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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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eine völlig neue Dimension bekommen«, sagte der Einsatzleiter. »Hören Sie genau zu. Ich gebe Ihnen diese Anweisungen nur ein einziges Mal.«
    Delta-1 bemerkte seine innere Anspannung, als der Einsatzleiter ihn über Zeit und Ort der Eliminierung des neuen Opfers instruierte.
88
    Wahrend die G4 Washington entgegenflog, begann Rachel, vor Michael Tolland und Corky Marlinson ihre Theorie für den erhöhten Wasserstoffionengehalt der Schmelzrinde des Meteoriten auszubreiten.
    »Die NASA hat einen eigenen Triebwerkprüfstand in Plum Brook Station«, erläuterte Rachel. Sie war über sich selbst erstaunt, denn Geheiminformationen hatte sie noch nie preisgegeben. Aber nach Lage der Dinge hatten Tolland und Corky ein Recht, Rachels Wissen zu teilen. »Plum Brook ist vor allem ein Prüfstand für die neuesten Triebwerkentwicklungen der NASA.
    Vor zwei Jahren habe ich eine Zusammenfassung von Berichten über ein in der Erprobung befindliches Wasserstofftriebwerk der NASA erarbeitet.«
    Corky schaute Rachel argwöhnisch an. »Diese Triebwerke gibt es bisher nur auf dem Papier. Von Prüfstandläufen kann noch keine Rede sein.«
    Rachel schüttelte den Kopf. »Die NASA hat Prototypen. Sie sind bereits im Test.«
    »Was?«, rief Corky aus. »Diese Triebwerke laufen mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff, und die gefrieren im Weltraum, sodass die Triebwerke für die NASA wertlos sind. Die NASA hat erklärt, man würde die Entwicklung einstellen, solange das Gefrierproblem noch nicht gelöst sei.«
    »Man hat es gelöst, indem man den Wasserstoff in einem halb gefrorenen matschähnlichen Zustand hält. Dieser so genannte Slush-Wasserstoff hat einen enormen Energiegehalt und eine sehr saubere Verbrennung. Das Antriebssystem hat gute Aussichten, für die Marsmissionen der NASA verwendet zu werden.«
    Corky schaute verblüfft drein. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Hoffentlich ist es wahr«, sagte Rachel. »Darüber habe ich nämlich einen Bericht für den Präsidenten verfasst.«
    »Sie sagen also«, meinte Tolland beunruhigt, »dass die NASA ein sauberes Antriebssystem hat, das reinen Wasserstoff als Treibstoff verwendet?«
    Rachel nickte. »Ich kann keine Zahlen nennen, aber die Abgastemperaturen dieser neuen Triebwerke sind offenbar um einiges höher als üblich. Die NASA war deshalb gezwungen, neue Werkstoffe zu entwickeln.« Rachel unterbrach sich. »Wenn man einen großen Gesteinsbrocken in den Abgasstrahl von einem solchen Slush-Wasserstofftriebwerk stellen würde, könnte man vermutlich eine schöne Schmelzrinde herstellen.«
    »Also, nun lassen Sie mal gut sein«, sagte Corky. »Sind wir jetzt schon wieder dabei, uns einen falschen Meteoriten zu basteln?«
    Tolland schien an Rachels Gedanken Gefallen zu finden. »Ich halte die Idee gar nicht für so abwegig. Der Aufbau wäre etwa so, als würde man einen Gesteinsbrocken unter ein startendes Space Shuttle auf den Starttisch legen.«
    »Gott stehe mir bei«, stöhnte Corky, »ich befinde mich in einem Flugzeug voller Narren.«
    »Corky«, sagte Tolland. »An sich müsste doch ein Stein, der in einem Abgasstrahl steht, die gleichen Verbrennungsmerkmale aufweisen wie ein Stein, der durch die Atmosphäre gestürzt ist, oder nicht? Er hätte die gleiche gerichtete Rillenbildung und die gleichen Fließmerkmale des geschmolzenen Materials.«
    »Vermutlich«, sagte Corky.
    »Und Rachels sauber verbrennender Wasserstoff würde keinerlei chemische Rückstände hinterlassen. Nur Wasserstoff und einen erhöhten Gehalt an Wasserstoffionen in den Vertiefungen der Kruste.«
    Corky verdrehte die Augen. »Wenn es so ein Triebwerk tatsächlich gäbe und dieser Slush-Wasserstoff als Treibstoff verwendet würde, könnte es vielleicht stimmen. Aber das scheint mir alles sehr weit hergeholt.«
    »Wieso?«, meinte Tolland. »Das Verfahren kommt mir nicht besonders kompliziert vor.«
    Rachel nickte. »Man braucht nur einen einhundertneunzig Millionen Jahre alten Steinbrocken mit Fossilien, verbrennt ihn mit dem entsprechenden Abgasstrahl und platziert ihn im Eis. Schon ist der Meteorit fertig.«
    »Für Touristen vielleicht«, sagte Corky. »Aber nicht für einen Wissenschaftler von der NASA! Ihr habt immer noch nicht die Chondren erklärt.«
    Rachel rief sich Corkys Erklärung für die Entstehung von Chondren ins Gedächtnis. »Sie haben gesagt, dass Chondren sich durch plötzliche Erhitzungs- und Abkühlungsprozesse im Weltraum bilden, nicht wahr?«
    Corky seufzte. »Chondren bilden

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