Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
die Atemluft ausgeatmet wird. Das macht man sich beim Atemtest zunutze, der auch bei einer Fruktose- oder Sorbit-Intoleranz (Sorbit ist ein Zuckeralkohol) Anwendung findet. Bei positivem Wasserstoff-Atemhemmtest kann allerdings auch eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms vorliegen, die ebenfalls bei der Verdauung von Kohlenhydraten Wasserstoff produziert. Dies könnte man ausschließen, wenn man Patienten nur reine Glukose zu trinken gibt. Wenn dann der Wasserstoffgehalt in der Ausatmungsluft ansteigt, liegt es nicht an einem Enzymdefekt, denn die Glukose wird ja auf jeden Fall resorbiert. Dann liegt es daran, dass der Dünndarm mit Bakterien besiedelt ist, die Wasserstoff produzieren. Das kommt häufig vor bei irgendwelchen Fehlbesiedlungen des Dünndarms, ganz speziell bei Patienten, die mit Protonenpumpenhemmern behandelt werden, also mit Medikamenten, die den Salzsäuregehalt im Magen reduzieren.
Laktoseintoleranz
Bei dieser Stoffwechselerkrankung reagieren Betroffene auf den Zucker in der Milch.
Kritischer Stoff: Milchzucker (Laktose)
frei von Laktose
arm an Laktose
reich an Laktose
naturbelassenes Obst und Gemüse
viele Fertiggerichte
laktosefreie Käsesorten (Kennzeichnung beachten)
lang ausgereifter Käse wie Appenzeller, Bergkäse
Frischkäse, Mozzarella, Hüttenkäse, Quark
laktosefreie Milchprodukte (Kennzeichnung beachten)
konventionelle Milchprodukte von Buttermilch über Kefir bis Eis
milchfreie Fleischwaren
Leberwurst, Aufschnitt
naturbelassener Fisch ohne Sahnesauce
Fischzubereitungen mit Sahne
Sojaprodukte
Nuss-Nougat-Cremes
Nüsse
Milch
Mineralwasser
Milchkaffee, Cappuccino
Info: Laktose wird als technologischer Hilfsstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet und ist oft enthalten in Gewürzmischungen, Fertiggerichten, Gebäck, Fertigsaucen, ja selbst Wurstwaren und Erdnusscreme enthalten zuweilen Laktose.
Achtung: Der Name Laktose versteckt sich hinter vielen Begriffen wie Milchpulver, Milchzubereitung, Joghurtpulver, Molkenerzeugnis, Molkenpulver und Laktosemonohydrat.
▶ Wenn man nicht sicher ist, ob eine Mahlzeit Laktose enthält, kann man das Enzym in Form von Tabletten (Laktrase®) zu sich nehmen.
Fruktoseintoleranz
Die Fruktoseintoleranz kommt relativ häufig vor. Bis zu 30 Prozent der Bevölkerung hat eine Fruktoseintoleranz, etwa die Hälfte davon hat auch Beschwerden, die andere Hälfte bemerkt keine Auswirkungen. Bei der Fruktoseintoleranz besteht kein Defekt eines Enzyms, das Kohlenhydrate
spaltet, denn die Fruktose ist ja bereits ein Monosaccharid, also ein Einfachzucker, der eigentlich problemlos über die Darmwand ins Blut gelangen könnte. Aber hierzu braucht man das Glukosetransportprotein Nr. 5 (siehe Seite 233). Das GLUT-5 ist unabhängig von Insulin und dafür zuständig, dass Fruktose aus dem Darmlumen in die Darmwand und dann ins Blut aufgenommen wird. Wenn dieses Transportprotein nicht aktiviert wird oder gar nicht vorhanden ist, dann kann die Fruktose nicht aufgenommen werden. Die Fruktose bleibt im Darm und führt dort dann ebenfalls, wie die Laktose, zu Verdauungsproblemen, Blähungen, Bauchschmerzen, häufig auch zu Durchfall. Aber es kann auch zu einem richtigen Reizdarm kommen, sowie zum Reizmagen bis hin zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre.
Diagnose über H2-Atemtest
Die Diagnose der Frucktoseintoleranz stellt man genauso wie bei der Laktoseintoleranz: Die Patienten bekommen Fruchtzucker zu essen, und dann wird im halbstündigen Abstand der Wasserstoff in der Ausatmungsluft gemessen. Steigt der Gehalt über mehr als 20 ppm an, dann ist die Diagnose gesichert.
Fruktoseunverträglichkeit - Fruktoseintoleranz
Fruktose ist in nahezu allen Obst- und Gemüsearten enthalten. Doch auch Süßigkeiten, Konserven, Fruchtsäfte, Konfitüren, Ketchup und Fertigsaucen enthalten Fruktose - Lebensmittel, die bei Metabolic Balance® sowieso nicht auf dem Speiseplan stehen.
Kritischer Stoff: Fruktose (Fruchtzucker)
frei von Fruktose
fruktosehaltig, aber in Maßen erlaubt
reich an Fruktose
Milch
Bananen, Himbeeren, Grapefruits, Mandarinen, Mangos, Melonen, Papayas, Pfirsiche, Pflaumen
Äpfel, Birnen, Topinambur
Milchprodukte ohne Zusätze
Auberginen, Grünkohl, Porree Spargel, Zwiebeln
Diabetikerprodukte
Mineralwasser
Fruchtnektare, Fruchtsäfte
Info: Zuweilen kann es helfen, das Obst mit etwas Traubenzucker zu süßen, denn Glukose aktiviert das Glukosetransportprotein-5, das für die Fruktoseaufnahme im Darm
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