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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mund zuhielt, während Michail Porfirjewitsch ihn immer wieder beunruhigt ansah, ob er dem Jungen auch nicht den Hals umdrehte.
    In dem Tunnel, der zur Puschkinskaja führte, war die Station wesentlich besser befestigt. Hier passierten sie zwei Wachposten, bei Meter 100 und Meter 200. Der erste bestand aus einer quer über die Gleise errichteten Betonmauer, die als Brustwehr diente und nur einen engen Durchgang an der Wand freiließ, hinter dem sich links ein Telefonapparat mit direkter Verbindung zur Station - wahrscheinlich bis zum Hauptquartier - befand. Einige Kisten mit Munition standen dort herum und eine Draisine, mit der sie die hundert Meter zur Kontrolle abfuhren. Weiter draußen gab es die üblichen Sandsäcke, ein Maschinengewehr und einen Scheinwerfer, ganz wie auf der anderen Seite. Beide Posten waren besetzt, doch Konstantin Alexejewitsch führte sie ungehindert durch und brachte sie bis zur Grenze. »Kommt, ich gehe noch ein paar Minuten mit euch mit«, sagte er, und während sie sich langsam in Richtung Puschkinskaja bewegten, fügte er hinzu: »Ich fürchte, du kannst nicht mehr hierher kommen, Michal Porfiritsch. Sie haben dir deine kleinen Sünden von damals noch nicht verziehen. Hast du gehört, sogar Genosse Moskwin persönlich hat sich bereits erkundigt. Na, wir denken uns schon was aus. Sei an der Puschkinskaja bloß vorsichtig!« Dann, nachdem er stehen geblieben war und sich langsam in der Dunkelheit auflöste, rief er ihnen noch nach: »Sieh zu, dass du schnell durchkommst! Wie du siehst, fürchten wir uns vor ihnen. Mach's gut!«
    Noch gab es keinen Grund zur Eile, und so gingen die drei Flüchtlinge langsam weiter.
    Artjom sah den Alten neugierig an. »Was haben die denn gegen Sie?«
    »Nun, ich mag sie einfach nicht, und während des Krieges ... Verstehen Sie, wir haben in unserem Zirkel ein paar Texte geschrieben ... Und Anton Petrowitsch, der damals noch an der Puschkinskaja lebte, hatte Zugang zu einer Druckmaschine - eine solche stand damals tatsächlich an der Station. Irgendwelche Verrückten hatten sie aus dem Iswestija-Gebäude heruntergeschleppt... Und er hat das dann gedruckt.«
    »Aber die Grenze zu den Roten sieht so harmlos aus. Zwei Mann, eine Flagge, aber keine Absperrungen wie bei der Hanse.«
    Michail Porfirjewitsch lächelte spöttisch. »Kein Wunder! Der größte Ansturm auf ihre Grenze kommt ja nicht von außen, sondern von innen. Dort haben sie dann auch reichlich Absperrungen - während von dieser Seite alles nur Staffage ist.«
    Sie gingen schweigend weiter, und Artjom horchte in sich hinein, welche Empfindungen dieser Tunnel bei ihm auslöste. Aber seltsamerweise waren sowohl dieser als auch der vorherige Tunnel von Kitai-gorod zum Kusnezki Most völlig leer. Er spürte überhaupt nichts, das hier war nur ein lebloses Bauwerk.
    Dann wanderten seine Gedanken zu dem Albtraum von vorhin zurück. Die Einzelheiten verschwammen bereits in seinem Gedächtnis, nur eine trübe, unheilvolle Erinnerung war ihm geblieben. An Kinder ohne Gesichter und sich schwarz auftürmende Häuser. Aber die Stimme
    Weiter kam er nicht. Vor ihm hörte er ein bekanntes, ekelhaftes Piepsen und das Kratzen kleiner Krallen. Der klebrigsüße Geruch verfaulenden Fleisches zog ihm in die Nase, und als das schwache Licht der Taschenlampe endlich den Ort ertastet hatte, von wo die Geräusche kamen, bot sich Artjoms Augen ein Bild, das in ihm den Wunsch weckte, so schnell wie möglich umzukehren, zur Not auch zu den Roten.
    An der Wand des Tunnels lagen in einer Reihe mit dem Gesicht nach unten drei aufgedunsene Leichen, und an ihren Händen, die hinter dem Rücken mit Draht zusammengebunden waren, hatten sich die Ratten bereits gütlich getan. Artjom hielt sich den Jackenärmel vor die Nase, um den schweren, süßlich-giftigen Hauch nicht zu spüren, beugte sich hinab und beleuchtete die Leichen. Sie waren nackt bis auf die Unterwäsche, und ihre Körper zeigten keinerlei Verletzungen. Ihre Kopfhaare waren jedoch verklebt von getrocknetem Blut, besonders dicht um den schwarzen Punkt, wo die Kugel eingedrungen war.
    »Genickschuss«, stellte Artjom fest. Er versuchte so ruhig wie möglich zu klingen, obwohl er spürte, wie in ihm die Übelkeit hochkam.
    Michail Porfirjewitsch hielt sich die Hand vor den Mund, und seine Augen blitzten, als er erschüttert sagte: »Was tun sie bloß, mein Gott, was tun sie bloß! Wanetschka, schau nicht hin, komm her!«
    Doch Wanetschka hatte sich bereits völlig

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