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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass sie keine Waffen besitzen und wir sie zurückschlagen können - noch. Pjotr, weißt du noch, wie wir vor einem halben Jahr einen von ihnen lebend gefangen haben?«
    »Na klar«, sagte Pjotr Andrejewitsch. »Zwei Wochen lang ist er bei uns im Bunker gesessen, hat nichts von unserem Wasser getrunken und das Essen nicht angerührt. Am Ende ist er einfach krepiert.«
    »Habt ihr ihn vernommen?«, fragte der Kahle.
    »Er hat kein Wort von dem verstanden, was wir ihm gesagt haben. Du sprichst ihn ganz normal an, und er schweigt einfach. Überhaupt hat er die ganze Zeit geschwiegen. Als hätte er sich die Zunge abgebissen. Selbst als sie ihn geschlagen haben. Was zu essen haben sie ihm hingestellt - kein Wort. Nur geknurrt hat er manchmal. Und geheult, bevor er gestorben ist, dass die ganze Station davon aufgewacht ist.«
    Kirill meldete sich wieder zu Wort: »Und wo kommt jetzt dieser Hund her?«
    »Weiß der Geier«, erwiderte Andrej. »Kann sein, dass er vor denen weggelaufen ist. Vielleicht wollten sie ihn auffressen. Es sind ja nur gut zwei Kilometer. Wäre doch möglich, dass ein Hund es bis hierher schafft, oder? Oder er gehört irgendwem. Jemandem, der von Norden hierher unterwegs war und dann auf die Schwarzen gestoßen ist. Und der Hund hat eben rechtzeitig die Fliege gemacht. Ist doch egal, woher er kommt. Schau ihn dir an - sieht so ein Ungeheuer aus? Ein Mutant? Ein kleiner Stinker ist er, nichts weiter. Und dass es ihn zu uns
    Menschen zieht, heißt doch, dass er zahm ist. Warum sollte er sonst drei Stunden lang um unser Feuer schleichen?«
    Kirill schwieg, wog offenbar Andrejs Argumente ab. Pjotr Andrejewitsch füllte inzwischen den Teekessel aus dem Kanister auf und fragte: »Wer will noch Tee? Eine letzte Runde, bald kommt nämlich die Ablösung.«
    »Gute Idee! Ich bin dabei«, sagte Andrej erfreut, und auch die anderen lebten wieder auf.
    Das Wasser im Kessel kochte. Pjotr Andrejewitsch schenkte jedem, der wollte, nach und sagte dann: »Hört mal! Redet bitte nicht so viel von den Schwarzen. Letztes Mal saßen wir auch so da, und kaum hatte jemand sie erwähnt, da kamen sie auch schon angekrochen. Andere Jungs haben mir dasselbe erzählt. Vielleicht war es Zufall, ich bin ja nicht abergläubisch, aber wer weiß? Vielleicht spüren sie das? Unsere Schicht ist fast zu Ende, was brauchen wir da jetzt noch diese Teufelsbrut, im letzten Moment?«
    »Stimmt. Vielleicht sollten wir wirklich besser aufhören«, pflichtete Artjom bei.
    »Nur keine Panik, Junge«, sagte Andrej. »Wir packen das schon!« Er wollte Artjom aufmuntern, klang aber selbst nicht besonders überzeugt. Auch ihm lief es beim Gedanken an die Schwarzen kalt den Rücken hinunter, obwohl er es zu verbergen versuchte. Vor Menschen hatte er nicht die geringste Angst: weder vor Banditen noch vor anarchistischen Mordgesellen oder den Kämpfern der Roten Armee. Doch der Gedanke an diese Wesen war ihm unangenehm - auch wenn er sie nicht wirklich fürchtete - immer wenn er an sie dachte, überfiel ihn eine seltsame Unruhe, ganz anders als sonst, wenn er an Gefahren dachte, die von Menschen ausgingen.
    Alle verstummten. Eine schwere, bedrückende Stille hüllte sie ein. Sie drängten sich noch enger um das Feuer. Die knorrigen Holzscheite knackten in den Flammen, und bisweilen flog aus dem Tunnel von Ferne, von Norden, ein dumpfes, hohles Knurren heran, als wäre die Moskauer Metro der gigantische Bauch eines Ungeheuers. Ein Geräusch, das das Grauen nur noch verstärkte.
    2
    DER JÄGER
    Wieder kam Artjom lauter wirres Zeug in den Sinn. Die Schwarzen. In seiner Schicht waren diese Mutanten nur ein einziges Mal aufgetaucht, aber Angst jagten sie ihm mehr als genug ein. Und das war kein Wunder.
    Du sitzt auf deinem Posten und wärmst dich am Feuer. Plötzlich hörst du aus dem Tunnel, irgendwo aus der Tiefe, ein gleichmäßiges, dumpfes Pochen - erst in einiger Entfernung, leise, bald näher und lauter. Und dann ertönt auf einmal ein furchtbares Friedhofsheulen, so nah, dass dein Trommelfell fast platzt. Chaos! Alle springen auf, stapeln hastig Sandsäcke und Kisten zu einer schützenden Barriere auf, und der Kommandeur brüllt aus vollem Hals: »Alarm!«
    Von der Station eilt die Reserve zur Unterstützung heran, und die Wachen bei Meter 300 enthüllen das Maschinengewehr. Hier, wo der Hauptschlag abgewehrt werden muss, werfen sich die Menschen auf den Boden, richten ihre Gewehre in den Schlund des Tunnels und legen an. Endlich, als die Bestien

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