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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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schlank. Diese Beschreibung
passt auf mehrere tausend Menschen in Deutschland. Beim besten Willen, Beate,
ich habe keine Ahnung. Aber ich bleibe dran. Ich werde jetzt sämtliche
Datenbanken nach Fotos durchforsten. Vielleicht habe ich ja Glück.“
    „Ja. Glück wirst du brauchen.“
    Tatsächlich, fand Beate, hatten sie jetzt ein
Problem. Sie mussten diesen Malte unbedingt finden. Sein Verhalten war äußerst
verdächtig und es machte sie auch sehr neugierig.
    Sie sann weiter nach. „Karl, was hältst du davon?
Ich meine, wieso meldet der sich bei niemandem? Das ist doch komisch. Ich
schwöre dir, wenn wir nicht sicher wüssten, dass er sich zum Tatzeitpunkt an
der Ostsee aufgehalten hat … Aber sind wir uns da wirklich sicher? Jetzt, wo
diese Frau ins Spiel gekommen ist?“
    „Lass gut sein. Leander macht das schon. Wir müssen
uns jetzt erstmal um Bolander kümmern. Ich rufe die Staatsanwältin an und
besorge einen Durchsuchungsbeschluss für seine Villa.“ Pfeifer rief kurzerhand
Imke Sommer, die für Freiburg zuständige Staatsanwältin an, weil er hier
niemanden kannte. Sie hatte ihn hierher geschickt, also sollte sie sich auch um
die Durchsuchung kümmern.
    „Hauptkommissar Pfeifer!“, flötete sie ins Telefon.
„Ich hatte schon befürchtet, dass Sie anrufen und mich um so etwas bitten
würden.“ Seit dem Multi Gen Pharma-Fall überlegte sie sich sehr genau, welche
Bitte sie ihrem Starermittler abschlug und welche nicht. „Sie bringen mich
wieder einmal in eine unmögliche Lage. Die Presse wird mich in der Luft
zerreißen, wenn Sie sich irren, ist Ihnen das klar?“
    Pfeifer bejahte die Frage und bestand trotzdem auf
dem Beschluss. „Ich habe gerade ein Déjà-vu, Frau Sommer. Sie auch?“
    „Sie haben ihn morgen früh auf dem Schreibtisch.
Stellen Sie Ihr Team zusammen“, lautete die knappe Antwort der Staatsanwältin,
dann legte sie auf.
    „Karl, Karl, du machst dir keine Freunde bei der
Staatsanwaltschaft mit deinen Mafiamethoden. Die Staatsanwältin erpressen.
Tststs.“ Beate schüttelte in gespielter Empörung den Kopf.
    „Das war keine Erpressung. Ich habe sie nur an
etwas erinnert, das besser nicht in Vergessenheit geraten sollte. Sie ist mir
noch einen Vertrauensvorschuss schuldig.“

3 5
     
    Was ist denn hier eigentlich los? Wieso sind nur
alle so verrückt geworden? Man kann mit niemandem mehr vernünftig sprechen. Und
dann schon wieder diese ständigen Anrufe. Die machen mich wahnsinnig. Wie soll
ich denn so in Ruhe arbeiten?
    Stolz blickte er auf sein Werk hinab. Es würde noch
einige Zeit dauern, bis es fertig wäre, aber dann würde es umso schöner sein.
Es würde ihn, Seth, tragen, gen Westen zu seiner Isis. Nur dass er dann endlich
die Rolle des ungeliebten Seth ablegen und die des Osiris übernehmen konnte.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Was war das? Ein
Geräusch? Hier? Mitten im tiefsten Wald? Das war unmöglich. Vorsichtig schlich
er zum Fenster des alten Wohnwagens und spähte hinaus. Doch außer dem leisen
Rauschen der Blätter im Wind war nichts zu hören. Er musste sich getäuscht
haben. Es war unmöglich, dass ihn hier jemand fand. Schon gar nicht sie. Er
hatte getan, was sie verlangt hatte, und sogar noch mehr. Er hatte Bolander für
das bestraft, was er ihr damals angetan hatte. Im Gegenzug hatte sie ihm
Freiheit versprochen. Warum also ließ sie ihn nicht endlich in Ruhe? Hetzte sie
ihm jetzt ihre Gorillas auf den Hals? Eine Zeit lang stand er still da und
beobachtete seine Umgebung. Lauschte auf jedes Geräusch. Nein. Er
schüttelte schließlich den Kopf. Da war niemand. Er hatte sich wohl getäuscht.
Er wandte sich vom Fenster ab und sann über die Dinge nach, wie sie waren. Im
Allgemeinen, nichts Spezielles.
    Den Wohnwagen hatte er sich ohne das Wissen seiner
Eltern bereits vor einigen Monaten besorgt und ihn in einer
Nacht-und-Nebel-Aktion hierher geschafft. Er sollte sein Refugium sein. Seine
Oase der Stille. Liebevoll strich er über die Fotos in verschiedenen Größen,
die überall an den Wänden hingen. Sie alle zeigten dasselbe Motiv. Silke. Seine
Silke. Sein Leben. Natürlich machte dieser Platz hier es auch einfacher, sein
„Selbstgebrautes“ herzustellen. Doch das war nur ein angenehmer Nebeneffekt.
    Er beugte sich wieder über sein Werk und wollte den
Gedanken daran, dass dort draußen jemand oder etwas lauerte, gerade als
Hirngespinst abtun. Doch plötzlich sah er einen Schatten aus den Augenwinkeln.
Blitzartig richtete er sich auf, spurtete mit

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