Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
Obwohl sein Hieb seine Deckung weit geöffnete hatte, schlug sie nicht zu; stattdessen trat sie einen Schritt zurück und nahm ihre Verteidigungsposition wieder ein. Sie wirkte nicht wütend oder ärgerlich, eher neugierig.
    Der Spanker sah so aus, als ob er sie erneut anschreien wollte, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen. Einen Moment lang schaute er über seine Schulter, und dann rannte er davon – jagte los, als wäre ihm der Teufel persönlich auf den Fersen.
    D_Light begegnete dem Blick des verwirrten Mädchens und biss sich grinsend auf die Lippen. »Wie ich dir zu sagen versuchte – ja, sie können dich im Spankergame ebenso spüren wie außerhalb des Spiels. Oh, und ich könnte mir vorstellen, dass du jetzt weißt, dass sie sich nicht gern stören lassen. Das gilt als ziemlich unhöflich.«
    Die Frau lockerte ihre Haltung, während sie dem Spanker nachschaute. »Verrückt, das alles!« Sie stieß ein kurzes, nervöses Lachen aus. Sie hielt inne und schob die Unterlippe zu einer Schnute vor. »Er tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich ihn belästigt habe. Trotzdem, wie interessant, wie traurig.«
    »Traurig? Wie meinst du das?«, wollte D_Light wissen.
    »Ich meine, warum sollte sich jemand dieser Welt gegenüber blind machen wollen? Sich umherbewegen wie jemand – ich weiß nicht, wie jemand, der …«
    »Völlig verrückt ist?«, unterbrach D_Light mit einem Gelächter. »Bemitleide sie nicht! Spankergames sollen fantastisch sein! Ich spiele sie selbst. Anders als dieser Pöbel, der diesen Ort hier heimsucht, versuche ich jedoch, meinen Appetit zu zügeln.«
    Sie sah zu ihm hinüber. D_Light hoffte, dass es ein Blick der Zuneigung, des Vertrauens, der Wärme oder eines anderen positiven Gefühls wäre, aber ihr Ausdruck zeigte nichts davon. Vielmehr wirkte sie so, wie sie bei der Beobachtung des Spankers ausgesehen hatte. Sie wirkte wie ein Erwachsener, der etwas Neues mit kindlichen Augen entdeckte, odervielleicht wie ein junger Wissenschaftler, der einer neuen und aufregenden Entdeckung dicht auf der Spur war.
    D_Light senkte den Blick und trat einen Stein neben seinem Schuh weg. »Na ja«, murmelte er beschämt, »wenn du unter Spankern herumhängen willst, ziehst du vielleicht so oder so in Betracht, ein Spiel auszuprobieren.«
    »Hmm, ja, vermutlich wäre die Erfahrung lohnend, aber ich weiß nicht … Herumlaufen im Vertrauen auf diese, diese Software? Ich würde nicht wollen, dass jemand mit mir herummacht.« Sie kicherte unbehaglich.
    »Ja, leider werden Spanklets – äh, Spanklets, das ist die Bezeichnung für Mädchen, ich meine, Frauen – die ganze Zeit über angegrapscht. Die Typen kommen gewöhnlich damit durch, weil die Spanklets die Typen nicht identifizieren können, bevor sie sich aus dem Spiel ausloggen, und bis dahin ist der Typ über alle Berge.«
    »Angegrapscht?« Die Frau sah ihn mit einem amüsierten Lächeln an.
    »Schon gut«, erwiderte D_Light. »Okay, also bist du offensichtlich kein Spanker. Wie verbringt ein hübsches Wesen wie du dann seine Zeit?«
    Ein Text von Spieler Blitz tauchte in D_Lights Augenwinkel auf.
Wird auch Zeit! Brauche mehr Info über dieses Mädchen, um sie zu packen
. Diesem Text folgte einer von K_Slice, der lautete:
Ja, Dee, du überstrapazierst das hier. Bring’s in trockene Tücher, n00b!
    Das Mädchen lächelte weich und warm und antwortete: »Die meisten Nächte arbeite ich an der Universität, aber nicht heute. Ich gehe bloß spazieren.«
    D_Light wollte schon fragen, was »spazieren gehen« bedeutete, da drängelte sich ein Prioritäts-Blink von Mutter Lyra in seinen Kopf.
Wir wissen, wo seine Wohnung liegt
.
    Djoser warf ein:
Kapiert. Das ist’s wohl. Ich schau mal vorbei!
    Nicht nötig. Ich habe vor ein paar Minuten vorbeigeschaut
, erwiderte Lyra.
    Sagst du ein bisschen spät, meinst du nicht?
, wollte Djoser wissen.
Verbirgst es vor uns?
    Hielt es für vernünftig
, gab Lyra zurück.
Ich wollte nicht, dass ihr alle vor Freude Luftsprünge macht und unserem Freund alles verratet. Wie es so schön heißt: Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist
.
    Während die beiden Adeligen sich ein Wortgefecht lieferten, dachte D_Light:
Der Dämon lokalisiert? Erste Quest festgenagelt!
    Lyra hatte die Koordinaten der Wohnung des Dämons geschickt, und sie war offenbar im Hügel direkt gegenüber von D_Light lokalisiert, keine hundert Meter entfernt. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern. Ein Engel würde rasch

Weitere Kostenlose Bücher