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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann, ist eine andere Frage. Aber momentan scheint alles ruhig zu sein. Verglichen mit damals natürlich, als die Hanse sich mit den Roten bekriegte. Ach ja, am Prospekt Mira ist es jetzt verboten, dur zu verkaufen. Wenn ein Händler damit ertappt wird, nehmen sie ihm alles weg, und er selbst fliegt von der Station und kommt auf eine Liste. Findet man zum zweiten Mal was bei ihm, sagt Ljocha, darf er ein paar Jahre lang die Hanse nicht mehr betreten. Die gesamte Hanse! Für einen Händler ist das der Tod.«
    »Ach komm! Das sollen die einfach so verboten haben? Was haben die denn plötzlich?«
    »Es heißt, sie hätten beschlossen, dass es sich um eine Droge handelt, weil man davon Halluzis kriegt. Und dass das Hirn langsam abstirbt, wenn man zu lange dur schluckt. Also eine reine Vorsorgemaßnahme.«
    »Ach, auf einmal liegt ihnen unsere Gesundheit so am Herzen? Die sollen sich mal lieber um ihre eigene kümmern!«
    »Weißt du was?«, sagte Schenja mit gedämpfter Stimme. »Ljocha sagt, dass das mit der Gesundheitsgefahr überhaupt eine Täuschung ist. Er ist nämlich einmal weiter als bis zum Prospekt Mira gegangen. Bis zur Sucharewskaja ist er gekommen. Wegen irgendwelcher Geschäfte. Und da hat er einen interessanten Typen getroffen: einen Magier.«
    »Wie bitte?« Artjom konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Einen Magier? An der Sucharewskaja? Der trägt ja dick auf! Und, hat ihm der Magier einen Zauberstab geschenkt? Oder eine Wunderblume?«
    »Idiot«, erwiderte Schenja beleidigt. »Du denkst wohl, dass du alles weißt? Wenn du noch keine Magier gesehen und noch nicht von ihnen gehört hast, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. An die Mutanten von der Fiijowskaja glaubst du ja schließlich auch, oder?«
    »Wieso nicht? Dass es die gibt, ist doch klar. Hat mir mein Stiefvater erzählt. Aber von Magiern habe ich noch nie gehört.«
    »Entschuldige, aber dein Suchoj weiß auch nicht alles. Oder er wollte dir nur keine Angst einjagen. Egal, wenn du's nicht hören willst, dann geh zum Teufel.«
    Artjom grinste. »Komm schon, Schenja, erzähl. Ist doch interessant. Obwohl es recht komisch klingt...«
    »Also. Sie übernachteten da am Lagerfeuer. Die Sucharewskaja ist ja nicht bewohnt. Nur Händler von anderen Stationen bleiben da über Nacht, denn am Prospekt Mira werden sie jeden Tag nach Marktschluss von den Behörden der Hanse vor die Tür gesetzt. Na ja, und dann hängen da noch alle möglichen Typen rum: Scharlatane, Diebsgesindel, und die machen sich wohl immer an die Händler ran. Auch Reisende ruhen sich da aus, bevor sie weiter nach Süden ziehen. Aber was in den Tunneln hinter der Sucharewskaja abgeht, ist echt der Wahnsinn. Eigentlich lebt da ja niemand mehr, weder Ratten noch Mutanten, und trotzdem passiert es oft, dass Leute, die versuchen, da durchzukommen, verschwinden. Einfach verschwinden, spurlos. Hinter der Sucharewskaja kommt ja gleich die Turgenewskaja, und die grenzt an die Rote Linie. Früher war da ein Übergang zur Station Tschistyje Prudy, die die Roten wieder in Kirowskaja umbenannt haben, nach irgend so einem alten Kommunisten. Aber keiner wollte neben dieser Station wohnen. Also haben sie den Übergang zugemauert. Und jetzt ist die Turgenewskaja leer. Verlassen. Das heißt, von der Sucharewskaja zur nächsten bewohnten Station ist es ein ziemlich langer Weg. Und deshalb verschwinden die Leute dort. Vor allem, wenn sie allein unterwegs sind, kommen sie so gut wie garantiert nicht mehr raus. Nur in der Karawane, also mit mehr als zehn Leuten, kommen sie durch. Und die sagen dann, dass es ein ganz normaler Tunnel ist, sauber, ruhig und leer, auch keine Abzweigungen, in denen man verschwinden könnte. Nicht eine lebende Seele, nichts raschelt, keine Tiere. Und das hört am nächsten Tag wieder einer, also wie sauber und angenehm es dort ist, pfeift auf den ganzen Aberglauben, geht in den Tunnel - und weg ist er, wie vom Erdboden verschluckt. Als hätte es ihn nie gegeben.«
    »Du wolltest doch von dem Magier erzählen.«
    »Zu dem komme ich gleich, warte. Also, die Leute trauen sich nicht allein durch diesen Tunnel. Also suchen sie sich an der Sucharewskaja irgendwelche Kameraden, um sich gemeinsam durchzuschlagen. Aber wenn nicht gerade Markt ist, sind da nur wenige Leute, und manchmal muss man tage- oder sogar wochenlang sitzen und warten, bis man genügend beisammen hat. Denn je mehr Leute man zusammenkriegt, desto sicherer ist es. Ljocha sagt, manchmal begegnet man da sehr

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