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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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hechtete Gabrielle nach der Klinke.
    Mit pochendem Herzen zog sie die Tür wieder ein Stück weit auf und trat über die Schwelle in den schwach beleuchteten Raum dahinter. Leise schloss sich hinter ihr die Tür.
    Der weitläufige Saal erinnerte sie an das Physiklabor ihrer Collegezeit. Überall lagen Computer, Arbeitsinseln, elektronische Geräte. Lichtpausen und Tabellen herum. Der Saal war unbeleuchtet bis auf einen Bürokasten am anderen Ende. Durch die Glasscheibe in der Tür fiel Licht. Gabrielle ging leise auf die geschlossene Tür zu. Durch die Scheibe konnte sie einen Mann am Computer sitzen sehen. Es war der Mann von der Pressekonferenz. Auf dem Türschild stand:
    Chris Harper
Abteilungsleiter PODS
    Nachdem Gabrielle schon so weit gekommen war, kamen ihr auf einmal Bedenken, ob ihr Plan aufgehen würde. Sie holte tief Luft und ging noch einmal das Drehbuch in ihrem Kopf durch. Sie klopfte an die Tür.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass ich zu tun habe!«, rief Harper in seinem gepflegten Akzent.
    Gabrielle klopfte noch einmal, diesmal lauter.
    »Ich habe keine Lust, mit hinunterzukommen!«
    Gabrielle schlug mit der Faust gegen die Tür.
    Chris Harper lief herbei und riss die Tür auf. »Verdammt, ich will nicht…« Verblüfft verstummte er.
    »Dr. Harper?« Gabrielles Stimme war fest und zuversichtlich.
    »Wie sind Sie hier heraufgekommen?«
    Gabrielle verzog keine Miene. »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Natürlich! Ihr Chef trampelt seit Monaten auf meinem Projekt herum. Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    »Senator Sexton hat mich geschickt.«
    Harpers Blicke schweiften durch den Saal hinter Gabrielle.
    »Wo ist Ihr Betreuer vom Sicherheitsdienst?«
    »Das braucht nicht Ihre Sorge zu sein. Der Senator kennt einflussreiche Leute.«
    »In unserem Haus?« Harper blickte skeptisch.

    »Dr. Harper, Sie haben die Unwahrheit gesagt. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass der Senator eine Untersuchungskommission des Senats damit beauftragt hat, sich mit Ihren Lügen zu befassen.«
    Harper wurde blass. »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Kluge Leute wie Sie können sich nicht den Luxus leisten, sich dumm zu stellen. Dr. Harper, es sieht nicht gut für Sie aus. Der Senator hat mich zu Ihnen heraufgeschickt, damit ich Ihnen ein Angebot mache. Die Wahlkampagne des Senators hat heute Abend einen schweren Rückschlag erlitten. Senator Sexton hat nicht mehr viel zu verlieren. Er wird Sie mit in den Abgrund reißen, sofern er sich dazu gezwungen sieht.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    Gabrielle holte Luft und warf die Schlinge aus. »Sie haben in der Pressekonferenz bezüglich der Behebung des Fehlers in der Anomalien-Software von PODS gelogen. Das wissen wir. Das wissen viele Leute. Aber darum geht es uns nicht.« Harper wollte sich verteidigen, doch Gabrielle holte schon zum nächsten Schlag aus. »Der Senator könnte Sie wegen Ihrer Lügen jederzeit hochgehen lassen, aber daran ist er im Moment nicht interessiert.
    Er interessiert sich für die große Sache. Ich nehme an, Sie wissen, wovon ich rede.«
    »Ich habe keinen Schimmer…«
    »Also, hier das Angebot des Senators: Er hält den Mund über Ihre Software-Lügen, dafür nennen Sie uns den Namen des Mannes, mit dem zusammen Sie Gelder der NASA abgreifen.
    Unterschlagung nennt man so etwas.«
    Harper schienen die Augen aus dem Kopf zu springen. »Was?
    Ich habe nichts unterschlagen!«

    »Sir, ich möchte Ihnen empfehlen, sich Ihre Worte genau zu überlegen. Die Senatskommission hat seit mehreren Monaten Material gesammelt. Haben Sie und Ihr Komplize wirklich geglaubt, Sie könnten mit Ihren Manipulationen von PODS-Abrechnungen und der Umleitung von NASA-Geldern auf Privatkonten ungeschoren davonkommen? Lügen und Unterschlagung sind Straftaten! Dafür kommt man ins Gefängnis, Dr. Harper!«
    »Ich habe nichts unterschlagen!«
    »Aber Sie haben in Sachen PODS gelogen!«
    »Verdammt, ich habe jedenfalls nichts unterschlagen!«
    »Dann geben Sie also zu, dass Sie in Sachen PODS gelogen haben!«
    Harper war sprachlos.
    »Na gut, vergessen wir die Lügerei«, sagte Gabrielle mit einer wegwerfenden Geste. »Senator Sexton interessiert sich nicht für die Unwahrheiten, die Sie in einer Pressekonferenz verbreitet haben. So etwas begegnet uns täglich. Euer Laden hat einen Meteoriten gefunden, wer will da noch genau wissen, wie Ihr das geschafft habt? Was den Senator interessiert, sind die Unterschlagungen. Es muss ein hohes Tier von der NASA sein. Wenn Sie uns sagen,

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