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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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des kanadischen Geologen inszeniert.
    Aus nahe liegenden Gründen musste der Geologe natürlich sofort darauf mittels »Unfalltod« beseitigt werden. Den ahnungslosen Geologen aus dem Hubschrauber zu werfen, war der Anfang gewesen. Jetzt spitzte die Lage sich immer dramatischer zu.

    Wailee Ming, Norah Mangor. Beide tot.
    Der tolldreiste Anschlag soeben am FDR Memorial.
    Rachel Sexton, Michael Tolland und Dr. Marlinson standen als Nächste auf der Liste.
    Der Einsatzleiter unterdrückte das aufkeimende Bedauern. Es geht leider nicht anders. Zu viel steht auf dem Spiel.

99
    Der Küstenwachthubschrauber näherte sich in neunhundert Metern Höhe der Goya. Er war noch knapp vier Kilometer entfernt.
    »Haben Sie ein Infrarot-Wärmebildsystem an Bord?«, rief Tolland dem Piloten zu.
    Der Pilot nickte. »Klar, das ist ein Rettungshubschrauber.«
    Tolland hatte mit dieser Antwort gerechnet. »Schalten Sie es doch mal an.«
    Der Pilot verstand nicht. »Warum? Aus dieser Höhe sieht man doch nichts, wenn’s nicht gerade ein brennender Ölteppich ist.«
    »Machen Sie einfach an.«
    Der Pilot betätigte einige Knöpfe und Schalter. Die Wärmebildkamera unter dem Helikopter erfasste einen fünf Kilometer breiten Keil der vor ihnen liegenden dunklen Meeresfläche. Auf dem LCD-Bildschirm in der Armaturentafel leuchtete ein Bild auf.
    »Meine Fresse!« Der Pilot riss vor Überraschung am Knüppel.
    Rachel und Corky waren mindestens ebenso überrascht.

    Vorgebeugt betrachteten sie das Bild. Im schwarzen Untergrund des Ozeans waberte eine gewaltige Spirale aus pulsierenden Rottönen.
    »Das sieht ja aus wie ein Zyklon!«, sagte Rachel überwältigt zu Tolland.
    »Das ist es auch. Ein Zyklon aus warmen Strömungen mit knapp einem Kilometer Durchmesser.«
    Der Pilot brummte anerkennend. »Das ist ein mächtiger Brummer. Wir sehen die Dinger manchmal, aber von dem hier hatte ich noch nichts gehört.«
    »Er ist auch erst letzte Woche an die Oberfläche gekommen«, erklärte Tolland. »Er wird sich vielleicht nur noch ein paar Tage halten.«
    »Wie entsteht so etwas?«, wollte Rachel wissen. Sie staunte nicht schlecht über den riesigen Wasserwirbel mitten im Ozean.
    »Durch einen Magmadom«, sagte der Pilot.
    Rachel schaute Tolland alarmiert an. »Einen Vulkan?«
    »Nein, an unserer Ostküste gibt es keine aktiven Vulkane«, sagte Tolland beruhigend. »Aber manchmal quellen hier durch Kanäle aus dem Erdinneren Magmaströme empor, die unter dem Meeresboden heiße Stellen bilden, so genannte ›Hot Spots‹, und den Temperaturverlauf auf den Kopf stellen – aufgeheiztes warmes Wasser unten und kälteres darüber. Das Ergebnis sind diese riesigen Wirbel. Man nennt sie ›Megaplumes‹. Sie rotieren ein paar Wochen und verlieren sich dann wieder.«
    Der Pilot betrachtete den Bildschirm mit der pulsierenden Spirale. »Der hier dreht sich noch volle Pulle.« Er überprüfte seine Zielkoordinaten und wandte sich überrascht um. »Mr Tolland, mir scheint, sie haben ihren Kahn mittendrin geparkt.«

    Tolland nickte. »In der Mitte ist die Strömung nicht so stark.
    Achtzehn Knoten. Wie in einem schnell fließenden Fluss. Unser Ankertau hat in der letzten Woche einiges aushalten müssen.«
    »Mann, da sollte man lieber nicht über Bord fallen«, meinte der Pilot und lachte.
    Rachel war nicht nach Lachen zumute. »Mike, von diesen Hot-Spot-Strömungen haben Sie aber nichts gesagt!«
    Tolland legte ihr begütigend die Hand aufs Knie. »Keine Bange, da kann nichts passieren, glauben Sie mir.«
    Rachel schaute ihn kritisch an. »Sie waren also mit Dreharbeiten über dieses Magmadom-Phänomen beschäftigt?«
    »Über Megaplumes und Sphyrna mokarran. «
    »Ach ja, das haben Sie mir schon einmal gesagt.«
    Tolland lächelte Rachel spitzbübisch an. » Sphyma mokarran lieben warmes Wasser. Zurzeit haben sie sich aus fast zweihundert Kilometern Umkreis bis auf das letzte Exemplar in diesem Warmwasserpool von anderthalb Kilometer Durchmesser versammelt.«
    »Oh, wie nett. Und wenn Sie mir jetzt bitte noch sagen würden, was diese Sphyrna mokarran sind…«
    »Die hässlichsten Fische im ganzen Meer.«
    »Flundern?«
    Tolland lachte. »Nein, Hammerhaie.«
    Rachel wurde starr. »Um Ihr Schiff herum wimmelt es von Hammerhaien !«
    »Sie sind nicht gefährlich«, sagte Tolland und blinzelte.
    »Das sagen Sie nur, weil es nicht stimmt.«
    Tolland gab sich zerknirscht. »Vermutlich haben Sie Recht.« Er wandte sich an den Piloten. »Sagen Sie, wann hat euer

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