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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Schildkröte vier Flossen an den Seiten. Auf einem geradezu absurd langen, dünnen Hals saß ein kleiner, schlangenähnlicher Kopf.
    »Sieht ja verrückt aus«, fand Peter. »Und so ein Tier soll wirklich mal gelebt haben?«
    »Ganz sicher hat es mal gelebt. Und ich behaupte, dass es das noch immer tut.«
    »Warum ausgerechnet diese Spezies?«, fragte Bob.
    »Der Elasmosaurus gehört zur Familie der Plesiosaurier. Doch im Gegensatz zu seinen Verwandten hat er laut Meinung der anerkannten Wissenschaft bis zum Ende der Kreidezeit überlebt. Alle anderen Arten sind schon früher ausgestorben. Wenn sie so lange überlebt haben, ist es nicht unmöglich, dass sie auch danach weiterexistierten. Meerestiere waren schon immer viel größere Überlebenskünstler als Landtiere. Seht euch nur die Haie an – die gibt es schon seit Urzeiten, sie existierten schon vor der Blütezeit der Dinosaurier. Oder Quastenflosser. Die schwimmen seit vierhundert Millionen Jahren durch unsere Meere. Jahrzehntelang hat man sie für ausgestorben gehalten – bis man sie 1938 wiederentdeckte und überrascht feststellte, dass sie die ganze Zeit überlebt hatten.«
    »Tatsächlich?« Peter hob überrascht die Augenbrauen. »Das wusste ich nicht.« Fragend blickte er Justus an.
    Der nickte. »Die Geschichte stimmt.«
    »Aber wie groß sind denn diese Elasmosaurier geworden?«, wollte Bob wissen.
    »Man hat Fossilien gefunden, die vierzehn Meter lang waren.«
    »Vierzehn Meter?« Bob schnappte nach Luft. »Aber solche Riesenviecher können doch nicht tausende von Jahren unentdeckt geblieben sein. Schon gar nicht bei den ganzen technischen Möglichkeiten, die es heute gibt.«
    »Das würde ich nicht sagen«, widersprach Professor Clark. »In den letzten Jahren gab es immer wieder Entdeckungen von Tieren, die man bis dahin noch nicht kannte. Und ich meine keine winzig kleinen Insektenarten, sondern wirklich große Tiere. Im Jahre 1976 zum Beispiel – also noch gar nicht so lange her – zogen Forscher bei Hawaii ihre Fangnetze ein und entdeckten darin einen ihnen völlig unbekannten Fisch. Es war eine ganz neue Haiart, die nicht einmal einer bisher bekannten Familie zugeordnet werden konnte. Sie nannten ihn Megamaul, weil er einen riesenhaften Kiefer hatte. Und Megamaul war immerhin fast fünf Meter lang. Da sollte man doch meinen, dass ein so großes Tier schon vorher mal jemandem aufgefallen ist. Aber das Meer birgt Geheimnisse, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben.«
    Peter war sichtlich beeindruckt. »Gibt es noch mehr solcher Fälle?«
    »Einige. Beispielsweise den Riesentintenfisch. Es sind schon sehr große Tintenfische aus dem Meer gezogen oder angespült worden. Aber die richtig riesigen Exemplare hat noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Doch man hat in den Mägen von Pottwalen, die Tintenfische leidenschaftlich gern fressen, Fangarme von ungeheurer Länge gefunden. Und auf der Haut einiger Wale sind Abdrücke von Saugnäpfen entdeckt worden. Diese Abdrücke waren so riesig, dass man davon ausgeht, dass die dazugehörigen Tintenfische vierzig Meter lang oder noch länger sein können.«
    »Wow!«, rief Peter. »Ich dachte, so was gäbe es nur in Monsterfilmen. Oder bei ›20000Meilen unter dem Meer‹.«
    Professor Clark lächelte zufrieden. »Das denken viele.«
    Doch Justus war noch längst nicht überzeugt. »Wie kommen Sie denn ausgerechnet auf diesen Plesiosaurus? Und warum hier?«
    Nun wandte sich der Professor wieder dem Meer zu und schien eher dem Wasser als den drei ??? seine Geschichte zu erzählen. Inzwischen war auch der westliche Horizont dunkel und die ersten Sterne funkelten am Himmel. »Ich beschäftige mich seit Jahren mit Kryptozoologie. Der Gedanke, dass irgendwo auf der Welt noch Saurier leben könnten, hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert. Überall auf der Erde gibt es Legenden über Seeungeheuer. Inzwischen sind viele dieser alten Geschichten aufgeklärt worden: Das, was die Seeleute früher für Monster gehalten haben, waren in Wirklichkeit Wale oder große Seekühe. Durch Zufall stieß ich auf ein Buch über die Lebrato-Insel. Die Insel war früher von Maya-Indianern bewohnt. Die Maya benutzten schon vor tausend Jahren eine Schriftsprache und man hat auf der Insel alte Steinplatten und Malereien gefunden. Unter anderem berichten diese Aufzeichnungen von riesigen Meeresungeheuern, die sich in der Nähe der Insel aufhalten. Ungeheuer mit sehr langen Hälsen, die sie aus dem Wasser strecken. Ab da gab

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