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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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mit wem Sie unter einer Decke stecken, wird Senator Sexton dafür sorgen, dass die Untersuchung an Ihnen vorbeigeht. Ein Wort von Ihnen, und der Fall ist für Sie erledigt. Sie können es auch anders haben, aber dann kommen auch die Lügen mit der Anomalien-Software und der angeblichen Umgehung des defekten Bordcomputers auf den Tisch.«
    »Sie bluffen. Es gibt keine auf Privatkonten abgezweigten Gelder.«

    »Sie lügen wie gedruckt. Ich habe die Unterlagen gesehen. Ihr Name steht auf jedem relevanten Beleg.«
    »Ich schwöre, dass mir von Unterschlagungen, welcher Art auch immer, nichts bekannt ist!«
    Gabrielle stieß einen enttäuschten Seufzer aus. »Dr. Harper, betrachten Sie die Sache doch einmal durch meine Brille. Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder Sie sagen mir nicht die Wahrheit, so wie Sie auch auf jener PODS-Pressekonferenz nicht die Wahrheit gesagt haben, oder Sie sagen vielleicht die Wahrheit, aber dann benutzt ein hohes Tier Ihrer Behörde Sie als Sündenbock für seine eigenen Machenschaften.«
    Harper wurde nachdenklich.
    Gabrielle sah auf die Uhr. »Das Angebot des Senators gilt eine Stunde. Sie können Ihren Hals retten, wenn Sie den Namen des Mannes preisgeben, mit dem zusammen Sie sich hier bei der NASA unter der Hand an Steuergeldern bereichern. Sexton ist an Ihnen persönlich nicht interessiert. Er will an den dicken Fisch heran. Die fragliche Person muss hier bei der NASA einiges zu sagen haben, denn der oder die Betreffende hat es bisher verstanden, den eigenen Namen herauszuhalten, womit Sie als Sündenbock dastehen.«
    Harper schüttelte den Kopf. »Miss Ashe, Sie saugen sich da etwas aus den Fingern.«
    »Würden Sie das auch vor Gericht behaupten?«
    »Sicher. Ich werde alles abstreiten.«
    »Unter Eid?« Gabrielle schnaubte verächtlich durch die Nase.
    »Sie wären sogar im Stande, die Lüge über Ihre grandiose Reparatur der Software von PODS abzustreiten.« Ihr Herz pochte wild, aber sie blickte Harper direkt in die Augen. »Überlegen Sie sich gut, wie Sie sich entscheiden! Amerikanische Gefängnisse können sehr ungemütlich sein.«
    Harper starrte nun seinerseits Gabrielle an, doch ihr Blick rang ihn nieder. Einen Augenblick schien er sich geschlagen zu geben, ging dann aber zum Gegenangriff über.
    »Miss Ashe«, sagte er mit frostiger Stimme. Seine Augen funkelten zornig. »Ihre Spekulationen gehen ins Leere. Wir wissen beide, dass es bei der NASA keinen Unterschlagungsskandal gibt.«
    Harper schaute sie wütend und wachsam an. Gabrielle hätte sich am liebsten umgedreht und wäre davongelaufen. Du hast versucht, einen Raketenspezialisten ins Bockshorn zu jagen. Was hast du eigentlich erwartet? Sie zwang sich zu einer selbstbewussten Haltung. »Ich weiß nur eines«, sagte sie und tat, als wäre ihr Harpers Stellung einerlei, »dass ich eine Menge belastendes Material gegen Sie gesehen habe – eindeutige Beweise, dass Sie und eine weitere Person Gelder der NASA veruntreuen. Der Senator hat mich gebeten, heute Abend zu Ihnen zu kommen und Ihnen eine Chance zu geben. Ich werde dem Senator berichten, dass Sie die Sache lieber vor Gericht ausfechten wollen.« Sie lächelte Harper grimmig an. »Aber nach dieser lahmen Pressekonferenz, die Sie vor zwei Wochen abgebrochen haben, hege ich gewisse Zweifel, dass Sie weit damit kommen werden.« Gabrielle drehte sich auf dem Absatz um und schritt durch das fast dunkle Labor davon.
    Sie überlegte, ob nicht vielleicht sie selbst bald ein Gefängnis von innen sehen würde, und nicht Harper.
    Während sie davonschritt, wartete sie darauf, von Harper zurückgerufen zu werden. Vergeblich. Sie schob die Stahltür auf und ging hinaus auf den Flur. Sie hatte verloren. Sie hatte sich nach Kräften bemüht, doch Harper hatte eben nicht angebissen.
    Vielleicht hat er in der Pressekonferenz sogar die Wahrheit gesagt, dachte sie.
    Plötzlich flogen mit einem lauten Schlag weit hinter ihr die stählernen Türflügel auf. »Miss Ashe«, rief Harper. »Ich bin ein anständiger Mensch! Ich schwöre, dass ich nichts von Unterschlagungen weiß.«
    Gabrielle zwang sich, unbeeindruckt weiterzugehen. Sie zuckte die Achseln. »Trotzdem haben Sie auf dieser Pressekonferenz gelogen!«, rief sie über die Schulter.
    Stille. Gabrielle ging weiter.
    »Warten Sie!«, rief Harper und kam ihr nachgerannt. »Diese Sache mit den Unterschlagungen«, stieß er leise hervor, »ich glaube, ich weiß, wer mich da in die Pfanne hauen will.«
    Gabrielle blieb

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