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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ende zu, und als Artjom das Zelt verließ, stand er noch immer unbeweglich da; er schien über etwas nachzudenken.
    Melnik und der bärtige Stalker warteten bereits in voller Montur auf sie, nur die Gasmasken und Helme hielten sie noch in der Hand. Das Maschinengewehr trug jetzt Melniks Partner, er selbst hielt die gleiche Kalaschnikow in der Hand wie Artjom und hatte ein Nachtsichtgerät um den Hals gehängt.
    Als Danila herauskam, sahen sich die beiden jungen Leute mit wichtiger Miene an. Dann zwinkerte der Brahmane Artjom zu, und beide mussten lachen: Sie sahen aus wie waschechte Stalker.
    »Wir haben Glück«, flüsterte Danila Artjom zu. »Normalerweise lassen die Stalker ihre Neuen erst mal zwei Jahre lang nur Holz herunterschleppen, bevor sie sie auf eine richtige Expedition mitnehmen. Wir beide dagegen sind mit einem Sprung in der obersten Klasse angekommen!«
    Melnik blickte sie missbilligend an, schwieg aber. Dann bedeutete er ihnen, ihm zu folgen. Sie stiegen die Stufen hinauf und blieben bei der Betonwand vor einer kleinen gepanzerten Tür stehen, die von einer doppelt besetzten Wache gesichert wurde. Der Stalker grüßte und gab das Zeichen zum Öffnen. Einer der Soldaten erhob sich, ging zur Tür und zog an einem schweren Riegel. Die dicke Stahltür schwang leicht zur Seite. Melnik ließ die drei anderen zuerst durchgehen, salutierte vor dem Wachmann und folgte als Letzter.
    Hinter der Tür befand sich eine kurze, vielleicht drei Meter lange Pufferzone zwischen der Betonmauer und dem hermetischen Tor. Dort hielten zwei weitere schwer bewaffnete Soldaten und ein Offizier Wache. Bevor Melnik den Befehl gab, den eisernen Riegel hochzuheben, instruierte er die Neulinge: »Also: Unterwegs wird nicht geredet. War jemand von euch schon mal oben? Egal.« Er wandte sich an den Offizier. »Gib mir die Karte. Gut, bis zur Eingangshalle folgt ihr exakt meinen Schritten, ohne auch nur einmal daneben zu treten. Und immer geradeaus schauen. Beim Ausgang müsst ihr einen großen Bogen um die Drehkreuze machen, sonst säbelt es euch die Beine weg. Bleibt immer hinter mir, und keine Extratouren, verstanden? Ich gehe zuerst raus, während Nummer zehn« - er deutete auf den bärtigen Stalker -»den Ausgang sichert. Wenn alles sauber ist, biegen wir gleich links ab. Noch ist es nicht besonders dunkel, deshalb lassen wir die Taschenlampen aus, um nicht aufzufallen. Das mit dem Kreml hat man euch erklärt? Er befindet sich rechts von uns, aber einer der Türme ragt über die Häuser hinaus und ist gleich zu sehen, wenn wir die Metro verlassen. Schaut unter keinen Umständen dorthin! Wer das tut, bekommt eine Abreibung von mir persönlich.«
    Es stimmt also, dass man den Kreml nicht ansehen darf, dachte Artjom betroffen. Etwas in seinem Inneren rührte sich plötzlich, Gedanken- und Bilderfetzen tauchten auf, verschwanden wieder.
    »Oben gehen wir sofort zur Bibliothek. Die lange Vortreppe hinauf bis zur Eingangstür. Ich gehe als Erster rein. Drinnen ist wieder eine Treppe. Wenn diese frei ist, sichert sie Nummer zehn, wir gehen hoch, dann geben wir ihm Deckung, und er kommt nach. Auf dem Weg nach oben kein Wort. Wenn ihr eine Gefahr entdeckt, gebt ein Signal mit der Lampe. Schießen nur im äußersten Notfall. Das könnte sie anlocken.«
    »Wen?«, fragte Artjom.
    »Wie, wen? Wen trifft man wohl in einer Bibliothek? Bibliothekare natürlich.«
    Danila schluckte und wurde totenblass. Artjom sah zuerst ihn an, dann Melnik. Dies war wirklich nicht der passende Moment, so zu tun, als wisse er über alles Bescheid. »Wer sind die?«
    Melnik hob erstaunt eine Augenbraue. Sein bärtiger Partner bedeckte mit der Hand seine Augen. Danila sah zu Boden.
    Der Stalker ließ seinen Blick lange auf Artjom ruhen. Als er schließlich begriff, dass die Frage nicht im Scherz gestellt worden war, antwortete er gelassen: »Das wirst du schon von selbst verstehen. Merk dir nur eines: Du kannst sie daran hindern, dich anzugreifen, indem du ihnen in die Augen siehst. Direkt in die Augen, verstanden? Und lass sie nie von hinten an dich herankommen. Aber jetzt vorwärts!« Er zog sich die Gasmaske über, setzte den Helm auf und hielt den Wachleuten seinen nach oben gerichteten Daumen hin.
    Der Offizier machte sich an einigen Hebeln zu schaffen und entriegelte das Tor. Langsam hob sich der eiserne Vorhang.
    Die Vorstellung begann.
    Oben angekommen, prüfte Melnik kurz die Situation vor der Station, ehe er ihnen mit einem Winken bedeutete, dass sie

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