Messi
Inter Mailand Samuel Eto’o und etwa 50 Millionen Euro. Aus Bilbao war Peps Truppe ohne Leo, Ibrahimovi ć und den verletzten Iniesta mit einem 2:1 im Gepäck zurückgekehrt (die Tore erzielten Óscar de Marcos für Athletic und Xavi und der neue Pedro für Barça). Damit haben sie den Supercup schon fast in der Tasche. Es ist ein seltsames Finale: Als Meister und Pokalsieger müsste der FC Barcelona eigentlich gegen sich selbst spielen. Doch die Organisatoren haben festgelegt, dass sie gegen den Vizepokalsieger Athletic Bilbao antreten müssen. Einen Unterschied macht das allerdings nicht, weil Barça vor den eigenen Fans sozusagen gegen Barça spielt und die Spieler von Athletic trotz tapferen Kampfes eher zu anerkennenden Zeugen des Geschehens werden. Es dauert aber zunächst eine Weile, bis sich die Überlegenheit der Blau-Roten bemerkbar macht, weil Barça während der ersten Halbzeit im Abschluss nicht besonders präzise ist. Dann aber kommt Messi, der die Party zum Laufen bringt. Wie schon bei anderen Gelegenheiten hat er es zunächst einmal langsam angehen lassen, sobald er aber einmal voll dabei ist, wird er tödlich – beim Passspiel wie beim Abschluss. Zunächst vergibt er in einer Eins-zu-eins-Situation gegen Bilbaos Torhüter Gorka Iraizoz. Es folgt eine Vorlage für Neuzugang Ibrahimovi ć , bei der der Argentinier in einer brillanten Szene den Pass spielt, der Schwede den Ball mit der Brust annimmt, die Kugel dann aber über das Tor hinwegschießt. Mit einem sensationellen Durchbruch durch die Verteidigung der Löwen rundet Messi seine Leistung ab: Xavi spielt auf Ibrahimovi ć , der Stürmer befördert das Leder mit der Hacke zu Messi, und der Argentinier umspielt mit dem linken Fuß den Innenverteidiger, um dann mit rechts in der 50. Minute zum 1:0 zu treffen. Ein unmögliches, ein fantastisches Tor – das Tor eines echten Superstars. In der 67. Minute, nachdem Alves – nach Meinung des Schiedsrichters – bei einem Durcheinander gefoult wurde, trifft Leo dann per Strafstoß zum 2:0. Auch wenn das Spiel damit bereits entschieden ist, kann Bojan Krki ć vor Beginn der Feierlichkeiten noch ein Tor zum Fest beisteuern und den Endstand von 3:0 besiegeln. Barça holt den vierten Titel in Folge, aber das ist noch nicht alles.
28. August 2009, Stade Louis II, Monaco
UEFA Super Cup: FC Barcelona – Schachtar Donezk 1:0 n.V.
„Leo hat ihn mir überlassen. Die Vorlage war praktisch schon ein Tor, ich musste ihn nur noch reinschieben“, erzählt Pedro Eliezer Rodríguez Ledesma, besser bekannt als Pedro oder Pedrito. Der 22-Jährige aus Teneriffa trägt das Trikot mit der 27 und kam mit 17 Jahren nach Barcelona. Der ewige Einwechselspieler hat am 20. August gerade seinen ersten Profivertrag bei Barça unterschrieben. Er ist der Stürmer, der mit nur einer Minute Einsatzzeit und ohne Ballberührung die Champions League gewann. Nun … dieses Mal wird Pedro in der 81. Minute für Zlatan Ibrahimovi ć eingewechselt. In der 115. Minute steht er nach einem Ballwechsel mit Messi goldrichtig und markiert den 1:0-Siegtreffer. Damit zieht er einen Schlussstrich unter eine zermürbende Partie und beschert Barça den fünften Titel der Saison. Doch bescheiden erkennt er an, dass das Lob eigentlich Messi gebührt. Es war kein einfaches Spiel. Die von dem schlitzohrigen Trainerveteran Mircea Lucescu ersonnene Strategie funktionierte. Der Rumäne hat seine Defensive gut eingestellt, die ständigen Angriffe der Männer Guardiolas werden zunächst erfolgreich abgewehrt. Diese müssen sich eine halbe Stunde lang gedulden, bevor sie erste Ergebnisse ihrer Bemühungen sehen. Nach einem Freistoß vollführt Leo ein schnelles und kluges Dribbling, scheitert aber mit zwei Schüssen am ukrainischen Torwart. Dennoch werden Barças Nummer 10 und seine Mitspieler nicht müde, nach Lücken Ausschau zu halten. Auch die Tatsache, dass Lucescus Männer immer wieder gefährlich kontern, lässt sie unbeeindruckt.
Und wieder tritt Messi an, dieses Mal mit einem Freistoß kurz vor dem Strafraumeck. Der Ball wird von den Spielern in der Mauer gestoppt. Leo und die anderen Protagonisten der Blaugrana fordern einen Strafstoß. Aus ihrer Sicht hat einer der Verteidiger den Ball mit dem Ellenbogen abgewehrt, doch der Schiedsrichter sieht das anders. Dann endet die erste Halbzeit. In der zweiten ändert sich nicht viel auf dem in furchtbarem Zustand befindlichen Platz im Stade Louis II. Allmählich liegen die Nerven blank – so sehr, dass
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