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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pterodaktylus über ihnen, doch nachdem er ein paar Mal über ihren Köpfen gekreist hatte, verschwand das Monster wieder hinter den Häusern.
    »Wie sehen die eigentlich aus, diese Schwarzen?«, fragte Pawel Artjom. »Du bist ja sozusagen unser Experte in diesen Fragen.«
    »Furchtbar sehen sie aus. Wie ... umgekehrte Menschen.« Artjom suchte nach den passenden Worten. »Das absolute Gegenteil eines Menschen. Naja, und wie der Name schon sagt: Sie sind tatsächlich schwarz.«
    »Hm ... Und woher kommen sie auf einmal? Von denen hat vorher niemand was gehört. Was sagen die Leute bei euch denn?«
    »Aber das ist doch nicht das Einzige, wovon man noch nie gehört hat. Oder wusstet ihr was von den Kannibalen eim Park Poba dy?'«
    »Stimmt. Man hat Menschen mit Nadeln im Hals gefunden, aber wer das gemacht hatte, konnte keiner sagen. Nun ja, was soll man machen? Das ist eben die Metro. Und der Große Wurm - so ein Quatsch! Aber woher eure Schwarzen ...«
    »Ich hab ihn gesehen.«
    »Den Wurm?«
    »Nun, zumindest etwas Ähnliches. Vielleicht war es auch ein Zug. Es war riesig und brüllte so laut, dass man Druck auf die Ohren bekam. Ich konnte es gar nicht richtig erkennen, so schnell ist es vorbeigerast.«
    »Nein, ein Zug konnte das nicht sein ... Womit hätte der den fahren sollen? Mit Pilzen? Züge fahren mit Strom. Weißt du, woran mich das erinnert? An eine Tunnelbohrmaschine.«
    »Warum?«
    »Sag bloß Ulman nichts davon und dem Oberst auch nicht. Sonst halten die mich noch für verrückt. Es ist nämlich so: Ich hab früher in der Polis Informationen gesammelt, alle möglichen Spione ausgehorcht, kurz: Ich hatte mit Saboteuren zu tun, innere Gefahr und so. Und einmal hatte ich mit einem alten Kerl zu tun, der behauptete, dass in einer kleinen Ecke, im Tunnel neben der Borowizkaja, die ganze Zeit so ein Lärm zu hören ist, als wäre hinter der Wand eine Bohrmaschine zugange. Normalerweise hätte ich ihn natürlich gleich als durchgeknallt abgeschrieben, aber der hatte früher auf dem Bau gearbeitet und kannte sich mit solchen Sachen aus.«
    »Aber wem könnte es was bringen, da rumzugraben?«
    »Keine Ahnung. Der Alte faselte was davon, dass irgendwelche Schurken einen Tunnel bis zum Fluss graben wollen, damit es die ganze Polis mit einem Mal wegspült, und dass er ihre Pläne angeblich belauscht hätte. Ich hab dann gleich alle zuständigen Leute informiert, aber keiner hat mir geglaubt. Dann wollte ich den Alten suchen, um ihn als Zeugen vorzuführen, aber er war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht war er auch ein Provokateur. Aber vielleicht« - Pawel blickte vorsichtig zu Ulman hinüber und senkte seine Stimme -»vielleicht hat er ja wirklich gehört, wie die Offiziere einen Geheimgang ausheben lassen. Und ihn haben sie dann gleich mit vergraben, damit er seine Ohren nicht so weit aufsperrt. Na, und seither hab ich eben diese Idee von der Bohrmaschine, und sie halten mich deswegen für übergeschnappt. Ich brauch nur mal was zu sagen, schon machen sie wieder Witze über mich wegen der Maschine.« Er sah Artjom prüfend an. Wie hatte dieser seine Geschichte aufgenommen?
    Artjom zuckte unbestimmt mit den Schultern, als wollte er sagen: Warum nicht?
    Ulman kam zu ihnen. »Nichts zu hören, alles tot. Dieser Schrotthaufen kriegt das Signal von hier unten nicht zu fassen. Wahrscheinlich ist Melnik zu weit weg. Wir müssen höher rauf.«
    Artjom und Pawel fingen sofort an, ihre Sachen zu packen. Andere Erklärungen, warum die Gruppe des Stalkers nicht Verbindung zu ihnen aufnahm, wollte sich keiner von ihnen ausmalen. Ulman schraubte die Antenne auseinander, packte das Funkgerät in den Rucksack, hievte sich das Maschinengewehr auf den Rücken und ging voran zu der verglasten Vorhalle, die sich hinter einer der mächtigen Stützen des Turms verbarg. Pawel gab Artjom eine große Tasche, nahm selbst einen Rucksack und das Präzisionsgewehr und schlug die Tür des Wagens zu. Dann folgten sie Ulman.
    Der Innenraum war ein einziges Chaos. Offenbar waren die Menschen von hier einst in heller Panik geflohen und später nie wiedergekommen. Der Mond blickte durch die zersplitterte, staubige Glaskonstruktion auf umgestürzte Bänke, einen zertrümmerten Kassenschalter, die Milizionärskabine mit einer in der Eile vergessenen Schirmmütze und die zerbrochenen Drehkreuze am Eingang. Auch auf die mit Schablonenschrift gemalten Anweisungen und Warnungen für die Besucher des Fernsehturms fiel sein blasses

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