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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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mit
unserem Fall Silke Bolander zusammenhängen?“
    Der Beamte hielt inne und richtete sich auf. „Es
gibt keine Hinweise darauf. Aber wenn Sie meine Meinung hören wollen – es ist doch
komisch, dass der Hof ausgerechnet dann brennt, wenn der Sohn der von der
Lindens abgereist und der Mann außer Haus ist …“ Er machte eine vielsagende
Pause.
    „Sie wollen damit andeuten, dass es Christopher
gewesen sein könnte?“
    Der Polizist nickte. „Warum nicht? Oder einer
seiner feinen Freunde. Die Gruppe macht hier seit Jahren Ärger, verkauft
Drogen, klaut Äpfel aus den Obstplantagen und so Zeug. Das ist ein offenes
Geheimnis hier im Ort. Und keiner kann etwas dagegen unternehmen, denn die
Eltern pauken sie jedes Mal wieder raus.“
    Beate dachte nach. Jetzt wurde es interessant.
„Aber was für ein Motiv sollte er haben? Ich hatte nicht den Eindruck, dass er
über Leichen gehen würde. Schon gar nicht die seiner eigenen Mutter.“
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. „Vielleicht
braucht er Geld? Versicherung oder sowas?“
    Beate schüttelte den Kopf. „Nein. Davon hätte er
nichts. Das Geld bekämen seine Eltern. Und die würden damit ihren Hof neu
aufbauen. Außer natürlich, seine Mutter wäre bei dem Brand ums Leben gekommen.
Aber wie gesagt, das traue ich ihm nicht zu.“ Sie sann kurz nach, dann fragte
sie: „Was meinen Sie eigentlich mit Drogen verkaufen? Eine Dealerbande? An wen
verkaufen sie das Zeug? Und vor allem, welche Art von Drogen?“, hakte sie nach.
    „Na ja, es geht das Gerücht, dass es hauptsächlich
LSD, Cannabis und irgendwelche selbstgebrauten psychotropen Substanzen seien.
Verkauft wird an den Schulen, am Bahnhof, im Stadtgarten. An solchen Plätzen
eben. Mehr kann ich Ihnen dazu leider nicht sagen. Vermutlich hätte ich auch
besser meinen Mund halten sollen. Wie gesagt, ich kann es nicht beweisen und
ich will auch keinen Ärger bekommen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Beate nickte wieder. Sie verstand sehr wohl. Die
Kinder der einflussreichsten und beliebtesten Bürger dieser Stadt des
Drogendealens, der Brandstiftung und der Erpressung zu bezichtigen, noch dazu
ohne handfeste Beweise, war vermutlich wirklich nicht sehr förderlich für die
Karriere.
    „Von mir erfährt keiner etwas“, versprach sie. „Nur
eines noch – gibt es einen Bestimmten, dem Sie einen Mord zutrauen würden?“
    Der Polizist sah ihr jetzt direkt in die Augen. Sie
konnte einen seltsamen, grünen Schimmer in seinen braunen Augen sehen. „Es gibt
nur einen, dem ich so etwas ohne Weiteres zutrauen würde.“ Er setzte gerade an,
den Namen zu nennen, da brüllte Leander von oben, er hätte etwas gefunden, und
Beate müsse sofort heraufkommen.
    „Wir reden noch“, rief sie, schon im Loslaufen, dem
Kollegen zu. Dann rannte sie die Treppe hinauf in die Richtung, aus der die
Stimme kam.
    Ein sehr aufgeregter Leander Drub kam ihr bereits
auf dem Flur entgegen. In der Hand hielt er ein kleines Heft. „Ich habe ihr
Tagebuch gefunden! Es war im Futter der Matratze versteckt. Und es ist
unglaublich, was da drin steht. Kein Wunder, dass die sich umgebracht hat. Wenn
das ans Licht kommt, ist die Familie erledigt. Die Presse wird sie verfolgen
bis ans Ende der Welt. Diesmal kommt der saubere Herr Bolander nicht
ungeschoren davon, das kann ich dir sagen.“
    Noch bevor Beate einen Blick in Melanies Tagebuch
werfen konnte, hörten sie plötzlich einen großen Tumult von unten. Rufe,
Gepolter und ein kurzer Schrei. Beate und Leander liefen ohne zu zögern los,
die Treppe hinunter, um zu sehen, was los war. Unten angekommen, fanden sie Torsten
Bolander auf dem Boden liegend, die Hände auf dem Rücken mit Handschließen
gefesselt, vor.
    „Was ist hier los?“, verlangte Pfeifer mit
Nachdruck zu wissen. Er war etwas außer Atem. Die Treppe vom Keller hier hoch
war steil und er hatte in letzter Zeit nicht sonderlich viel Mühe auf sein
körperliches Training verschwendet. Er schwor sich in diesem Augenblick, er
würde das nachholen und sein Training sofort nach Abschluss dieses Falls wieder
aufnehmen.
    „Er wollte abhauen. Wir haben gehört, wie der Kollege
oben gerufen hat, er hätte etwas gefunden, da wurde der Herr Bolander bereits
unruhig. Als dann noch ein Tagebuch erwähnt wurde, ist der Gute plötzlich
losgerannt“, der Polizeimeister zuckte beinahe entschuldigend die Achseln.
    „Danke. Gut gemacht“, lobte Pfeifer anerkennend die
schnelle Reaktion des Kollegen.
    „Herr Bolander, wir können hier

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