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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wil­de Tie­re ein­her­gin­gen, des­glei­chen rie­si­ge Kä­fi­ge, in de­nen Vö­gel fast frei flie­gen konn­ten. Al­les in al­lem er­in­ner­te das Bild an einen end­lo­sen Zoo.
    Sa­ton und Cor­bis schrit­ten ängst­lich, aber doch ge­fes­selt auf ei­nem Fuß­gän­ger­weg da­hin. Un­ge­heu­er schnel­ler Ver­kehr ras­te auf ver­senk­ten Stra­ßen durch die Stadt, wäh­rend über ih­nen Luft­wa­gen wie Ge­schos­se da­hin­eil­ten. Auf ih­rer Ebe­ne schlen­der­ten vie­le Leu­te mü­ßig ein­her, aber bei­de wa­ren zu ner­vös, um je­man­den an­zu­hal­ten und nach dem Weg zu fra­gen.
    „Wenn wir et­was Geld hät­ten, könn­ten wir ein Trans­port­mit­tel nach Klein-Is­ti­no neh­men“, sag­te Cor­bis. Sie hat­ten an Bord des Schif­fes dans­so­ni­sche Kre­dit­bü­cher er­hal­ten, in de­nen ihr Gut­ha­ben in dans­so­ni­scher Wäh­rung auf­ge­lis­tet war, doch da sie nicht of­fi­zi­ell von Bord ge­gan­gen wa­ren, hat­ten sie auch nichts aus­be­zahlt be­kom­men.
    „Wenn wir ein Café se­hen, wer­den wir ver­su­chen, ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen auf­zu­schnap­pen“, ver­sprach Sa­ton. Un­glück­li­cher­wei­se sa­hen sie aber nichts, was Ge­schäf­ten oder Cafés äh­nel­te – aber auch kei­ne Fa­bri­ken, was das an­be­lang­te. Bei al­len Bau­wer­ken schi­en es sich aus­schließ­lich um Wohn­häu­ser zu han­deln.
    Nach­dem sie ei­ni­ge Mi­nu­ten ge­gan­gen wa­ren, blie­ben sie ste­hen. Sie be­fan­den sich an ei­ner Kreu­zung, von wo aus sich We­ge und Stra­ßen in al­le Rich­tun­gen er­streck­ten. Sie hät­ten ewig wei­ter­ge­hen kön­nen. Sa­ton er­griff Cor­bis’ Hand und brach­te sie zum Schwei­gen. Er be­ob­ach­te­te einen War­men, der ganz in der Nä­he stand.
    Sei­nem Äu­ße­ren nach zu ur­tei­len, war der War­me ein Ve­lour, ein An­ge­paß­ter aus dem Sek­tor Ver­mi­li­on, der mit ei­nem dich­ten Pelz be­deckt war. Er trug einen leich­ten Über­wurf­man­tel, wahr­schein­lich, um kei­ne lo­ka­len Mo­ral­be­grif­fe zu ver­let­zen. Er war an ei­ner der Säu­len ste­hen­ge­blie­ben, die Sa­ton und Cor­bis wäh­rend ih­rer Wan­de­rung in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den ge­se­hen hat­ten. Ei­ni­ge Zen­ti­me­ter über dem Bo­den wa­ren die Säu­len wuls­tig, dann ver­jüng­ten sie sich wie­der auf­wärts­s­tre­bend und en­de­ten et­wa drei Me­ter über dem Bo­den in ei­ner Spit­ze.
    Der Ve­lour öff­ne­te ei­ne Klap­pe an der Aus­buch­tung, steck­te et­was in einen Schlitz und wähl­te. Er war­te­te.
    Un­ter­halb der Ebe­ne der Flug­wa­gen schweb­ten meh­re­re pia­no­för­mi­ge Ge­bil­de in der Luft. Ei­nes die­ser Pia­nos sank nun aus der For­ma­ti­on und ließ sich auf der Säu­le nie­der, so daß die Spit­ze der­sel­ben in ei­ner an­schei­nend da­für vor­ge­se­he­nen Öff­nung an der Un­ter­sei­te des Pia­nos ver­schwand.
    Lich­ter fla­cker­ten an dem Ob­jekt, wor­auf der Ve­lour er­neut wähl­te.
    Lei­se, sum­men­de Ge­räusche gin­gen von dem Pia­no aus. Dann sank ei­ne Art Schöpf­kel­le her­ab, und ein ro­tes Licht be­gann zu blin­ken. Schließ­lich ging ein grü­nes Licht an, und die Schöpf­kel­le öff­ne­te sich. Der Ve­lour nahm et­was her­aus und ging wei­ter sei­nes Weges.
    Als das Pia­no die Schöpf­kel­le wie­der ein­ge­zo­gen und sich in die Luft er­ho­ben hat­te, war der Ve­lour ver­schwun­den.
    Erst da er­kann­te Sa­ton, daß die Be­ob­ach­ten­den selbst be­ob­ach­tet wur­den. Ein Mann stand ganz in der Nä­he und sah sie neu­gie­rig an.
    „Ich glau­be, ihr zwei seid nicht aus dem Sys­tem“, sag­te er, als sie sich zu ihm um­wand­ten.
    „Wie kom­men Sie dar­auf?“ frag­te Sa­ton.
    Der Mann lach­te lei­se. „Weil die meis­ten Leu­te von au­ßer­halb von un­se­rem Mi­kro­fab­sys­tem über­rascht sind.“
    Er kam zu ih­nen her­über. „Kann ich Sie her­um­füh­ren oder Sie ir­gend­wo hin­brin­gen? Ich ha­be heu­te mor­gen nichts vor.“
    Sa­ton und Cor­bis sa­hen ein­an­der an.
    Der Mann streck­te ei­ne Hand aus. „Ich hei­ße Slen-Ka­ter. Will­kom­men auf Dans­son.“
    Sie zö­ger­ten, da­her ließ er die Hand wie­der sin­ken.
    „Wir kom­men schon al­lein zu­recht, dan­ke“,

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