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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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geschmeidigen Arme aus und schwenkte sie, wobei sie sich betont mit großen, blauen Augen zu ihm umschaute.
    D_Light kam sich jetzt blöde vor.
Das habe ich vom Gaffen
, dachte er.
Oh ja, von Zeit zu Zeit macht sich jeder zum Narren
. Da er nicht hier lebte, standen die Chancen sowieso sehr gut, dass er diese Frau nie mehr wiedersehen würde. Warum also nicht den Idioten spielen? Er hatte nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, insbesondere all die Punkte, die in dem Ratespiel umherschwirrten, dessen Initiator er war. Er bemerkte, dass weitere Einsätze getätigt wurden. Anscheinend fanden die Spieler diesen ersten Wortwechsel aufregend.
    D_Light holte tief Luft und schrie fast: »Ja, allerdings! Ich meine, versteh’ mich nicht falsch, die hier sind prächtig!« Er winkte zu einem der leeräugigen Zombies mehrere Meter den Hügel hinab. Der Spanker, den er meinte, war ein Mann, der sich hinkauerte und offensichtlich intensiv eine unsichtbare Bedrohung ausspähte.
    Plötzlich brach ein seidiges Gelächter aus dem belustigen Mädchen hervor. »Also schön, du siehst auch nicht so schlecht aus, zumindest für einen …« Ihre Stimme war zuversichtlich und geschmeidig gewesen, aber dann hielt sie jäh inne wie ein Sprinter, der in seinem besten Augenblick voll in eine Steinmauer hineinrannte. Da verschwand auch ihr Lächeln, ein Nebenprodukt des Gelächters, und sie rümpfte die Nase. Ihre Augen blitzten.
    Ein Moment verstrich, und dann war es D_Light, der verwirrt war. »Für einen was?« Er beugte sich fragend vor und erkannte etwas auf ihrem Gesicht, das ein angewiderter Ausdruck sein mochte. Er wiederholte die Frage. »Lass mich nicht so hängen! Nicht schlecht für was?«
    »Na ja, für einen Mann, wollte ich sagen. Deine Art ist nicht so genau das, was irgendwer schön nennen würde.« Sie schüttelte den Kopf, wie in spöttischer Traurigkeit.
    D_Light lächelte. »Ja, wir Männer sind ganz Ecken und Kanten und bieten wenig fürs Auge.« Er winkte über seinen ganzen Leib, wie um zu sagen: »Sieh gut hin!«
    Das Mädchen nickte und stülpte die Lippen in spöttischer Bewunderung vor. »Ästhetik einmal außer Acht gelassen, darf ich fragen, was du hier draußen tust? Ich habe gesehen, wie du dich an diesen Baum da gelehnt hast, und das hat mich inspiriert. Ich habe mir gedacht, warum nicht einfach hier stehen und die neue Sonne in mich aufnehmen?«
    »Oh, ich warte bloß auf ein paar Freunde«, erwiderte er.
    »Ich bin sowohl wegen der Geräusche als auch der Aussicht hier«, sagte das Mädchen und sah zum Horizont hinüber. »Ein paar Morgen ist es her, da hat es hier mächtig gestürmt. Es gibt nichts Besseres als Wind auf deinem Gesicht und das Rauschen der Blätter und der Äste und des Grases.« Die Pappelblätter raschelten, wie um zuzustimmen.
    Verdammt
, dachte D_Light.
K_Slice hat Recht gehabt. Sie muss eine Hippie-Außenseiterin sein
.
    Obwohl nicht glücklich über die Aussicht, K_Slice den Pot zu überlassen, verursachte es ihm einen Nervenkitzel, dass er vielleicht mit einer Außenseiterin sprach. Ihm waren in seinem Leben nur wenige begegnet.
    »Ja, ist hübsch – für ein
Ghetto«
, gab D_Light zurück.
Meine Seele, bin ich wieder blöde! Sie lebt vielleicht hier
, dachte er in dem Augenblick, als ihm die Worte aus dem Mund entflohen.
    Das Mädchen schien seinen Fauxpas nicht zu bemerken. »Die Blumen sind besonders anziehend«, sagte sie. »Ich hasse es, wenn diese Trampel die Wege verlassen und völlig gedankenlos herumstampfen und sie zertreten, als wären sie nichts.«
    D_Light nickte in vorgetäuschtem Mitgefühl.
»Diese
Trampel, hm? Du spielst also keine Spankergames, wenn ich es recht verstehe?« D_Light grinste sie an. Er entschied, es sei jetzt an der Zeit, nach Hinweisen auf die Identität des Mädchens zu fischen. Ein Spiel lief, und er musste das Interesse der Spieler aufrechterhalten.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Äh, du weißt doch, dass diese Trampel, wenn sie eingeloggt sind, die Blumen nicht richtig erkennen, hm?«
    Sie nickte, aber D_Light entdeckte, dass ihr ein Hauch von Überraschung übers Gesicht glitt. »Diese Typen können dich nicht sehen, oder überhaupt etwas so wahrnehmen, wie es ist«, sagte D_Light wie nebenbei, damit es nicht nach Besserwisserei klang.
    Die Frau schien zu zögern und wühlte mit den Zehen in der Erde. »Nein, ich … äh, so was tu’ ich nicht. Wie sind die so?«
    Trotz Stummeinstellung sah D_Light aus dem Augenwinkel einen Text von K_Slice. Er

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