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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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argumentiert, dass Ehe eine religiöse Institution sei und deswegen das Prinzip der Trennung von Kirche und Staatverletzen würde. Daher wurde eine Ehe von der Regierung überhaupt nicht mehr anerkannt
.
    Danach blieb die Ehe ein privates religiöses Ritual, jedoch ohne jeglichen legalen Status. Alle entsprechenden Rechte – inklusive des Rechts auf Nachwuchs – wurden von zivilen Vereinigungen festgelegt. Sämtliche zivile Vereinigungen waren rechtlich gesehen gleich, ungeachtet des Geschlechts derjenigen, die Mitglied dieser Vereinigung waren. Ursprünglich waren sie jedoch auf zwei einwilligende Erwachsene begrenzt. Diese Begrenzung erschien willkürlich, und einige Gerichtsurteile später wurden zivile Vereinigungen auf zwei oder mehr übereinstimmende Erwachsene ausgeweitet. Weiterhin mussten diese Erwachsenen nicht mehr körperlich miteinander intim sein
.
    Die Aufhebung dieser Restriktionen war die Geburtsstunde der großen Familien, die zunächst langsam wuchsen, bis sie funktionsfähigeAlternativen zu Unternehmen wurden. In Familien waren Risiken und Belohnungen gleichmäßiger verteilt, und die Mitglieder fanden ebenfalls eine positive psychologische Komponente
.
    Es gab einmal die Redensart: ›Du kannst dir deine Freunde aussuchen, aber nicht deine Familie.‹ Nun ja, unnötig zu sagen, dass das jetzt Geschichte ist.«
    Auszug aus Dr. Steely_Flames Vorlesungsreihe »Die zweite Ära Jefferson«
    D_Light taten sämtliche Knochen weh, aber er stand trotzdem hoch aufgerichtet da. Und obwohl seine Lippe geschwollen war und blutete, brachte er ein ziemlich überzeugendes Lächeln zustande. Was jedoch mehr als alles andere an ihm nagte, war der intensive Schmerz in seinem Geschlechtsteil, das jemand – wahrscheinlich wohlkalkuliert – etwas zu fest gequetscht hatte. Ramponiert stand der Held des Tages in all seiner Glorie da, bedeckt von Schweiß und etwas Blut. Mitglieder der Versammlung betrachteten ihn mit dem vollen Spektrum an Emotionen in ihren Blicken.
    »Jetzt zum richtigen Vergnügen!«, brüllte der Pastor, und seine Stimme explodierte förmlich in der vergleichsweisen Stille des gewaltigen Raums. »Sehen wir uns die Geschichte mal an! Deeeelight, können wir’s direkt aus der Quelle erfahren?«
    Auf seinem Podium zurück, zeigte A_Dude das Lächeln seines entnervend großen Munds. Er war vielleicht der hässlichste Mann in D_Lights Familie. Der Pastor konnte keinerlei genetisches Engineering in seinem Hintergrund haben, oder es war nicht wie geplant verlaufen. Wirklich, in diesen Tagen und Zeiten gab es keine Entschuldigung für solche Einfachheit, und trotzdem mochten ihn alle. Vielleicht unterschied ihn seineinzigartiges Erscheinungsbild, obwohl nach den üblichen Maßstäben eher grotesk, wenigstens von den anderen.
    Herr, es liegt jetzt eine Anfrage seitens A_Dude vor, deine gestern zwischen 20.04 Uhr und 20.34 Uhr aufgezeichneten Archivaufnahmen zu senden
.
    Obwohl er Smorgeous’ Nachricht gern ignoriert hätte, wusste D_Light, dass das nicht zur Debatte stand. Er verabscheute das Zeugnis, fürchtete es sogar noch mehr als die Gewalttätigkeit beim Eingangslied. Aber Tradition war Tradition, und wenn einem Spieler etwas Besonderes im Spiel gelungen war, so war es Brauch, das Zeugnis dieser Tat zu verbreiten. Dazu musste der Spieler die Geschichte nicht in seinen eigenen Worten erzählen; stattdessen fanden die Ereignisse dadurch Verbreitung, dass das eigene persönliche Archiv sie sendete, wodurch alles genauso zu sehen war, wie es stattgefunden hatte. So ließ sich die Geschichte weitaus exakter erzählen, ganz zu schweigen davon, dass es für die Versammlung wesentlich unterhaltsamer war. Da die Vertrauten eines jeden Spielers alles aufzeichneten, was ihre Herren sahen, hörten, rochen und an der Oberfläche dachten, um es später wieder heraufzuholen, war es ziemlich einfach, Erfahrungen zu teilen.
    D_Lights Lächeln verblasste, als er Smorgeous telepathisch antwortete:
Schön, ich gestatte eine öffentliche Sendung dieser Zeitspanne
.
    Einen Augenblick später tauchte das Bewusstsein von D_Light und allen anderen in der Kathedrale in die Anblicke, Gerüche und akustischen Erfahrungen D_Lights um 20.04 Uhr am Tag zuvor ein. Als D_Light die erste Szene seines Archivs sah, war er sogleich dankbar dafür, dass es aus der Mode gekommen war, bei Zeugnissendungen die eigenen Gedanken mitzusenden. Ein gewisses Maß an Privatheit war eine gute Sache. Das Gedankenarchiv war jedoch für D_Light

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