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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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nach wie vor zugänglich, sollte er den Wunsch verspüren, den Vorfall in seiner Gesamtheit nochmals zu durchleben. Er war sich nicht sicher, ob er schon bereit war, sich an alles zu erinnern, da er sich nach wie vor von dem widerlichen morgendlichen Schauspiel der Schwäche erholen musste. Was, wenn die Archivsendungeine weitere Darbietung seines rebellischen Magens auslösen würde? Dennoch musste er zugeben, einen Stich morbider Neugier zu verspüren. Oder war es vielleicht das unstillbare Verlangen, sich einer alten Verletzung zu widmen, wie das Herumkratzen am Schorf gegen besseres Wissen?
    D_Light schloss die Augen, was die übliche Mauer aus Schwärze zur Folge hatte. Gleich darauf sendete sein Vertrauter das Archiv, und die Dunkelheit wich rasch seiner eigenen Sicht auf die Nacht zuvor. Alles erschien genauso, wie es gewesen war – der immerzu präsente Geist des Umrisses seiner Nase, ein paar verirrte Strähnen Haar, die irgendwie den Weg in sein peripheres Blickfeld gefunden hatten, und das Mädchen von vergangener Nacht, das exakt so aussah, wie es um 20.03 Uhr ausgesehen hatte.
    D_Light fiel es schwer, durch die eigenen Augen zu blicken, ohne Kontrolle darüber zu haben, wohin sie schauten. Es war wie eine Reise zurück in die Zeit, aber ohne jeglichen freien Willen. Der Würfel war bereits gefallen, und er war jetzt lediglich Zuschauer seines eigenen Lebens. Alles, was er tat – alles, was er sagte, alles, was er entschieden hatte –, hatte er Stunden zuvor getan. Beunruhigend war auch die Tatsache, dass es ihn, obwohl er in der Vergangenheit bereits zahllose Stunden aus seinem Archiv betrachtet hatte, nach wie vor ziemlich verstörte, seine alten Gedanken über den gegenwärtigen zu hören. Aus diesem Grund konnte er seine Archive nie sehr lange mit eingeschalteten Gedanken ansehen. Das machte ihn wahnsinnig.
    Der D_Light von vor 16,2 Stunden ließ den Blick auf Faels Gesicht ruhen, ein Gesicht, das jetzt die Sicht der gesamten Versammlung erfüllte. Sofort war zu erkennen, dass sie ein Abkömmling der Murmos war. Trotz der verräterischen olivfarbenen Haut, des pechschwarzen Haars und eckigen Gesichts waren es tatsächlich die Augen, die ihre Herkunft offenbarten. Üppige grüne Augen, nicht kalt wie die seines katzengleichen Vertrauten, sondern warm und gefühlvoll. Ihre üppigen Lippen waren natürlich rosig und voll, hauchdünn aufgetragen war einschimmerndes Finish-Produkt, das förmlich darum bettelte, geküsst zu werden.
    Sogleich setzte das Pfeifen und Johlen ein. Obwohl eingetaucht in der Archivsendung, konnte D_Light die Versammlung leider nach wie vor hören. »Los, D_bone!« »MaximumAss™!« »Heller, D!« Es war pubertär, aber ein solcher Ausbruch erfreute sich während des öffentlichen Abspielens eines Frag-Archivs großer Beliebtheit.
    Faels schmale Nase hob sich leicht zur Spitze hin, nicht so sehr, dass man die Nasenlöcher sehen konnte, aber genügend, um ihr eine jugendliche Keckheit zu verleihen. Dieser Nasentypus war vor langer Zeit in Mode gewesen, und offensichtlich hatte einer von Faels Vorfahren eine solche Nase erhalten. Obwohl gut geformt, war sie ganz und gar nicht einzigartig, und während Fael Menschen früherer Generationen gewiss als Schönheit erschienen wäre, so ragte sie in einer zeitgenössischen Menge kaum heraus. D_Light fiel ein, wie Fael sich bei einem früheren Treffen über ihre gewöhnliche Nase beklagt und gesagt hatte, wie sehr sie sich wünschte, die Nase neu formen zu lassen. Natürlich war es für Spieler kein kleines Vergehen, eine solche Modifikation durchzuführen. So etwas würde sowohl in die Kategorie »verschwenderische Eitelkeit« als auch »Vorspiegelung falscher Tatsachen« fallen. Zudem profitierten männliche Abkommen der Murmos ebenso wie weibliche von ihrer klassischen, wenn auch vorhersagbaren Schönheit. Neun von zehn männlichen und weiblichen Murmos spielten königliche Malocherspiele, und das Königtum forderte ein gewisses traditionelles ästhetisches Äußeres von denjenigen, die ihm dienten.
    Während ihre Nase auch wenig bemerkenswert sein mochte, so machte Fael das mehr als wett durch ihre ausgeprägte Fähigkeit, modisch auf dem neuesten Stand zu sein. Ihr glänzendes schwarzes Haar war zum Beispiel spielerisch gestylt. Lange schwarze Zöpfe standen in einem Winkel von 45° ab und fielen ihr dann auf die Schultern. Ihre Kleidung war stets up to date und unkonventionell, und sie verwendete als Accessoires gern kleine

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