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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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Schultern und kicherte. »Ich weiß nicht mal, worum das überhaupt ging, im Namen des Hirschs! Ihr – ihr Männer seid komplette Vollidioten!«
    Es war das erste Mal, dass D_Light Lily lächeln sah. Ihre Zähne waren unvernünftig gerade und weiß. Etwas sagte ihm, dass das Lächeln ihre Natur war, oder vielleicht war es bloß die Hoffnung, sie wiederum lächeln zu sehen.
    Während Spookle sich weiterhin auf dem Fußboden wand, blickten die beiden anderen auf, als ein ferner Aufruhr näherkam. Den Gang hinab, rennend wie vom Teufel persönlich gejagt, kamen Scharen von Spankern donnernd auf sie zu. D_Light und Lily blieb kaum Zeit, sich flachgegen die Wand zu drücken, bevor die Menge vorüberflog, die Augen weit geöffnet, einige von ihnen rufend, obwohl sich die meisten ihren Atem für die wahnsinnige Jagd zu sparen schienen.
    Spookles Jammern und Stöhnen verwandelte sich bald in Schreie des Entsetzens, denn ein Teil des Mobs trampelte über ihn hinweg. Mehr Spanker ergossen sich durch den Tunnel. Viel mehr. Es war, als hätte man ein Rattennest in Brand gesteckt. Spookle war schließlich so vernünftig, sich dicht neben die Wand zu wälzen.
    D_Light lachte. »Meine Seele, jetzt sieh dir das mal an!« Er richtete seine LED-Lampe den langen Tunnel hinter ihnen hinab. Aus unzähligen Arterien strömten Spanker in den Haupttunnel, alle mit demselben Ziel – wie der Teufel hier rauszukommen, sofort!
    Lily wirkte mitnichten erheitert. »Was stimmt mit denen nicht? Was ist hier los?«
    In diesem Augenblick des Triumphs wollte D_Light etwas Schlaues und Denkwürdiges äußern, aber es war viel zu laut, und viel zu viele Beine trampelten und viel zu viele Arme schlugen um sich. Er begnügte sich mit dem Ruf: »Los!«
    Mit diesem Wort packte er fest Lilys Hand, und die beiden rannten in eine Kluft in der Menge und mischten sich unter sie. D_Light rannte, so schnell er konnte, und das war gerade schnell genug, damit sie nicht zertrampelt wurden, weil die Spanker in der Regel sehr schnelle Läufer waren. Schließlich war NeverWorld ein körperlich sehr anspruchsvolles Spiel.
    Der Schnüfflerbot überwachte den nächsten Ausgang aus dem Ghetto, also rannten sämtliche Spanker, die nicht von der tobenden Königin Pheobah und ihrem Teufelskind gefraggt werden wollten, direkt in den Bot hinein. Er war nicht dafür ausgelegt, so viele Proben so rasch zu verarbeiten. Noch schlimmer, die eingebaute KI war nicht sonderlich fortgeschritten und daher nicht ans Improvisieren angepasst; sie setzte bei den Proben, die sie von den vorüberlaufenden Menschen nahm, keinerlei Prioritäten. Da sie die Anweisung erhalten hatte, alle Vorüberkommendenauszuschnüffeln, tat sie genau das: Sie verarbeitete die Proben in der Reihenfolge des Auftretens. Die Spanker waren völlig achtlos gegenüber der Autorität des Bots, und sie hätten ihn aus der Luft geschlagen und zertrampelt, wenn er nicht ein solch ausgeklügeltes Manövriersystem besessen hätte.
    Fast eine Stunde verstrich, bis der Bot schließlich eine DNS-Spur des Ziels entdeckte. Da es ein stark benutzter Tunnel war – insbesondere vor Kurzem –, wäre das Ziel nur schwer zu verfolgen. Bessere Ausstattung war erforderlich.
    Während dieser Stunde Vorsprung hielt D_Light die Hand seiner Beute fest und rannte. Regel sieben zufolge und einem Wunsch gemäß, seine Kosten für den Gesundheitsvertrag minimal zu halten, hatte D_Light seit Jahren hart trainiert und war ausgezeichnet in Form, aber nach einer Stunde Jagd durch jeden zufälligen Seitentunnel und jede Kammer, die er bei seinem Versuch, unauffindbar zu werden, passierte, war er erschöpft. Natürlich konnte er nicht richtig unauffindbar werden; Smorgeous’ GPS hielt ihn über seinen Aufenthaltsort auf dem Laufenden, und er wurde belohnt mit der Erkenntnis, dass sie ausgezeichnete Fortschritte gemacht hatten. Gegenwärtig waren sie mehrere Gemeinschaften weit weg.
    Die beiden Flüchtlinge und der Katzenvertraute rannten jetzt nicht mehr. Lily sah etwas errötet aus, aber ihre Atmung erschien gleichmäßig. D_Light mühte sich darum, nicht mehr so laut zu keuchen. Unmittelbar neben ihr war das peinlich.
    Lily verdrehte ihre Hand, und D_Light ließ sie widerstrebend los. Er sprach stoßweise, zwischen großen Schnappern nach Luft. »Du kannst ein Schwert schwingen … jemandem in die Eier treten … und den ganzen Tag lang rennen … Willst du mich heiraten?«
    Sie verdrehte die Augen und gab keine Antwort, aber ihre Mundwinkel

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