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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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unreinem Herzen nähern. Sie kennt dich besser als du dich selbst.«
    Pastor A_Dude, Archiv: »Von der Kanzel«
    Im Dahingehen durchwühlte D_Light seinen virtuellen Rucksack nach magischen Dingen. Er fand verschiedene Tränke, einen Zauberstab zur Beherrschung von Tieren, ein Amulett, mit dessen Hilfe er zu den Toten sprach, sowie mehrere Bücher mit Zaubersprüchen. Anders als in altenRPGs hatte man sein Inventar nicht auf einer virtuellen, leicht zu handhabenden Liste bei sich. In NeverWorld musste man die Dinge wirklich finden, wie im echten Leben.
    Wie mühsam!
, dachte er.
    Endlich fand er das Ebenholzkästchen, das er gesucht hatte, aber er musste noch eine weitere Minute herumhantieren, bevor ihm wieder einfiel, wie es zu öffnen war, ohne die Falle auszulösen. Er betrachtete sein kostbarstes magisches Ding. Es sah nicht nach viel aus, bloß ein Fetzen zusammengerolltes Pergament, dennoch barg diese Rolle einen sehr mächtigen Spruch. Er hatte ihn für einen Notfall aufgehoben, es sollte ihm den Kopf retten, wenn alles andere versagte.
    Er holte die Rolle aus dem Kästchen und ließ sie sachte in seine Tasche gleiten, damit er sie rasch bei der Hand hätte.
    Herr, vor uns ist ein Schnüffler
. Mit einem Ping lud Smorgeous ein virtuelles Bild des Bots.
    D_Light hatte Smorgeous angewiesen, ein gutes Stück weiter vorn zu bleiben, um die »echte Welt« zu durchforschen, und ihn explizit angewiesen, nach Bots Ausschau zu halten. Über die visuelle Sendung beobachtete D_Light die Scheibe, die knapp innerhalb eines breiteren Tunnels schwebte.
    »Stehen bleiben, Zwerg!«, befahl D_Light.
    Der Zwerg stieß einen Seufzer der Verzweiflung aus. »Herrin, Euer geliebter Fluchttunnel ist gleich um diese Ecke.«
    »Dort ist ein kräftiger Schläger. Für den Moment bleiben wir hier stehen.« D_Light war so vom Auftauchen des Bots abgelenkt gewesen, dass er den Ausdruck »kräftiger Schläger« verwendete, moderner Slang für einen mächtigen Fiesling. D_Light sah seinen Punktestand rot pulsieren, als ihm fünfzig Punkte abgezogen wurden, weil er nicht Fantasysprech benutzt hatte. Der Zwerg grinste D_Light höhnisch an: Er musste den Ausrutscher bemerkt haben.
    Der Zwerg grinste weiterhin höhnisch. »Wahrlich, ich sage es Euch, meine Herrin, Ihr seid anscheinend ein feines Exemplar Eurer Rasse. Könnten wir beide, Ihr und ich, wenn alles hier vorüber ist …«
    »Ruhe, ich will nachdenken!«, unterbrach ihn D_Light. »Abgesehen davon, Zwerg, bin ich davon ausgegangen, dass du eher Geschmack an den Kleinen und Stämmigen findest.«
    Über Smorgeous’ visuelle Sendung beobachtete D_Light den Bot so lange, bis er sich gewiss war, dass er sich nicht rühren würde.
Deckt die Ausgänge
, dachte D_Light.
Nicht besonders kreativ, trotzdem ein guter Zug
.
    Nach einer langen Pause fragte D_Light: »Dies ist das verdorbene Land, nicht wahr?«
    Der Zwerg warf ihm einen verzweifelten Blick zu, als sei er der größte n00b in NeverWorld. »Äh, ja, Herrin.«
    »Und das ist die Domäne von Königin Pheobah und ihrem abscheulichen Sohn, Salem?«
    Der Zwerg zuckte zusammen und duckte sich, wie um sich zu verstecken. »Wir sprechen … wir sprechen diese Namen nicht laut aus! Ihr könntet ihre Aufmerksamkeit auf Euch lenken«, zischte der Zwerg. Daraufhin warf er die Hände in die Höhe und flüsterte: »Bei den Göttern, lasst mich einfach gehen, bevor ihr mich noch umbringt! Ich habe Euch zum Tunnel geführt.«
    »Bald, muss bloß an diesem letzten Fiesling vorbei. Dann gebe ich dir, bei den Göttern, das Gold, das mein Schildknappe trägt. Ein Anwender von Magie wie ich selbst bevorzugt sowieso bei Weitem die Magie gegenüber dem Gold.«
    Der Zwerg wirkte nicht völlig überzeugt, aber er hielt den Mund.
    »Königin Pheobah … dann ist sie eine Halbgöttin? Oder bloß ein mächtiger Teufel?«
    Der Zwerg trat einen Schritt näher und flüsterte: »Sie ist die unumstrittene Herrscherin des gesamten verdorbenen Landes! Ihr Sohn, die Ausgeburt von Furcht und Hass, ist sogar noch sadistischer veranlagt als sie.«
    »Also mächtig? Du bist den beiden schon begegnet?«
    »Ihnen begegnet? Natürlich nicht! Kein sterblicher Abenteurer hat sie je zu Gesicht bekommen und es überlebt, um davon zu berichten!«Der Zwerg zog den Finger über die Kehle. »Bitte, Herrin, können wir weitergehen?«
    D_Light seufzte in sich hinein und zog die Rolle mit dem mächtigen Pfortenspruch aus der Tasche. Er blickte zu Lily hinüber, die ausdruckslos neben

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