MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Augen, dass er dabei war, die Sterblichen zu vernichten, aber sie hob eine Hand, um ihn daran zu hindern. Daraufhin trat sie durch das Portal.
D_Light war davon beeindruckt, wie sehr NeverWorld an Königin Pheobah erinnerte. Seine Sehnerven waren fast überladen mit Input, als die strahlende Göttin die Kammer betrat. Der Text seines Displays besagte:
Du bist überwältigt von der Schönheit der Königin!
, aber er benötigte kaum die Warnung, damit er angemessen rollenspielte. Er wandte die Augen ab.
Der Zwerg war auf den Knien und plapperte: »Bitte, nicht – ich habe jahrelang an diesem Charakter gearbeitet.«
D_Light blickte hinüber zu Lily, die auf den Rücken gefallen war. Sie starrte mit hängendem Unterkiefer vor sich hin und schien außerstande zu atmen. D_Light entschloss sich, die Sache besser hinter sich zu bringen, bevor sie einen Schlaganfall bekäme. Obwohl es schmerzte, zwang D_Light sich, der Königin ins unirdische Gesicht zu schauen. Daraufhin holte er tief Luft und sagte im arrogantesten und lässigsten Tonfall, den er aufbringen konnte: »Ihr macht ja nicht gerade viel her.«
Im gleichen Augenblick wurden sie alle drei – die Hexe, der Zwerg und Lilys Charakter – von einem Mixer aus blauen Klingen vernichtet, der aus dem Nichts erschien. D_Light sah diesen Anblick, als sein Geistdie Explosion aus Blut, Knochen und Fleischbrocken zurückließ, die nur Augenblicke zuvor sein virtueller weiblicher Leib gewesen war.
Die Königin hatte noch nie solche Wut verspürt. Sie war beleidigt worden, verletzt durch einen Wurm! Oh, wie sehr sie es bedauerte, sie so rasch getötet zu haben! Jetzt war sie nur umso wütender. Nachdem sie ihren abgelegenen Schlupfwinkel verlassen hatte, erfüllte der Gestank von Sterblichen ihre Nase.
»An diesem Ort wimmelt es von Ungeziefer«, zischte sie ihren Sohn an, der breit über ihre statuenhafte Schulter hinweg lächelte. Obwohl er seine Mutter auf seine Weise liebte, genoss es Salem dennoch, sie leiden zu sehen.
»Wahrlich, Mutter, wir wollen sie verbrennen«, zischte Salem ihr liebend ins Ohr.
»Lass dir Zeit. Beeile dich nicht«, befahl seine Mutter. »Ich möchte die Musik ihres Gekreischs vernehmen.«
Im Augenblick, da D_Light seine letzten Worte als Hexe Ascara ausstieß, wurde er gewaltsam aus NeverWorld ausgeloggt. Nur eine Sekunde später hörte er die panischen Schreie durch die Gänge hallen.
»Heilige Seele, sie ist’s!«, hörte er jemanden von weiter unten aus dem Gang rufen.
Bald kreischte eine zweite Stimme: »Lauft, lauft, lauft wie der Teufel!«
»Gnade, nicht!«, bettelte eine dritte.
Einzelne Stimmen hoben sich zu einem Getöse, als der Alarm sich ausbreitete und rasch zu einem wahnsinnigen Chor wurde. D_Light lächelte in sich hinein, aber das Lächeln wurde ihm rasch aus dem Gesicht gewischt, und er stolperte nach vorn, nachdem ihm ein Schlag von hinten die Luft aus den Lungen gedrückt hatte.
»Scheiß Pisser, du hast mich zwei Jahre Spielen gekostet!«
D_Light wandte sich um und blockte den nächsten Schlag des Mannes ab. Nicht mehr so klein wie der Zwerg, als der er maskiert gewesenwar, war Spookle immer noch ganz schön stämmig, und ihm war anscheinend vor einem tätlichen Angriff nicht bange.
»Nicht ärgern, du wirst dafür bezahlt!«, schrie D_Light, während er einen weiteren Hieb blockte. Aber Spookle hörte nicht zu. Kreischend vor Wut ließ er Schläge auf D_Light herabregnen.
Lily, die sich immer noch die Augen rieb, um sich von der bizarren Welt zu erholen, aus der sie aufgetaucht war, schaute zu den beiden Männern hinüber, die sich jetzt bloß noch auf dem Boden herumwälzten. »Aufhören!«, kreischte sie. »Hört damit auf … oder ich tu euch was!«
»Tu ihm was!«, keuchte D_Light. »Er tut mir was!«
Lily ging einen Augenblick um die Kämpfer herum, suchte nach einer Öffnung, und trat dann sanft zu – zumindest war es für sie ein sanfter Tritt, da ihre Beine kräftiger als die der meisten Männer waren, aber was dem Tritt an Wucht fehlte, machte er wett durch Genauigkeit, denn er traf Spookle genau in die Eier.
Wie Spring Toy fuhr der Mann sogleich auseinander und rollte sich dann stöhnend zu einem Ball zusammen. D_Light wälzte sich auf dem schwammigen Boden weg und stand auf. Er lachte, während er sich die Seite des Kopfs rieb. »Danke, aber ich hätte es schon mit ihm aufgenommen. Ich hatte bloß Angst, ich würde ihm zu schlimm wehtun und müsste Schadensersatz leisten.«
Lily zuckte die
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