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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Priesters. Auch Artjom spürte in sich ein ähnliches Gefühl aufsteigen. Sogar die Bewacher waren einen Schritt zurückgetreten, nur Melnik blickte, die Stirn in Falten gelegt, dem Alten weiter in die Augen.
    »Habt ihr den Tod eurer Welt gesehen?«, fuhr der Priester fort. »Begreift ihr, wer daran schuld ist? Wer kennt die Namen derer, die mit einem Knopfdruck Hunderttausende Menschenleben auslöschten? Unendliche grüne Wälder in ausgebrannte Wüsten verwandelten? Was habt ihr mit dieser Welt gemacht? Mit meiner Welt? Wie konntet ihr euch anmaßen, die Verantwortung für ihre Vernichtung zu übernehmen? Die Erde hat nie ein größeres Übel erfahren als eure verfluchte Zivilisation der Maschinen, eine Zivilisation, die der Natur leblose Mechanismen entgegensetzte! Diese Zivilisation hat alles versucht, um die Natur ein für alle Mal zu unterdrücken, aufzufressen und zu verdauen, doch dabei hat sie sich überhoben und am Ende sich selbst ausgemerzt. Eure Zivilisation ist ein Krebsgeschwür, eine riesige Amöbe, die alles in sich aufsaugt, was es an Nützlichem und Nahrhaftem in der Nähe gibt, und dabei nur stinkende, giftige Abfälle hinterlässt. Und nun wollt ihr wieder Raketen haben! Wieder wollt ihr die schlimmsten Waffen haben, die sich die Zivilisation ausgedacht hat! Wozu? Um zu Ende zu führen, was ihr begonnen habt? Um noch die letzten Überlebenden zu erpressen? Um die Macht an euch zu reißen? Mörder! Ich hasse euch, ich hasse euch alle!« Das rasende Geschrei des Alten endete in einem fürchterlichen Hustenanfall. Niemand sagte ein Wort, bis er wieder Luft bekam und weiterkrächzte: »Aber eure Zeit geht zu Ende ... Und auch wenn ich es selbst nicht mehr erleben werde, so werden doch andere nach euch kommen, jene, die die verhängnisvollen Gefahren der Technik begreifen und ohne sie auskommen werden. Ihr seid degeneriert, euch bleibt nicht mehr lange. Jammerschade, dass ich euren Todeskampf nicht miterleben werde. Aber unsere Söhne, die wir heranziehen, werden es sehen! Der Mensch wird bereuen, dass er in seinem Hochmut alles vernichtet hat, was ihm lieb und teuer war. Nach Jahrhunderten des Betrugs und der Illusionen wird der Mensch endlich Gut und Böse, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden lernen! Wir erziehen jene, die die Erde nach euch bevölkern werden. Und damit eure Agonie nicht zu lange dauert, werden wir euch schon bald den Dolch der Barmherzigkeit mitten ins Herz stoßen. In das schlaffe Herz eurer verfaulenden Zivilisation ... Der Tag ist nah!« Er spuckte Melnik vor die Füße.
    Der Stalker ließ sich Zeit mit einer Antwort. Er musterte den vor Wut zitternden Priester. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und fragte erstaunt: »Und dafür haben Sie sich irgendeinen Wurm ausgedacht und ein paar Märchen dazu erfunden? Nur um Ihren Menschenfressern beizubringen, dass sie die Technik und den Fortschritt hassen sollen?«
    »Schweigen Sie! Was wisst ihr schon von meinem Hass auf eure verfluchte, teuflische Technik! Was versteht ihr von den Menschen, von ihren Hoffnungen, Zielen, Bedürfnissen? Die Menschheit hat schon lange einen solchen Gott gebraucht ... einen, wie wir ihn erschaffen haben! Wenn die alten Gottheiten es dem Menschen erlaubt haben, in den Abgrund zu stürzen, und dabei selbst zugrunde gegangen sind, so hat es keinen Sinn, sie wieder zum Leben zu erwecken. In euren Worten höre ich diese teuflische Überheblichkeit, diese Verachtung, diesen Hochmut, die den Menschen erst an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Ja, mag sein, dass es den Großen Wurm nicht gibt. Mag sein, dass wir ihn erfunden haben. Doch ihr werdet euch schon bald davon überzeugen können, dass dieser erfundene unterirdische Gott um einiges mächtiger ist als euer Himmelsvolk, diese Götzen, die von ihren Thronen herabgestürzt und in tausend Stücke zerschellt sind! Ihr lacht über den Großen Wurm? Nur zu! Doch am Ende werdet ihr nicht die Lachenden sein!«
    »Das reicht. Knebel!«, befahl Melnik. »Und lasst ihn einstweilen in Ruhe, wir können ihn noch brauchen.«
    Obwohl sich der Alte widersetzte und wilde Verwünschungen ausstieß, stopften sie ihm den Lappen wieder in den Mund. Und diesmal zeigte der Wilde, den zwei der Kämpfer zur Sicherheit festhielten, kein Mitleid mit seinem Meister. Er stand schweigend da, seine Schultern hingen schwach herab, sein erloschener Blick ruhte auf dem Priester. »Meister ...«, brachte er schließlich mühsam hervor. »Was heißt: Großer Wurm gibt

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