Messi

in Sicht?
    Nein. „Zurzeit will ich nicht heiraten“, erklärt Leo. Doch die Liebe bleibt bestehen. Warten wir ab … Leo hat alles, was man braucht, um ihnen beiden wie auch zukünftigen Generationen ein angenehmes Leben zu sichern. Am 18. September 2009 erneuert er seinen bereits vier Jahre laufenden Vertrag. Dadurch wird er mehr als zehn Millionen Euro pro Jahr erhalten – die höchste Summe aller Zeiten für einen Fußballspieler der Blaugrana. Gleichzeitig wurde die fixe Ablösesumme von 150 auf 250 Millionen Euro erhöht. Der neue Vertrag wird am 30. Juni 2016 enden, zu diesem Zeitpunkt wird der Floh 29 Jahre alt sein. Die Zukunft ist gesichert. Es fehlt nur noch das i-Tüpfelchen im glücklichsten Jahr seines Lebens: Europas Fußballer des Jahres und Weltfußballer des Jahres zu werden. „Ein Traum. Das Größte, was man als Einzelner erreichen kann“, wie er in einem Interview mit L‘Equipe TV sagt. „Wen sehen Sie dieses Jahr als Favoriten?“, fragt man ihn. „Ich hoffe, dass ich dieses Jahr dran sein werde.“

36 Aller guten Dinge sind drei
    1., 19. und 21. Dezember 2009
    Jawohl – dieses Mal ist er dran. Dieses Mal bewahrheitet sich das Sprichwort, dass aller guten Dinge drei sind. Nachdem er 2007 Dritter und 2008 Zweiter wurde, gewinnt Lionel Andrés Messi 2009 den von France Football ausgelobten Ballon d’Or, den Titel als Europas Fußballer des Jahres. Sein Sieg ist erdrutschartig – Messi erhält 473 von 480 möglichen Punkten. Das sind mehr als doppelt so viele wie der zweitplatzierte Cristiano Ronaldo, der 233 Punkte bekommt. Dritter wird Leos Mannschaftskollege Xavi Hernández mit 173 Punkten. 90 der 96 Stimmberechtigten setzen Messi auf den ersten Platz. Mit 98,54 Prozent der maximal möglichen Punktzahl hat niemand den Preis in dessen 54-jähriger Geschichte so überzeugend und einvernehmlich gewonnen wie Messi. Nur Michel Platini lag als Sieger von 1984 mit 98,46 Prozent der möglichen Punkte fast genauso gut. Nach Meinung des Chefredakteurs von France Football , Denis Chaumier, gibt es drei Gründe für Leos Erfolg:
    „1. Messis überraschende Spielweise, sein Dribbling, sein Antritt, sein Tempo, seine Leistung bei der Destabilisierung des Gegners, sein Talent, sein kreativer Geist und sein Gefühl für das Mannschaftsspiel haben in Verbindung mit einigen seiner Tore das ganze Jahr hindurch einen tiefen Eindruck hinterlassen. Er könnte noch mehr Einfluss auf das Spiel haben, aber ich finde es einfach wunderbar, wie er in seiner reinen Freude und Frechheit auf dem Platz einem gewissen Maradona ähnelt.
    2. Wir sollten nicht vergessen, dass Messi trotz seines jungen Alters bereits mehrfach zu den Kandidaten für den Ballon d’Or gehörte. Es ist ganz klar, dass der moderne Fußball seine höchste Auszeichnung nicht einer Eintagsfliege zuerkennen würde, nicht einmal so einer beeindruckenden wie Messi.
    3. Messi ist Sieger der Champions League, spanischer Meister mit Barcelona, Gewinner des europäischen Supercups und der Copa del Rey. Mit der argentinischen Mannschaft hat er sich für die Endrunde der Weltmeisterschaft qualifiziert. Einen bemerkenswerteren Saisonverlauf kann man sich kaum vorstellen.“
    Man ist sich einig über Messis Rekorde, Leistung, Können, Klasse und seine außergewöhnliche Profikarriere. Die Journalisten des international besetzten Wahlgremiums haben sich geschlossen vor dem Floh verneigt. Überall auf der Welt ist er mit Anerkennung nur so überschüttet worden: von Japan bis Island, von Ghana bis Neuseeland, von Kasachstan bis England. Der Journalist Henry Winter vom englischen Daily Telegraph äußert sich in France Football zu den Gründen seines Votums für Messi folgendermaßen: „Messi? Genialität in Reinform. Mit dem Ball verbindet ihn eine besondere Beziehung. Er bereitet Tore vor, erzielt sie selbst und arbeitet unablässig zum Wohle der Mannschaft. Ihn spielen zu sehen bedeutet, Zeuge eines fabelhaften Spektakels zu sein, von dem der Fußball nur profitieren kann.“
    Um sieben Uhr abends am 30. November 2009 klopfen die Vertreter von France Football an die Tür von Messis Landhaus in Castelldefels, um die guten Neuigkeiten zu überbringen. Gemeinsam mit seiner Freundin Antonella, seinem Bruder Rodrigo, seiner Nichte und seinem Neffen hat Leo bereits ungeduldig und aufgeregt auf die Nachricht gewartet. Als ihm der Direktor von France Football mitteilt, dass er die Auszeichnung erhalten hat, zeigt er sein typisches, schüchternes Lächeln.