ein Opfer zu bringen – das taten schließlich er und seine Familie. Also wollte er seine Chance nicht ungenutzt lassen. In fußballerischer Hinsicht gab es nur eins, was er nicht abkonnte: auf ungewohnten Positionen zu spielen. Er sagte zwar nichts, aber man konnte es ihm im Gesicht ablesen. Ich ließ ihn überall auf dem Platz spielen, damit er seine Fähigkeiten weiterentwickeln konnte. Das war sozusagen eine Pflicht in Jugendmannschaften. Also ließ ich ihn im Mittelfeld spielen und manchmal auch als Mittelstürmer oder auf der linken bzw. rechten Seite. Aber er mochte das nicht. Nach ein paar Minuten rutschte er ins Zentrum, hinter die Spitzen. Davon konnte man ihn nicht abbringen.“
Was kann man so einem Jungen beibringen?
„Ich glaube, dass er uns mit der Spielweise des argentinischen Straßenfußballs bekannt gemacht hat – mit dem Täuschen und Tricksen. Im Gegenzug haben wir versucht, ihm unseren Angriffsfußball à la Barça beizubringen – viele Bälle erobern und dabei so hart wie möglich spielen, mit nur zwei oder drei Ballberührungen den Angriff einleiten, das Mittelfeld schnell überbrücken und dann mit Tempo durch die gegnerische Hälfte spielen. Jeder Spieler sollte sein ganzes Talent zeigen können.“
Und die schönste Erinnerung an dieses Jahr …
„Ich habe viele Bilder von Leo im Kopf, aber die unglaublichste Geschichte ist ganz sicher die mit der Maske.“
Erzählen Sie.
„Wir hatten unser letztes Ligaspiel: Barça gegen Espanyol im Mini Estadi. Uns reichte ein Unentschieden, um Meister zu werden. Wir lagen 1:0 in Führung, als Leo urplötzlich mit einem Abwehrspieler der Wellensittiche [Espanyols Spitzname] zusammenkrachte. Er verlor kurzzeitig das Bewusstsein und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die sagten, dass er einen Jochbeinbruch habe. Zwei Wochen Verletzungspause. Damit würde er bei der Copa Catalunya fehlen, die nur zwei Wochen später stattfinden sollte. Angesichts dieser Nachricht war die ganze Mannschaft todtraurig, obwohl wir Espanyol gerade 3:1 geschlagen hatten und Meister geworden waren. Tja … die erste Woche geht also vorbei, und in der zweiten erzählen uns die Ärzte vom FC Barcelona, dass er mit einer Schutzmaske mittrainieren könnte. Zwei Monate zuvor hatte sich Carles Puyol von den Profis eine ähnliche Verletzung zugezogen und sich anstelle einer Operation für einen Gesichtsschutz entschieden. Wir zogen also los, um die Maske aufzutreiben und herauszufinden, ob Messi die auch tragen konnte. Die Docs waren einverstanden und gaben ihm grünes Licht, beim Finale am 4. Mai mit der Maske zu spielen.“
Wie lief das Finale?
„Das Spiel fängt also an, und nach zwei Spielzügen kann ich sehen, dass Leo die Maske ein wenig hochschiebt. Sie
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