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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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ihrem Fensterplatz aus sah Rachel die Haie augenblicklich angreifen. Erstarrt in ihren Sitz gepresst wurde sie Zeugin, wie Delta-2 keinen Meter von ihr entfernt in einem grausamen Schauspiel in Stücke gerissen wurde.
    Als die Rammstöße der knorpeligen Hammerköpfe gegen den Glasdom endlich erstarben, öffnete Rachel wieder die Augen.
    Die Greifarme waren leer. Blutrotes Wasser spülte gegen die Kuppel.
    Innerlich und äußerlich gebeutelt kauerte Rachel mit an die Brust gezogenen Knien in ihrem Sitz. Das Boot schrammte am Anlegesteg des Tauchdecks der Goya entlang. Es war nicht die einzige Bewegung, die Rachel spürte.
    Das Boot bewegte sich auch nach unten.
    Langsam kroch das Wasser an der Glaskuppel höher. Aus den Ballasttanks kam ein unüberhörbares Gurgeln.
    Wie ein elektrischer Schlag jagte der Schreck durch Rachels Körper. Sie sprang auf und griff nach dem Handrad für die Verriegelung der Einstiegsluke. Wenn es ihr gelang, oben aufs Boot zu klettern, konnte sie leicht den halben Meter zum Tauchdeck der Goya hinüberspringen.

    Rachel wuchtete in der angegebenen Richtung am Handrad. Es ließ sich keinen Millimeter bewegen. Sie versuchte es erneut. Der Mechanismus war offensichtlich blockiert. Nichts rührte sich.
    Der Triton sank wieder ein paar Zentimeter tiefer, rumpelte noch einmal gegen die Goya und trieb dann unter dem abgesackten Heck hervor ins offene Meer hinaus.
125
    Senator Sexton war mit dem Kopieren fertig.
    »Bitte, tun Sie das nicht!«, flehte Gabrielle ihn an. »Sie setzen das Leben Ihrer Tochter aufs Spiel.«
    Sexton schien sie gar nicht zu hören. Mit zehn identischen Stößen von Fotokopien in der Hand ging er zu seinem Schreibtisch.
    Jeder Stoß bestand aus Kopien der Blätter, die Rachel ihm per Fax geschickt hatte, einschließlich ihrer Notiz, in der sie den Meteoriten als Betrug bezeichnet und NASA und Weißes Haus beschuldigt hatte, sie töten zu wollen.
    Die schockierendste Pressemappe, die je zusammengestellt wurde, dachte Sexton, während er die Stöße einzeln in große weiße Umschläge steckte. Jeder Umschlag trug seinen Namen, seine Büroadresse und sein Senatsemblem. Über die Herkunft dieser unglaublichen Enthüllungen konnten keine Zweifel aufkommen. Das wird der politische Skandal des Jahrhunderts, und du hast ihn aufgedeckt.
    Gabrielle bedrängte ihn immer noch wegen Rachels Sicherheit, doch Sexton hatte Wachs in den Ohren. Beim Zurechtmachen der Umschläge hatte er sich in seiner eigenen Welt abgekapselt.

    Jede politische Karriere hat einen entscheidenden Moment, und heute ist der deinige.
    William Pickering hatte Sexton wegen der Gefahr für Rachels Leben vor der Veröffentlichung des Materials gewarnt. Zu Rachels Pech wusste Sexton aber auch, dass ihn die Veröffentlichung des Betrugs der NASA mit einer in der amerikanischen Politik nie da gewesenen Bravour ins Weiße Haus tragen würde.
    Das Leben ist voller schwieriger Entscheidungen. Wer zu den Gewinnern gehören will, muss sich entscheiden können.
    Gabrielle Ashe fürchtete den Ausdruck von blindem Ehrgeiz in Sextons Augen mit gutem Grund, wie sie wieder einmal feststellen musste. Sexton scheute offenbar nicht davor zurück, den Betrug der NASA gegebenenfalls auch um den Preis des Lebens seiner Tochter an die große Glocke zu hängen.
    »Sehen Sie denn nicht, dass Sie schon gewonnen haben?«, gab Gabrielle eindringlich zu bedenken. »Weder die NASA noch Zach Herney werden diesen Skandal überleben, egal, wer ihn an die Öffentlichkeit bringt, und egal wann. Warten Sie, bis Sie wissen, dass Rachel in Sicherheit ist! Warten Sie, bis Sie mit Pickering gesprochen haben!«
    Sexton nahm Gabrielle nicht mehr wahr. Er zog die Schreibtischschublade auf und entnahm ihr eine Trägerfolie mit Dutzenden darauf haftender münzgroßer Wachssiegel, die seine Initialen trugen. Gabrielle wusste, dass er die Siegel normalerweise nur für formelle Einladungsschreiben benutzte, aber er war augenscheinlich der Meinung, dass der siegelrote Wachsklecks, den er von der Trägerfolie abzog, um damit die Lasche der Kuverts wie eine vertrauliche Mitteilung zu verschließen, seiner Enthüllung eine besonders dramatische Note verlieh.

    Gabrielle dachte zornig an die digital abgespeicherten illegalen Schecks in Sextons Computer, doch damit zu drohen verbot sich von selbst, denn Sexton würde die Beweise sofort löschen.
    »Gehen Sie nicht an die Öffentlichkeit«, sagte sie, »sonst mache ich unsere Sexaffäre publik.«
    Sexton lachte laut

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