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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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interessanten Menschen. Natürlich ist auch einiges Gesindel darunter, da brauchst du schon Menschenkenntnis. Aber manchmal hat man Glück, und dann bekommst du Dinge zu hören ... Jedenfalls hat Ljocha dort einen Magier getroffen. Nein, nicht das, was du jetzt denkst, nicht irgend so einen alten Glatzkopf aus der Wunderlampe ...«
    »In der Lampe sitzt der Dschinn, nicht der Magier«, verbesserte Artjom.
    Schenja ignorierte die Bemerkung und fuhr fort: »Der Mann ist Okkultist. Sein halbes Leben hat er damit verbracht, mystische Literatur zu studieren. Ljocha erwähnte einen Castaneda oder so. Der Typ jedenfalls kann offenbar Gedanken lesen, in die Zukunft sehen, Sachen finden und Gefahren voraussagen. Er sagt, dass er Geister sehen kann. Stell dir vor, er wandert sogar unbewaffnet durch die Metro! Nur ein Klappmesser hat er, um Lebensmittel zu schneiden, und einen Wanderstab aus Plastik. Und jetzt kommt's: Er sagt, dass alle, die dur herstellen oder die es schlucken, völlig auf dem falschen Dampfer sind. Denn das ist gar nicht das, was wir denken. Das ist gar kein dur, und die Giftpilze sind in Wahrheit gar keine. Die hat es in unseren Breiten nie gegeben. Mir ist übrigens auch mal ein Pilzbuch unter die Finger gekommen, da waren sie auch nicht drin. Nicht mal irgendwas entfernt Ähnliches war da zu finden. Es ist ein Irrtum, dass das nur Halluzinogene sind, mit denen man sich ein paar Filme reinziehen kann -zumindest behauptet das der Magier. Er sagt, wenn man die Dinger ein bisschen anders zubereitet, kann man damit in einen Zustand geraten, in dem man Ereignisse in der realen Welt steuern kann ... Am Ende hat er dann Ljocha noch geraten, er soll am nächsten Tag besser nicht durch den Tunnel gehen - Ljocha hatte tatsächlich genau das vor. Er hat auf den Magier gehört und ist nicht gegangen. Zu seinem Glück! Genau an dem Tag haben nämlich irgendwelche Irren eine Karawane im Tunnel zwischen der Sucharewskaja und dem Prospekt Mira überfallen, obwohl der ja eigentlich als sicherer Tunnel gilt. Die Hälfte der Händler ist dabei umgekommen, die anderen konnten sich gerade so durchschlagen. Was sagst du jetzt?«
    Artjom dachte einen Augenblick nach. »Nun, wer weiß. Es kann alles Mögliche passieren. Onkel Sascha hat mir erzählt, dass an den entferntesten Stationen die Menschen völlig verwildern und wieder zu Primitiven werden. Allmählich gerät dort in Vergessenheit, dass der Mensch ein vernünftiges Wesen ist, und es geschehen seltsame Dinge, die wir uns logisch nicht erklären können. Er hat allerdings nicht genau gesagt, was das für Dinge sind. Eigentlich hat er es gar nicht mir persönlich erzählt, ich habe es nur zufällig mitgehört.«
    »Ha, ich sag's ja! Manchmal berichten die hier Sachen, das würde ein normaler Mensch nie im Leben glauben. Ljocha hat mir letztes Mal noch eine Geschichte erzählt. Soll ich? So was kriegst du wahrscheinlich nicht mal von deinem Stiefvater zu hören. Ljocha hat es von einem Händler von der Serpuchowskaja-Linie, und der hat es ihm auf dem Markt erzählt... Glaubst du an Geister?«
    Artjom konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. »Tja, jedes Mal, wenn ich mit dir rede, frage ich mich anschließend, ob ich an sie glaube oder nicht. Aber wenn ich dann allein bin und mich mit normalen Leuten unterhalte, geht es wieder vorbei.«
    »Und im Ernst?«
    »Hm ... Ich habe natürlich schon so einiges gelesen. Und Onkel Sascha hat ein bisschen was erzählt. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht an diese Geschichten. Überhaupt verstehe ich dich nicht, Schenja. Hier haben wir sowieso ständig Stress mit den Schwarzen, so einen Albtraum gibt es vermutlich in der ganzen Metro kein zweites Mal. Irgendwo an den zentralen Stationen erzählen die Eltern ihren Kindern Horrorstorys über unser Leben und fragen sich gegenseitig: >Glaubst du an diese Märchen oder nicht?< Aber dir reicht das nicht. Du weißt wohl nicht, was Angst ist?«
    »Sag bloß, du interessierst dich nur für das, was du siehst und fühlst? Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass sich die Welt darauf beschränkt? Ein Maulwurf zum Beispiel sieht nichts, er ist von Geburt an blind. Aber das bedeutet doch nicht, dass all die Dinge, die der Maulwurf nicht sieht, nicht existieren. Du bist genauso.«
    »Ist ja gut. Was für eine Geschichte wolltest du denn erzählen? Da war also dieser Händler von der Serpuchowskaja-Linie.«
    »Der Händler? Ja, genau. Einmal hat Ljocha auf dem Markt einen Typen kennengelernt.

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