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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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töd­li­che Be­lei­di­gung. Ei­ne Pro­vo­ka­ti­on, ei­ne neue Chan­ce, nach noch här­te­ren Po­li­zei-Ge­set­zen und noch ent­schlos­se­ne­rem Durch­grei­fen zu schrei­en.“
    „Aber sol­che Schlag­zei­len wür­den uns auch hel­fen, uns schüt­zen. Wer durch Eu­len­spie­ge­lei­en be­kannt ge­wor­den ist, den kön­nen die Sta­sis nicht mehr so ein­fach und still­schwei­gend eli­mi­nie­ren.“
    „Das hat mir schon ein­mal je­mand ge­sagt. Wenn sie uns er­wi­schen, Mir­ja, dann geht das nicht mehr als Ka­va­liers­de­likt durch, nicht für die­se Macht­ha­ber. Wo­mit tat­säch­lich ge­wis­se Din­ge ins Rol­len kom­men wür­den. Ja, das ha­be ich ka­piert.“
    „Die­se Din­ge, die dann ins Rol­len kom­men wür­den – das könn­te den an­de­ren Fre­aks aber mög­li­cher­wei­se nicht recht sein. Du bringst sie da­mit auch in Ge­fahr … Denk an die Pro­gravs.“
    „Ich bin nur ei­ner ih­rer Bett­ler-Poe­ten, aber ich ha­be mit ih­nen auf der letz­ten Volks­zu­sam­men­kunft dar­über ge­spro­chen, und du wirst dich wun­dern: Es ist ih­nen so­gar sehr recht. Die Un­zu­frie­den­heit exis­tiert schon lan­ge, nicht nur bei den Fre­aks, auch bei den an­de­ren Au­ßen­sei­tern. Du weißt, wie wir le­ben müs­sen. Was ha­ben wir al­so schon zu ver­lie­ren? Was fehlt, ist ein Fun­ke. Ein neu­er Fun­ke, nach­dem so vie­le an­de­re Fun­ken nicht ge­zün­det ha­ben. So oder so, un­ser Spa­zier­gang hier be­wirkt al­so et­was, er hat einen Sinn, da hast du völ­lig recht. Und zwar einen Sinn nicht nur für dich oder mich …“
    „Al­so hast du Vor­keh­run­gen ge­trof­fen?“ warf sie über­rascht ein.
    „Ich woll­te den Wald se­hen, zu­sam­men mit dir. Ich ha­be mit den an­de­ren dar­über ge­re­det … und je mehr ich dar­über ge­re­det und nach­ge­dacht ha­be, de­sto kla­rer ist mir ge­wor­den, daß das nicht mehr nur mei­ne An­ge­le­gen­heit war. An­de­re Fre­aks ha­ben Vor­schlä­ge ein­ge­bracht, es ist mir aus den Hän­den ge­glit­ten, bis ich nur mehr der aus­füh­ren­de Teil war. An­de­re ha­ben es or­ga­ni­siert, und ich weiß, das muß­te sein, da­mit der Fun­ke dies­mal zün­det. Die­ser oder we­nigs­tens der nächs­te. Wenn es zu den Aus­ein­an­der­set­zun­gen um das Ab­hol­zen des Al­ten Be­zirks kommt. Ich bin un­ge­dul­dig, ja.“
    „Was wird pas­sie­ren?“ woll­te Mir­ja wis­sen.
    „Wenn wir heil und un­be­merkt wie­der hin­aus­kom­men, si­cher nicht viel. Die Zei­tun­gen wer­den ver­stän­digt, es wird einen ge­hö­ri­gen Wir­bel ge­ben und da­durch auch kla­re Fron­ten. Wenn wir er­wi­scht und ver­haf­tet wer­den, dann pas­siert das­sel­be erst recht, zu­dem je­doch wer­den die Fre­aks in die Stadt mar­schie­ren, um uns wie­der frei­zu­be­kom­men, um auf ih­re Si­tua­ti­on auf­merk­sam zu ma­chen. Es ist ein Fort­schritt, Mir­ja. Bis­her ha­ben sie sich still ver­hal­ten und in ih­ren Rat­ten­lö­chern in den Slums ver­kro­chen. Jetzt wol­len sie et­was tun.“
    „Es ist wich­tig, ja.“
    „Zu­frie­den?“
    „Wü­tend. Du hät­test mir recht­zei­tig Be­scheid sa­gen kön­nen, dann hät­te ich auch die Stree­ters ein­ge­schal­tet – und noch an­de­re. Ihr Fre­aks steht gar nicht so ein­sam und ver­las­sen auf wei­ter Flur, es gibt vie­le jun­ge Leu­te, die wie ihr für ein men­schen­wür­di­ge­res Da­sein ein­tre­ten. Hast du noch nie von den Hu­ma­nité-De­mos ge­hört? Von den Ver­haf­tun­gen in den Ju­gend-Häu­sern?“ Sie wink­te är­ger­lich ab und sah ihn an. „Du bist ein Dick­schä­del, Vharn. Et­was sehr Wich­ti­ges hast du noch nicht ka­piert – daß es in un­se­rer Si­tua­ti­on nicht nur um die Fre­aks geht, nicht um ein­zel­ne Grup­pen, son­dern um das ge­sam­te Gan­ze, daß es in die­ser Si­tua­ti­on das ein­zig rich­ti­ge ist, Gleich­ge­sinn­te, Freun­de zu fin­den und mit die­sen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten.“
    Er zuck­te leicht zu­sam­men. „Ich ha­be wirk­lich nicht dar­an ge­dacht“, mur­mel­te er, är­ger­lich auf sich selbst.
    „Du mußt noch ei­ne Men­ge ler­nen, Re­bell!“ Sie sag­te es ver­söhn­lich, vol­ler Zu­nei­gung. Dann frag­te sie: „Was sagt die Fre­ak-Par­tei da­zu?“
    „Die

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