Metropolis brennt
wilde Tiere einhergingen, desgleichen riesige Käfige, in denen Vögel fast frei fliegen konnten. Alles in allem erinnerte das Bild an einen endlosen Zoo.
Saton und Corbis schritten ängstlich, aber doch gefesselt auf einem Fußgängerweg dahin. Ungeheuer schneller Verkehr raste auf versenkten Straßen durch die Stadt, während über ihnen Luftwagen wie Geschosse dahineilten. Auf ihrer Ebene schlenderten viele Leute müßig einher, aber beide waren zu nervös, um jemanden anzuhalten und nach dem Weg zu fragen.
„Wenn wir etwas Geld hätten, könnten wir ein Transportmittel nach Klein-Istino nehmen“, sagte Corbis. Sie hatten an Bord des Schiffes danssonische Kreditbücher erhalten, in denen ihr Guthaben in danssonischer Währung aufgelistet war, doch da sie nicht offiziell von Bord gegangen waren, hatten sie auch nichts ausbezahlt bekommen.
„Wenn wir ein Café sehen, werden wir versuchen, einige Informationen aufzuschnappen“, versprach Saton. Unglücklicherweise sahen sie aber nichts, was Geschäften oder Cafés ähnelte – aber auch keine Fabriken, was das anbelangte. Bei allen Bauwerken schien es sich ausschließlich um Wohnhäuser zu handeln.
Nachdem sie einige Minuten gegangen waren, blieben sie stehen. Sie befanden sich an einer Kreuzung, von wo aus sich Wege und Straßen in alle Richtungen erstreckten. Sie hätten ewig weitergehen können. Saton ergriff Corbis’ Hand und brachte sie zum Schweigen. Er beobachtete einen Warmen, der ganz in der Nähe stand.
Seinem Äußeren nach zu urteilen, war der Warme ein Velour, ein Angepaßter aus dem Sektor Vermilion, der mit einem dichten Pelz bedeckt war. Er trug einen leichten Überwurfmantel, wahrscheinlich, um keine lokalen Moralbegriffe zu verletzen. Er war an einer der Säulen stehengeblieben, die Saton und Corbis während ihrer Wanderung in regelmäßigen Abständen gesehen hatten. Einige Zentimeter über dem Boden waren die Säulen wulstig, dann verjüngten sie sich wieder aufwärtsstrebend und endeten etwa drei Meter über dem Boden in einer Spitze.
Der Velour öffnete eine Klappe an der Ausbuchtung, steckte etwas in einen Schlitz und wählte. Er wartete.
Unterhalb der Ebene der Flugwagen schwebten mehrere pianoförmige Gebilde in der Luft. Eines dieser Pianos sank nun aus der Formation und ließ sich auf der Säule nieder, so daß die Spitze derselben in einer anscheinend dafür vorgesehenen Öffnung an der Unterseite des Pianos verschwand.
Lichter flackerten an dem Objekt, worauf der Velour erneut wählte.
Leise, summende Geräusche gingen von dem Piano aus. Dann sank eine Art Schöpfkelle herab, und ein rotes Licht begann zu blinken. Schließlich ging ein grünes Licht an, und die Schöpfkelle öffnete sich. Der Velour nahm etwas heraus und ging weiter seines Weges.
Als das Piano die Schöpfkelle wieder eingezogen und sich in die Luft erhoben hatte, war der Velour verschwunden.
Erst da erkannte Saton, daß die Beobachtenden selbst beobachtet wurden. Ein Mann stand ganz in der Nähe und sah sie neugierig an.
„Ich glaube, ihr zwei seid nicht aus dem System“, sagte er, als sie sich zu ihm umwandten.
„Wie kommen Sie darauf?“ fragte Saton.
Der Mann lachte leise. „Weil die meisten Leute von außerhalb von unserem Mikrofabsystem überrascht sind.“
Er kam zu ihnen herüber. „Kann ich Sie herumführen oder Sie irgendwo hinbringen? Ich habe heute morgen nichts vor.“
Saton und Corbis sahen einander an.
Der Mann streckte eine Hand aus. „Ich heiße Slen-Kater. Willkommen auf Dansson.“
Sie zögerten, daher ließ er die Hand wieder sinken.
„Wir kommen schon allein zurecht, danke“,
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